2024-04-19T07:32:36.736Z

FuPa Portrait
Haltungsnote 1: Felix Korb kam vor zwei Jahren aus Frankfurt zu Alemannia Aachen mit dem Ziel, hier den Einstieg in den Profifußball zu schaffen. Foto: Martin Ratajczak
Haltungsnote 1: Felix Korb kam vor zwei Jahren aus Frankfurt zu Alemannia Aachen mit dem Ziel, hier den Einstieg in den Profifußball zu schaffen. Foto: Martin Ratajczak

Der Traum vom Profifußball

Felix Korb, Spieler von Alemannia Aachen II, hat sein Leben danach ausgerichtet

„Ich wollte nie etwas anderes machen.“ Schon mit 15 Jahren war Felix Korb klar, dass er Fußball-Profi werden wollte. Heute – mit 20 – hat er diesem Ziel sein ganzes Leben untergeordnet. Der Durchbruch ist bisher nicht gelungen, die Hoffnung aber immer noch da. „Ich denke, sie ist auch noch realistisch, ich träume weiter von der Profikarriere, sonst wäre ich nicht hier“, ist Korb zuversichtlich.

Hier – das ist Alemannia Aachen, wo der gebürtige Frankfurter seit Januar 2013 spielt – aktuell mit der U 21 in der Mittelrheinliga.

Schon mit fünf Jahren entdeckte Korb seine Leidenschaft für den Fußball, spielte bis 2006 für die FG Seckbach, ehe er zu Eintracht Frankfurt wechselte. „Doch ich kam mit den Druck nicht zurecht“, so Korb, der über drei Jahre beim FSV Frankfurt, die Hessen-Auswahl und eine Einladung zum Lehrgang der A-Jugend-Nationalmannschaft wieder bei der Eintracht und mit ihr in der U 17-Bundesliga landete. „Dann habe ich den Vertrag aufgelöst.“ Korb hörte sich um und erhielt ein Angebot von Reiner Plaßhenrich, damals Alemannias A-Jugend-Trainer. „Er hat mir eine gute Perspektive aufgezeigt, daher habe ich mich für Aachen entschieden.“

Im Januar 2013 stieg Korb bei Alemannia in die A-Junioren-Bundesliga ein. „Die erste Zeit war sehr schwer. Ich kannte niemanden in Aachen, war noch 17, durfte eigentlich noch nichts selbst unterschreiben“, blickt Korb zurück, der in Aachen die Heinrich-Heine-Schule besuchte. Zumindest ein halbes Jahr lang. „Dann habe ich die Schule abgebrochen, ich wollte selbst Geld verdienen. Heute bedauere ich den Schritt, ich hätte erst mein Abitur machen und nebenher Fußball spielen sollen“, betont Korb. „Nur einige Ausnahmetalente können das machen, der Rest sollte sich nicht alleine auf den Fußball verlassen. Heute würde ich das nicht wieder so entscheiden.“ Korb hatte Glück, trat bei der Alemannia im September 2013 eine Ausbildungsstelle zum Sport- und Fitnesskaufmann an.

Nach dem Abstieg der A-Jugend nahm Korb zwar an der Vorbereitung der Profis teil, zu einer Kaderberufung kam es nicht. „Natürlich hatte ich mir das alles anders vorgestellt, aber ich war verletzt, bin monatelang mit einem Syndesmosebandriss ausgefallen.“ In der U 21 kommt der 20-Jährige in der laufenden Saison bisher auf elf Einsätze, davon nur einem über 90 Minuten. „Das muss jedem klar sein, der in einer zweiten Mannschaft spielt, dass die Profis Vorrang haben. Wichtig ist mir, dass ich gut ausgebildet werde und mich weiterentwickeln kann. Und dann liegt es ja an mir, so viel Einsatzzeit wie möglich zu bekommen und mich mit Leistung zu empfehlen.“

Doch Lehr- sind keine Herrenjahre – um sich seinen Traum zu erfüllen, nimmt Korb viel auf sich. Neben der Ausbildung und dem allabendlichen Training geht er morgens um 6 Uhr schon in einer Eilendorfer Bäckerei seine Brötchen verdienen. „Die Tage sind schon ganz schön lang, aber das ist okay“, so Korb, für den sich die Nebenbeschäftigung als Glückgriff erwies. „Die Familie Eschweiler hat mich aufgenommen, jetzt fühle ich mich endlich in Aachen zu Hause“, sagt Korb, und man spürt, wie schwer die erste Zeit alleine in Aachen für den jungen Fußballer war. „Aber ich mache das alles, um Fußball spielen zu können.“

Aufrufe: 07.3.2015, 10:49 Uhr
rau I AZ/ANAutor