2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Wedel
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Der SV Rödinghausen hat auch das Glück des Tüchtigen

Rödinghausen erkämpft sich nach frühem Verletzungsschock mit viel Einsatzfreude einen verdienten Punkt gegen RW Essen

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„Das Tor war für Koray!“ Die Ansage von Lars Hutten, der beim 1:1 gegen RW Essen für den SV Rödinghausen getroffen hatte, war klar. Die Gedanken der Spieler waren vor allem bei ihrem 22-jährigen Innenverteidiger, der bereits nach zwölf Minuten nach einem bösen Zusammenprall mit Azur Velagic mit einem Schädel-Hirn-Trauma ins Krankenhaus gebracht werden musste, wo im weiteren Verlauf des Wochenendes aber zum Glück keine weitergehenden ernsthaften Verletzungen mehr festgestellt wurden.

Rödinghausens Trainer Alfred Nijhuis war klar, dass die Partie für sein Team nach den Verletzungen von Kacinoglu und auch Velagic (Hüftprellung und Verdacht auf Innenbandabriss im Knie) alles andere als einfach fortzusetzen sein würde. „Das ist ja direkt vor unserer Bank passiert und war schon brutal und ein Schock. Wenn es dann weitergeht, kann man nur hoffen, dass man irgendwie wieder ins Spiel findet. Dabei hat es uns natürlich geholfen, dass wir sofort das Tor gemacht haben“, sagte er.


Wichtig war für die SVR-Spieler dabei augenscheinlich auch, dass Kacinoglu nach kurzer Bewusstlosigkeit noch auf dem Platz wieder zu sich kam. „Er hat gesprochen und uns zu verstehen gegeben, dass er weitgehend okay ist. So konnten wir dann auch weitermachen“, meinte Mittelfeldspieler Edgar Bernhardt. Ähnlich sah es Marcel Leeneman, der gemeinsam mit Konstantin Möllering für Kacinoglu und Velagic eingewechselt worden war und mit seinem ersten Ballkontakt das 1:0 vorbereitete – sein Schuss wurde von RWE-Torwart Robin Heller mit dem Fuß pariert, Hutten staubte ab. „Man versucht sich auf dem Platz zu fokussieren und schafft es auch irgendwie. Aber schon in der Halbzeitpause war deutlich zu spüren, wie mitgenommen alle waren“, sagte der Routinier, der wegen Knieproblemen zuvor einige Wochen nicht im Kader gestanden hatte.


„Er hat sich da schon ein Kompliment verdient“, meinte Trainer Nijhuis angesichts der tadellosen Vorstellung des 31-Jährigen. Überhaupt war der Niederländer mit dem engagierten Spiel des gesamten Teams einverstanden. „Wir haben eine Mannschaft gesehen, die mit Herz gespielt hat“ meinte er. Auch Angreifer Hutten fand: „Wir waren gut in den Zweikämpfen und haben als Team funktioniert, obwohl es gegen diesen starken Gegner und nach der frühen Verletzung ein schwieriges Spiel war.“


Durch ihre Einsatzfreude verdiente sich der SVR auch den Punkt redlich, obwohl dieser am Ende noch ernsthaft in Gefahr geriet, als RWE-Kapitän Benjamin Baier in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter an die Unterkante der Latte schoss, von wo der Ball zurück ins Feld sprang. „Das war auch das Glück des Tüchtigen. Gegen Düsseldorf II wäre es wohl ein Tor gewesen“, sagte Nijhuis. „Diesmal war das aber kämpferisch bei 100 Prozent, so kann man nun auch mit breiter Brust nach Mönchengladbach fahren.“

Aufrufe: 014.3.2017, 06:30 Uhr
Thomas VogelsangAutor