2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Ein Tor ist gefallen. Fassungslos betrachtet Thierhauptens Torhüter Florian Fetsch seinen umgekippten Kasten. Innerhalb von acht Minuten war jedoch ein Ersatz installiert und die Partie gegen den VfL Ecknach konnte fortgesetzt werden.  Foto: Willi Wagner
Ein Tor ist gefallen. Fassungslos betrachtet Thierhauptens Torhüter Florian Fetsch seinen umgekippten Kasten. Innerhalb von acht Minuten war jedoch ein Ersatz installiert und die Partie gegen den VfL Ecknach konnte fortgesetzt werden. Foto: Willi Wagner

Der Torfall von Thierhaupten

Beim Spiel gegen Ecknach sind sieben Tore gefallen, aber nur sechs haben gezählt

Es gibt Szenen im Fußball, die bleiben unvergessen. Dazu gehört auch der Torfall von Madrid. Durch ein vor dem Anpfiff umgefallenes Tor verzögerte sich am 1. April 1998 der Beginn des Halbfinalspiels der Champions League zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund im Santiago-Bernabéu-Stadion um 76 Minuten. Diese unfreiwillige Pause bei der Liveübertragung wurde von Marcel Reif und Günther Jauch überbrückt. Für diese Moderation erhielten die beiden den Bayerischen Fernsehpreis 1998.

Ähnliches ist am Sonntag in Thierhaupten passiert. Dort fielen beim 4:2-Heimsieg gegen den VfL Ecknach sieben Tore. Aber nur sechs davon zählten. Den siebten Torfall verursachte SVT-Torhüter Florian Fetsch, der sich nach einem Freistoß, der über den Kasten ging, an der Querlatte hangelte. Plötzlich brach das Aluminium am Pfosten und das Tor fiel um. Auch Thierhauptens Trainer Stefan Schmid hat schon viel erlebt. So etwas noch nie: „Der Flori war total erschrocken, der stand da wie ein Ölgötze. Ich war völlig perplex und hätte beinahe einen Lachkrampf bekommen.“ Schmids nächster Gedanke: „Wir führen 4:0. Das Spiel wird doch jetzt nicht abgebrochen werden?“

Doch schnellstens wurde ein Ersatz beschafft und ein transportables Trainingstor herbeigeschleppt. Während beide Mannschaften die Unterbrechung zu einer Trinkpause nutzten, wurde eifrig gewerkelt, das Ganze mit Heringen gesichert – und schon nach kurzer Unterbrechung konnte es weitergehen. SVT-Vorsitzender Werner Mayr lobte sein Team: „Das ist Organisation: Während im Europapokal in Madrid 76 Minuten vergehen, bis ein neues Tor steht, zaubern wir das in Thierhaupten in acht Minuten.“

Auch Stefan Schmid ist mit seinen Kickern bisher sehr zufrieden: „Es läuft gut, es macht Spaß. Da kann man nicht klagen. Alles andere wäre Jammern auf hohem Niveau.“ Schon am Donnerstag geht es für den SV Thierhaupten mit dem Nachholspiel beim TSV Hollenbach weiter.

Aufrufe: 08.9.2015, 20:54 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor