2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Der SV Glehn startet erneut in eine Rekordsaison

In Glehn stehen insgesamt 25 Mannschaften in den Startlöchern zur neuen Saison.

Die „Football-Family“ des SV Glehn startet 2016/17 erneut in eine Rekordsaison: Wurde in der vergangenen Spielzeit mit 24 Mannschaften im Spielbetrieb eine Höchstmarke aufgestellt, geht es zu Beginn der neuen Saison nur 25 Teams noch eine Stufe höher. Der Grund sind die wiederbelebten Damen, die unter neuer Führung und mit viel Potenzial in der Kreisliga starten.

„Jetzt haben wir auch endlich den Unterbau, den wir für einen langfristigen Erfolg im Damenfußball benötigen“, sagt Markus Birkmann voller Optimismus vor dem Saisonstart. Der Mädchen- und Damenfußballbeauftragte hat mit seiner nachhaltigen Arbeit dafür mit gesorgt, dass der SV Glehn als einziger Verein weit und breit von der U9 bis zur U17 alle Mädchenaltersklassen besetzt hat. Bei der U11 und U13 sogar mit zwei Mannschaften in der Altersklasse. Denn fehlender Nachwuchs war 2014 mit entscheidend für den Rückzug der Damenmannschaft, die zweitweise zuvor in der Landesliga gespielt hatte. Das sollte in Glehn nicht wieder passieren: Die recht erfolgreichen U17-Mädchen, Kreismeister 2015, stellen mit einigen vielversprechenden Neuzugängen und ehemaligen Glehner Spielerinnen das Gerüst der neuen Mannschaft. In Ralf Mayer wurde ein Coach verpflichtet, der den Damenfußball aus dem „Effeff“ kennt und auf seinen bisherigen Stationen in Hochneukirch und Jüchen erfolgreich gearbeitet hat. „Mayer und Andreas Weppler, der aus der U17 mit aufrückt, bekommen alle Zeit der Welt, die Mannschaft zu entwickeln“, so Birkmann, der seinem Team aber sofort eine gute Rolle zutraut. Denn in den bisherigen Testspielen ließen die jungen Glehnerinnen aufhorchen: In den bisherigen vier Begegnungen ist die Mayer-Truppe bei drei Siegen und einem Remis noch unbesiegt, gegen Odenkirchen (10:1) und Weißenberg II (7:1) wurden sogar Kantersiege gefeiert.

Von solchen Ergebnissen kann Markus Franken, Coach der Ersten Mannschaft, derzeit nur träumen. Mit einem aufgrund der Urlaubszeit noch unvollständigen Kader spielte seine Mannschaft gegen Welate Roy 1:1 und verlor 1:2 gegen Grün-Weiß Holt. Ohnehin muss Franken, der in sein viertes Jahr auf der Glehner Kommandobrücke geht, weitestgehend ohne Verstärkungen auskommen. Einziger „gefühlter“ Neuzugang ist Christopher Funkel, der die komplette abgelaufene Saison verletzungsbedingt pausieren musste. „Christopher wird aber seine Zeit brauchen, den Rückstand wieder aufzuholen. Die bekommt er“, sagt Franken. Nachdem seine Truppe in den beiden letzten Spielzeiten nur knapp den Klassenerhalt geschafft hat, lautet das Saisonziel angesichts einer erneut gutklassig besetzten Kreisliga A die Liga zu halten. „Das wird schwer genug“, vermutet Glehns 1. Vorsitzender Markus Drillges. „Alleine schon die drei Aufsteiger Weißenberg, Vorst und Gencler bringen richtig viel Qualität mit“. Dennoch sollte auch das Potenzial des SV Glehn ausreichen, mit der eingespielten Mannschaft ein sorgenfreies Jahr zu erleben. Denn für den Nichtabstieg reichte 2015/16 schon eine ordentliche Rückserie. „Franken muss alles daran setzen, dass wir diesmal gut aus den Startlöchern kommen. Das hart in den letzten beiden Jahren leider überhaupt nicht funktioniert“, so der SV-Boss, der auch Ausschau nach einem sportlichen Leiter für den Vorstand hält. „Die Doppelbelastung Vorsitzender und Fußballobmann ist auf die Dauer nicht zu stemmen. Wir suchen jemanden, der sich im Fußballkreis auskennt, unsere Vereinsphilosophie mitträgt und auch menschlich in unsere ‚football family‘ passt“, sagt Drillges.

