2024-05-10T08:19:16.237Z

Relegation
Jubel nach der Führung: Die Eicheder Spieler im Freudentaumel. Foto: jg/54Grad
Jubel nach der Führung: Die Eicheder Spieler im Freudentaumel. Foto: jg/54Grad

Der SV Eichede ist am Ziel

Fußballer aus Stormarn gewinnen dramatisches Spiel gegen Bremer SV 2:1 und steigen in die Regionalliga auf

Das Spiel hatte Spuren hinterlassen. Dem Ansturm seiner Teamkollegen beim kollektiven Jubel nach dem Schlusspfiff jedenfalls hatte Arnold Lechlers Körper nicht standgehalten: Mit Schlinge um den Arm lief der Angreifer des SV Eichede anschließend über den Platz. Seine Teamkollegen hatten ihm nach seinem Siegtreffer zum 2:1 (1:0) gegen den Bremer SV im entscheidenden Spiel der Aufstiegsrunde zur Fußball-Regionalliga die Schulter ausgekugelt.

Das aber ging in den Emotionen unter. Die Stormarner haben ihr Ziel erreicht: Der SV Eichede ist aufgestiegen. ,,Die Schmerzen sind mir gerade völlig egal", erklärte Lechler, dessen Nerven immerhin dem Druck beim Foulelfmeter zum Sieg in der Nachspielzeit standgehalten hatten: ,,Der Ball musste einfach rein."


Es war ein packendes Duell vor der Pflichtspielrekordkulisse von 1756 Zuschauern im Eicheder Ernst-Wagener Stadion. Die Bremer waren zu Beginn den Beweis schuldig geblieben, weshalb sie als Mitfavorit der Aufstiegsrunde gehandelt wurden: offensiv wenig kreativ und in der Defensive behäbig. Der SV Eichede nutzte das clever aus. Die Stormarner ließen die Bremer erst einmal gewähren. Nach Balleroberung schalteten die ,,Bravehearts" schnell um. Dem Tempo der Eicheder konnten die Bremer Innenverteidigung mit Maciej Kwiatkowski und Dominic Krogemann nicht folgen. So düpierte Lechler Krogemann, scheiterte aber aus spitzem Winkel an BSV-Keeper Christian Ahlers-Ceglarek (13.).

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Mit der zweiten Torchance legte Eichede die Führung vor: Lechler passte scharf auf Evgenij Bieche - der schob den Ball aus zwölf Metern in die Maschen (17.). Die Führung spielte der Elf von Trainer Oliver Zapel in die Karten. Einen Steilpass von Marc Oldag setzte Lechler neben das Tor (25.). Kurz vor dem Pausenpfiff hätte sich das beinahe gerächt: Eine Ecke landete bei Frithjof Rathjen. SVE-Keeper Julian Barkmann entschärfte die Situation mit einer Glanzparade (45.).

Die Szene gab den Gästen Selbstvertrauen. Der BSV bestimmte nach der Pause vorerst die Szenerie, die Eicheder verloren die Ordnung. So musste Barkmann gegen Mert Bicakci klären (49.), ehe eine Minute später Vafing Jabateh aus kurzer Distanz ausglich (50.). Barkmann befand sich in dieser Phase im Dauereinsatz - in der 56. Minute wäre er machtlos gewesen, als ein Schuss Bicakcis an den Pfosten klatschte.

Die Partie avancierte zum Nervenspiel. Bremen warf alles nach vorn - und zwang Barkmann bei einem Kopfball Florent Aziris erneut zu einer Glanztat (61.). Der Ex-Lübecker setzte zehn Minuten später einen Freistoß an die Latte.

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Aufregung auf den Rängen dann, als Lechler bereits an Ahlers-Ceglarek vorbeigezogen war, im Laufduell mit Rathjen aber noch abgedrängt wurde und im Gegenzug den Bremer zu Boden drückte - Schiedsrichter Patrick Schult entschied auf Stürmerfoul (74.).

Es ging weiter hin und her, durch die Egestorfer Führung gegen Altona im Parallelspiel benötigten beide Teams einen Sieg. Plötzlich, als Jonathan Marschner einen Freistoß von der Mittellinie nach vorne bringen wollte, wurde der Ausgleich Altonas bekannt - Eichede zog sich zurück, wäre mit einem Remis aufgestiegen. Die Partie gewann in der Schlussphase weiter an Dramatik - bis Lechler nach einer Notbremse von Younes Buduar an Marc Oldag den fälligen Elfmeter verwandelte (90.+2) - wie wichtig der Treffer war, sollte sich nach dem Schlusspfiff zeigen: Auch Egestorf hatte in der Nachspielzeit per Elfmeter noch gewonnen.

Aufrufe: 07.6.2016, 22:00 Uhr
SHZ / cje/bjlAutor