"Der Trainer trägt unser Konzept mit"

Zehn Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, bereits sechs Punkte auf den möglichen Relegationsplatz. Wie sehen Sie die sportliche Zukunft der ersten Mannschaft des ASV Süchteln?

Berx Wir wussten von Anfang an, dass es für uns eine schwere Saison wird. Zumal durch die Ligenreform bis zu sechs Mannschaften absteigen können. Sicherlich ist der Abstand zum Relegationsplatz recht hoch. Jedoch sind noch zehn Spiele zu spielen und somit 30 Punkte zu vergeben. Und wie schnell das bei der Drei-Punkte-Regelung gehen kann, hat man schon des Öfteren gesehen. Wir werden somit versuchen, solange es rechnerisch möglich ist, die Klasse zu halten. Sollte es am Ende nicht reichen, werden wir einen Neuanfang in der Bezirksliga starten. Unser Ziel ist es ja sowieso, die Zukunft unserer eigenen Jugend zu schenken und dazu bietet die Bezirksliga insgesamt eine gute Plattform.

Der Rückrundenauftakt gegen den SC Union Nettetal gelang. Man gewann 1:0. Können Sie sich die dann folgenden Resultate erklären? Der ASV konnte nur einen Punkt aus vier Spielen holen.

Berx Auch im Spiel gegen Nettetal war nicht alles Gold, was glänzt. Man darf sich hier nicht vom reinen Ergebnis blenden lassen. Kämperisch war die Leistung beim Sieg absolut in Ordnung. Doch auch hier waren schon spielerische Defizite erkennbar, die dann auch in die nächsten Begegnungen transportiert wurden. Wenn dann in den folgenden Partien gegen Viersen, Tönisberg, Wachtendonk und zuletzt gegen Lintfort auch noch der Kampf fehlt, weiß man, warum man nur noch einen Punkt aus diesen Spielen geholt hat.

Die Demission von Trainer Danny Pala deutete sich in den letzten Wochen immer mehr an. Wann war für Sie klar, dass es ohne Pala weitergehen muss?

Berx Eigentlich erst mit dem Schlusspfiff im Spiel gegen den Tabellenletzten TuS Fichte Lintfort. Bis dahin haben wir alle gehofft, gemeinsam mit Danny Pala das Tief überwinden zu können.

Der Trainer hat es offensichtlich nicht geschafft, die Mannschaft weiter zu entwickeln. Die Qualität des Kaders ist zweifellos ausreichend, um sich in der Landesliga zumindest im Mittelfeld zu platzieren. Hat die Mannschaft den Trainer nicht verstanden?

Berx Dass sich die Mannschaft im Laufe der Saison nicht weiterentwickelt hat, ist richtig. Auch stimme ich Ihnen zu, was die Qualität unseres Kaders betrifft. Ich denke wir haben vor der Saison einen Kader zusammengestellt, der unseren Möglichkeiten entspricht und von dem wir überzeugt waren, den Klassenerhalt direkt schaffen zu können. Aber im Fussball kann man bestimmte Dinge nicht immer beeinflussen. Es gibt Faktoren die sich verselbstständigen und dann wird es schwer, das Ruder wieder herum zu reißen.

Also haben Sie bis zum Schluss gedacht, dass Danny Pala das Ruder noch einmal herumreißen kann?

Berx Bis zuletzt haben wir alle gemeinsam gehofft, mit Danny Pala die Kurve zu kriegen. Das haben wir nicht geschafft. In den letzten drei Minuten haben wir einen möglichen Sieg leichtfertig aus der Hand gegeben. Für Danny Pala tut es uns sehr leid. Die Entscheidung, sich zu trennen, hat mich sehr berührt. Ich habe ihn fachlich und auch menschlich sehr geschätzt.

Der ASV Süchteln stellte am Donnerstag Stefan Poetters und Stefan Trienekens als neues Trainergespann vor. Welche Hoffnung verbinden Sie mit dem neuen Duo?

Berx Das neue Konzept, erfolgreich mit jungen Spielern aus der Region arbeiten zu wollen, tragen Stefan Poetters und Stefan Trienekens zu 100 Prozent mit. Beide haben höherklassig gespielt, wissen also, wie die Spieler ticken. Sie sind gewillt, diesen neuen Weg des ASV konzeptionell zu unterstützen. Gleichzeitig ist es unser Bestreben, uns ab der kommenden Saison noch breiter aufzustellen. Wir werden zusätzlich einen sportlichen Leiter installieren, der sich vornehmlich darum kümmern wird, eine enge Bindung zwischen unseren Jugendspielern und dem Seniorenbereich herzustellen. Zudem haben wir mit Thorsten Spee einen fachlich und menschlich sehr kompetenten Jugendcheftrainer gewinnen können, der bei mehreren anderen Vereinen auf der Agenda stand.

STEPHAN MANGELS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.