Einen neuen Anlauf in eine bessere Spielzeit nimmt auch Martin Stolz mit der Glehner Reserve. Das 2015 ausgegebene Saisonziel, einen Platz unter den ersten fünf, wurde mit Rang zehn deutlich verfehlt. Dabei ging die Saison mit dem neuen aus Duisburg stammenden Coach mit viel Aufbruchstimmung vielversprechend los, ehe im Winter dann der Einbruch folgte und die Mannschaft in der Rückrunde teils unerklärliche Spiele und Ergebnisse ablieferte. Den gut ausgebildeten Trainer Stolz wurmte dies sehr, wenngleich er die Gründe für die unterschiedlichen Auftritte seiner Mannschaft mitunter nachvollziehen konnte. „Wir werden für die kommende Saison das Positive mitnehmen und an den Dingen arbeiten, die nicht so gut gelaufen sind“, sagt Glehns Mannschaftsverantwortlicher, der sich erneut vorgenommen hat, seine Truppe in die Nähe der Spitze in der Kreisliga C heranzuführen. Verbunden mit dem Auftrag, Talente aus seiner insgesamt recht jungen Truppe für die 1. Mannschaft auszubilden.

In der Jugend sieht Norbert Jurczyk den Verein an der Kapazitätsgrenze angekommen: „Wir melden 21 Mannschaften für den Spielbetrieb, mehr geht eigentlich nicht mehr“. Den Trainings- und Spielbetrieb zu organisieren ist für den Glehner Jugendleiter und Geschäftsführerin Andrea Lötzgen mit dieser Anzahl mehr als eine Herausforderung. Nachdem die A-Jugend in der vergangenen Spielzeit mangels Personal vom Spielbetrieb abgemeldet werden musste, hat der SV Glehn 2016/17 wieder alle Altersklassen auch bei den Jungen besetzt. Dabei stellt das Gros der Mannschaft die bisherige B-Jugend, die in der abgelaufenen Spielzeit einen achtbaren vierten Platz in der Leistungsklasse erreichte. Die Leistungsklasse ist in der A-Jugend aber für dieses Jahr kein Ziel für Jurczyk: „Die Qualifikationsgruppe ist mit dem SC Kapellen, der die Niederrheinliga verpasst hat, und den starken Orkenern fast schon übermächtig besetzt“.

Bei der B-Jugend, wo sich Jurczyk über Rückkehrer Christo Papadopoulos und Neuzugang Frank Thissen auf der Trainerbank neben Ralf Lingen freut, werden wie im Vorjahr wieder zwei Mannschaften gemeldet werden können, ebenso in der C-Jugend, wo mit der Verpflichtung von Thomas Maaßen als Trainer als Nachfolger von Daniel Thelen, den es nach einem Jahr weiter in die Niederrheinliga zum SC Kapellen zog, erneut ein Coup gelandet worden ist. Der ehemalige Oberliga-Spieler von Borussia Mönchengladbach und dem VfR Neuss fand nach Trainerstationen im Seniorenbereich bei Gustorf-Gindorf und Weckhoven den Weg zur „Football familiy“ in Glehn. „Das Jugendkonzept, so wie der Fußball hier im Verein gelebt wird, hat mich vollends überzeugt“, sagt der in Hemmerden beheimatete 48-Jährige.

Auch im Kinderfußballbereich freut sich der SV Glehn über einige Verstärkungen in der Trainerschaft: Bei den U13-Mädchen vergrößert Christiane Wiemers das Trainerteam, bei der E-Jugend Oliver Gorris. Um die Mini-Bambinis kümmern sich künftig gleich vier neue Trainer: Mit dem Freiwilligendienstleistenden Nick Rödiger an der Spitze, werden die Glehner Damen und Jugendspielerinnen Lotta Schröder, Julia Tenten und Antonia Jurczyk den jüngsten Glehner Nachwuchs betreuen. Während Rödiger bereits seinen Lizenzlehrgang absolviert hat, opfern die drei Mädels eine Woche ihrer Herbstferien und lassen sich in diesem Zeitraum in der Sportschule Wedau zur „Teamleiterin Kindertraining“ ausbilden.

Damit werden die Glehner ihrem Ruf als „Ausbildungsverein“ mehr als gerecht. „Wenn die Mädels ihren Lehrgang abschließen, haben mit 44 Trainern und Betreuern nahezu 90 Prozent aller Verantwortlichen im Verein eine Übungsleiterlizenz“, sagt Jurczyk, der sich für eine nachhaltige Qualifikation einsetzt. „Nur mit einem ausgebildeten Trainerteam werden wir die Zukunft unseres Vereines langfristig sichern können“. Dazu gehört auch der Ausbau des Slogans „football family“, der zum Markenzeichen für den SV Glehn werden soll.

Aufrufe: 019.7.2016, 10:16 Uhr
Norbert Jurczyk / SV GlehnAutor