2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Ein packendes DFB-Pokalspiel verspricht am Sonntag das Duell zwischen dem SV Meppen (rechts Sarah Schulte im Duell mit Pia-Sophie Wolter) und dem Erstligisten Werder Bremen zu werden. Foto: Werner Scholz
Ein packendes DFB-Pokalspiel verspricht am Sonntag das Duell zwischen dem SV Meppen (rechts Sarah Schulte im Duell mit Pia-Sophie Wolter) und dem Erstligisten Werder Bremen zu werden. Foto: Werner Scholz

Der SV Meppen genießt die Außenseiterrolle

Der Zweitligist erwartet am Sonntag den Erstligisten SV Werder Bremen zum Achtelfinale des DFB-Pokals

Gegen Bayern München hat es in der Saison 2011/2012 nicht geklappt, auch gegen FF USV Jena war ein Jahr später für die Zweitliga-Fußballerinnen des SV Meppen im DFB-Pokal-Achtelfinale Schluss. Am Sonntag (14 Uhr) wollen sich die Meppenerinnen nun endlich gegen einen Erstligisten durchsetzen und mit einem Sieg über den SV Werder Bremen erstmals in die Runde der letzten acht einziehen.

Es klingt schon fast schadenfroh, wenn Meppens Trainer Tommy Stroot die Ausgangslage vor dem DFB-Pokalspiel gegen Werder Bremen beschreibt: ,,Wir dürfen gewinnen, aber wir müssen nicht", sagt der 26-Jährige, ,,der Druck liegt bei Bremen. Wir können viel gewinnen, Werder hat viel zu verlieren."

Die Meppenerinnen genießen die Außenseiterrolle, in die sie sich als klassentieferes Team gerne fügen. Klar, gegen einen Erstligisten auszuscheiden ist keine Schande. Und nach den guten Ergebnissen in der 2. Bundesliga glaubt man beim SVM an die Chance auf ein Weiterkommen. ,,Es besteht die Möglichkeit, dass der Außenseiter als Sieger vom Platz geht", sagt Stroot, ,,dazu brauchen wir aber einen klaren Kopf."

Eben mit dieser Abgeklärtheit überrascht die junge Meppener Mannschaft bislang in der 2. Bundesliga, in der die Emsländer zuletzt fünf Sieg in Folge gefeiert haben. Nimmt man den 4:2-Auswärtssieg beim FSV Gütersloh in der 2. DFB-Pokalrunde dazu, bringt es der SVM auf sechs Pflichtspielsiege in Serie. Das gibt natürlich Selbstvertrauen.

,,Wir wollen uns treu bleiben und aktiv spielen", vertraut Stroot auf die eigenen Stärken und kündigt eine offensive Ausrichtung an, ,,das Risiko, dass viele Tore fallen, ist groß." Dementsprechend gering ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Partie in der Verlängerung oder im Elfmeterschießen entschieden wird. Doch die Meppenerinnen sind auf alles vorbereitet, denn Stroot ließ unter der Woche Elfmeterschießen üben. ,,Die Mädels sollten ein Gefühl dafür bekommen", sah der Trainer Handlungsbedarf, weil sonst nur Sarah Meiners die Strafstöße schießt. ,,Sarah darf nicht fünfmal schießen. Ich hab noch einmal in den Regeln nachgeschaut", lacht Stroot.

Beide Mannschaften kennen sich aus vielen gemeinsamen Zweitligajahren sehr gut. Drei der vier letzten Heimspiele entschied Meppen für sich. Erst in diesem Sommer war Werder Bremen als Vizemeister in das Oberhaus aufgestiegen und hat sich zur neuen Saison nur punktuell verstärkt. Nach sieben Spieltagen sind die Bremerinnen als Tabellenvorletzte in akuter Abstiegsgefahr.

Zuletzt trafen beide Teams im September in Bingum bei einem Testspiel aufeinander. 3:1 gewann Meppen gegen eine Bremer Mannschaft, bei der einige Stammkräfte geschont wurden. Im Nachhinein ärgert sich Stroot ein bisschen über das Testspiel, das allerdings stattgefunden hat, ehe klar war, dass man im DFB-Pokal aufeinandertrifft. ,,Sonst hätten wir jetzt das Überraschungsmoment für uns gehabt", sagt Stroot. Bremen habe erkannt, dass Meppen ein unangenehmer Gegner ist.

Lediglich die personelle Situation trübt ein wenig die Vorfreude auf das Pokalspiel. Denise Franjkovic und Nele Schomaker fehlen verletzt. Pia Flottemersch ist auf einer Studienfahrt in Berlin. Dort ist auch Innenverteidigerin Pia Lienig-Ewert, die aber extra aus der Bundeshauptstadt nach Meppen chauffiert wird. Auch die wiedergenese Amelie Kröger steht wieder zur Verfügung. Trotzdem wird Stroot wohl einige Talente von den B-Mädchen in den Kader berufen.

Aufrufe: 06.11.2015, 20:30 Uhr
Mirko NordmannAutor