2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Riesengroß war der Jubel bei den Fußballern des TSV Friedberg und ihren Trainern Willi Gutia (links) und Stefan Reisinger (schwarze Jacke, verdeckt) schon nach dem »Last-Minute-Sieg« im Halbfinale gegen die TG Viktoria. Kevin Gutia (Dritter von rechts) hatte in allerletzter Sekunde den 1:0-Siegtreffer erzielt. Im Finale gab es ein 3:1 gegen Adelzhausen.  Foto: kolbert-press
Riesengroß war der Jubel bei den Fußballern des TSV Friedberg und ihren Trainern Willi Gutia (links) und Stefan Reisinger (schwarze Jacke, verdeckt) schon nach dem »Last-Minute-Sieg« im Halbfinale gegen die TG Viktoria. Kevin Gutia (Dritter von rechts) hatte in allerletzter Sekunde den 1:0-Siegtreffer erzielt. Im Finale gab es ein 3:1 gegen Adelzhausen. Foto: kolbert-press

Der TSV Friedberg sahnt ab

Der Kreisligist tankt mit dem Sieg bei der schwäbischen Vorrunde Selbstvertrauen und stellt mit Kevin Gutia den besten Spieler und mit Benjamin von Petersdorff den besten Torhüter +++ Ein Team grämt sich ein bisschen

So hätten sich die kühnsten Optimisten beim TSV Friedberg den Start ins Jahr 2016 nicht erträumt. Denn mit dem Sieg des Kreisligisten bei der schwäbischen Vorrunde in der vereinseigenen Halle durfte nicht unbedingt gerechnet werden. Doch die große Überraschung wurde Wirklichkeit und die TSV-Fußballer fahren nun zum dritten Mal nach 1997 und 2014 zur schwäbischen Endrunde.

„Wir haben uns natürlich riesig gefreut und in der Kabine auch noch ein bisschen gefeiert“, meinte Friedbergs Trainer Willi Gutia am Tag nach dem Erfolg. Man habe zwar damit geliebäugelt, die Gruppenphase zu überstehen, dass es aber am Ende zum Turniersieg reichen würde, damit habe im Vorfeld niemand beim TSV 1862 gerechnet. „Die Hoffnung, vielleicht Gruppensieger zu werden, war insgeheim da – wir wollten wenn möglich dem FC Stätzling aus dem Weg gehen“, gab Gutia zu.

Letzteres klappte, weil die TG Viktoria im letzten Gruppenspiel den Kissinger SC mit 2:0 bezwang und so einerseits den KSC aus dem Turnier kegelte und andererseits dem FCS zum Gruppensieg verhalf.

Willi Gutia und Stefan Reisinger, die beiden Friedberger Coaches, freuten sich für ihr junges Team. Gerade in Sachen Selbstvertrauen sei dieser Erfolg eminent hoch zu bewerten. „Das tut den Jungs gut und das kann auch den nötigen Schwung für die restliche Saison im Freien geben“, meinte Gutia. Der bescheinigte seinem Team einen letztlich verdienten Turniersieg, auch wenn er zugeben musste, dass im entscheidenden Moment auch das nötige Quäntchen Glück geholfen habe. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie immer besser eingespielt ist, dass sie sich von Mal zu Mal mehr traut“, erklärte der Trainer. Die Niederlage im Gruppenspiel gegen Mering sei vermeidbar gewesen, zwei Strafstöße verhalfen dem Landesligisten zum Erfolg.

Im Halbfinale dann hatte man Fortuna an der Seite. Zum einen hielt der überragend haltende Benjamin von Petersdorff sein Team mit etlichen Glanzparaden im Spiel, zum anderen fiel der 1:0-Siegtreffer mit der Schlusssirene. „Sicher war da Glück mit im Spiel, wir hätten auch schon 0:2 hinten sein können“, gab Gutia zu. Im Finale aber habe man sich verdientermaßen durchgesetzt. „Wir haben gut gespielt, und einen Sebastian Kinzel kannst du halt nie ganz ausschalten, aber nach dem 0:1 bekamen wir das Endspiel immer besser in den Griff“, analysierte der Trainer.

Etwas enttäuscht über den Ausgang der Vorrunde war man beim FC Stätzling. „Wir haben in der ganzen Hallensaison kein Spiel verloren und die Vorrunde dennoch nicht gewonnen. Ein Fehlpass und dann war’s passiert. Wir wären gerne zur Endrunde gefahren“, gab FCS-Abteilungsleiter Manfred Endraß zu. Der ist nach wie vor noch kein überzeugter Futsal-Fan. „Es wird noch zu viel gegrätscht und die Fouls zu wenig geahndet. Ich wäre für Zwei-Minuten-Strafen und die größeren E-Jugend-Tore“, ließ Endraß verlauten.

Ebenfalls weniger zufrieden durften die beiden Landesligisten Kissing und Mering sein. „Zu passiv“ sei seine Mannschaft im entscheidenden Moment gewesen, bemängelte KSC-Trainer Daniel Framberger. Nun könnten seine Spieler noch bis Ende Januar entspannen, ehe wieder im Freien trainiert werde.

Auch Günter Bayer hatte sich doch etwas mehr erhofft. „Das Halbfinale wäre schon ein Ziel gewesen, und was dann passieren kann, hat man ja gesehen“, meinte er. Bayer bescheinigte seiner Truppe aber dennoch einen insgesamt ordentlichen Auftritt, zudem habe man gerade im ersten Spiel gegen Affing auch ein bisschen Pech gehabt. „Wenn wir das gewinnen, stehen wir im Halbfinale, aber das Wichtigste war, dass sich niemand verletzt hat“, so der 62-Jährige. Der lobte auch den Turniersieger TSV Friedberg, die Mannschaft habe „nicht unverdient“ die Fahrkarte nach Günzburg gelöst.

Für die Friedberger Verantwortlichen geht es nun am Donnerstag, 7. Januar, nach Burgau zur Auslosung. Gibt es einen Wunschgegner? „Wir nehmen es wie es kommt – aber Türkspor Augsburg müsste es vielleicht nicht gleich sein“, meinte Willi Gutia. Und der TSV-Trainer hofft natürlich zudem auf eines: dass Benjamin von Petersdorff auch am Samstag wieder mit von der Partie sein kann. Der Torhüter wurde – wie schon im letzten Jahr – zum besten Keeper des Turniers gewählt. Und auch über eine zweite Auszeichnung durfte sich der TSV freuen: Kevin Gutia erhielt die Auszeichnung als bester Turnierspieler. Die Torjägerkanone schnappte sich Sebastian Kinzel (BC Adelzhausen) mit sechs Toren. Gutia hatte deren fünf auf dem Konto.

Aufrufe: 05.1.2016, 13:58 Uhr
Friedberger Allgemeine / Peter KleistAutor