2024-04-24T13:20:38.835Z

Analyse
Julian Kugelbrey, Georg Kania (von links) und Markus Zeller (rechts) vom TSV Dinkelscherben freuen sich über einen der beiden Treffer von Stefan Hörtensteiner (Nummer 7).	F.: Andreas Lode
Julian Kugelbrey, Georg Kania (von links) und Markus Zeller (rechts) vom TSV Dinkelscherben freuen sich über einen der beiden Treffer von Stefan Hörtensteiner (Nummer 7). F.: Andreas Lode

Der Tag der jungen Wilden

Nicht nur beim TSV Dinkelscherben sorgen Youngsters für Furore +++ Cosmos-Keeper Eryildirim überragt

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Die Saison ist noch jung, doch schon rücken neue Namen in den Blickpunkt, drängen sich die jungen Wilden in der Bezirksliga Nord nach vorne. Ganz besonders war das beim TSV Dinkelscherben der Fall.

Die Lila-Weißen sind mit einem 6:0-Sieg gegen den Landesliga-Absteiger FC Affing gestartet und haben damit allen Skeptikern widersprochen. Vor allem nach den namhaften Abgängen in der Offensive war das so nicht zu erwarten. Doch die Abgänge von Thomas Kubina (SC Ichenhausen) und Christian Wink (TSV Neusäß), die beide am Wochenende Tore erzielten, wurde durch den wieder in den Sturm gerückten Daniel Wiener und dem aus dem eigenen Nachwuchs gekommenen Stefan Hörtensteiner, die beide doppelt trafen, kompensiert.

Dass mit Simon Motzet und Dominik Mayrock zwei weitere Eigengewächse den Torreigen eröffnet und beendet haben, freut Trainer Michael Finkel ganz besonders: „Die A-Jugend-Spieler haben voll eingeschlagen. Wir waren von Anfang im Spiel drin, haben richtigen Powerfußball abgeliefert, zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht und nur ein, zwei Chancen zugelassen“, findet er lediglich einen Kritikpunkt. Zu viele Möglichkeiten wurden noch liegen gelassen. Finkel: „Aber sechs Tore muss man auch erst mal machen.“ Was der deutliche Sieg wert ist, werde sich laut Finkel erst in zwei, drei Wochen zeigen: „Affing hat eine völlig neue Mannschaft, ist noch nicht eingespielt und war zu diesem Zeitpunkt der richtige Gegner.“


Beim 3:1-Sieg gegen Wertingen heimste nicht nur Gersthofens Youngster Marvin Dörr (links) Beifall von der gut besetzten Tribüne ein. F.: Marcus Merk

Völlig neu formierte Mannschaften haben auch der TSV Gersthofen und der TSV Wertingen. Im Bezirksliga-Eröffnungsspiel am Freitagabend griffen dabei die Rädchen beim Landesliga-Absteiger wesentlich besser ineinander. Vor allem in der ersten Halbzeit deuteten die Lechstädter nach dem schnellen 0:1-Rückstand, den sie in ein 3:1 drehten, an, dass die Lobeshymnen der Konkurrenz bei der Vorstellung der 16 Mannschaften nicht von ungefähr kamen. Neben dem überragenden Ferkan Secgin, der einen Treffer selbst erzielte und einen weiteren vorbereitet hat, stachen auch hier vor allem die Youngsters ins Auge. Maximilian Leicht, der mit einem Traumtor das 3:1 erzielte, der lauffreudige Johannes Kiechl oder der zweikampfstarke Daniel Biehal sind gerade der A-Jugend entwachsen. Mit Christoph Wagemann und Markus Völk saßen zwei weitere 18-Jährige auf der Bank. „Unser großer Kader wird sich noch als Vorteil erweisen“, zeigte sich Trainer Eddi Keil nach der gelungen Premiere höchst zufrieden.

Bubesheims Abteilungsleiter Karl Dirr hatte bei der Eröffnungszeremonie die Lacher auf seiner Seite, als er treuherzig verkündete, er wisse gar nicht, wie man das Wort „Aufstieg“ schreibt. Wie schwer es die so genannten Favoriten haben, das hat am ersten Spieltag nicht nur der SC Bubesheim erfahren, der gegen den TSV Rain II zu einem mühevollen 1:0-Sieg kam.


Mit zahlreichen Paraden bewahrte Aystettens Torhüter Deniz Eryildirim seine Mannschaft beim FC Lauingen vor einem Gegentreffer. F.: Karl Aumiller

Mit dem gleichen Ergebnis konnte auch der SV Cosmos Aystetten beim FC Lauingen alle Hände zudrücken und sich bei Torhüter Deniz Eryildirim bedanken. Der 19-Jährige, der vom SV Mering gekommen war, erhielt den Vorzug vor dem langjährigen Stammkeeper Philipp Pistauer und bedankte sich mit einer Galavorstellung, in dem er die Lauinger Angreifer zur Verzweiflung brachte. Deren Sportleiter Joachim Hauf haderte auch mit dem Schiedsrichter: „Es war schon bitter mit ansehen zu müssen, dass zum einen das reguläre Tor von Hakan Polat abgepfiffen wurde, zum anderen dem Aystetter Siegtreffer durch Lukas Drechsler ein ungeahndetes Foulspiel an Daniel Müller vorausging.“ Dies wurde allerdings genauso wenig wie viele andere klare Fouls seitens der Aystetter vom sehr schwachen Schiedsrichter übersehen.

Auch beim TSV Neusäß stand im Auftakt-Landkreisderby mit Felix Häberl (20) ein junger Keeper zwischen den Pfosten. Die Lohwaldkicker hatten gegen den TSV Zusmarshausen viel Mühe. „Wir hätten die Sache schon in den ersten 20 Minuten klarmachen müssen“, konstatierte Neusäß’ sportlicher Leiter Günther Hausmann. „Danach hat Zusmarshausen unseren Spielaufbau gut und erfolgreich gestört und selbst Nadelstiche gesetzt. So ist es für uns immer schwerer geworden.“ Ein Elfmeter, den vielleicht nicht jeder Schiedsrichter gepfiffen hätte, musste dann zur Vorentscheidung herhalten. Nach dem 1:0 flutschte es beim TSV Neusäß und am Ende musste der TSV Zusmarshausen mit 3:0 etwas unter Wert geschlagen die Heimreise antreten.

Aufrufe: 028.7.2015, 06:58 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor