2024-04-24T13:20:38.835Z

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Weiß wo's lang geht:  Nejat Cosar, Trainer des SV Au-Wittnau. | Archivfoto: Matthias Konzok
Weiß wo's lang geht: Nejat Cosar, Trainer des SV Au-Wittnau. | Archivfoto: Matthias Konzok

Der SV Au-Wittnau ist angekommen

Landesliga-Aufsteiger SV Au-Wittnau hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten etabliert

Nach einem Aufstieg gilt es zuerst, sich in der neuen Liga zu akklimatisieren, sich an das höhere Tempo zu gewöhnen. Diese Erfahrung darf in dieser Saison auch der SV Au-Wittnau erleben. Doch am achten Spieltag gelang es den Hexentälern, ein vielbeachtetes Ausrufezeichen zu setzen. Und es hat den Anschein, als seien Sie nun angekommen in der Landesliga.
In den ersten Spielen der aktuellen Saison konnte einem Angst und Bange werden um Aufsteiger Au-Wittnau, aus den ersten sieben Spielen gelang es der Mannschaft von Trainer Nejat Cosar lediglich zwei Punkte zu holen. Fünf Niederlagen standen den beiden Unentschieden gegenüber und es hatte den Anschein, als würde das Saisonziel Klassenerhalt schon früh in weite Ferne entschwinden. Und auch die Abwehr schien nicht die sattelfesteste. 17 Gegentore kassierten die Hexentäler in diesen ersten Begegnungen.

„Wir haben zu Beginn ein gewisse Eingewöhnungsphase gehabt, an das Tempo und die Gegner“, erklärt Cosar den verhaltenen Start. Seine Team musste schnell die Erfahrung machen, dass Fehler in der Landesliga viel härter bestraft werden, als noch zu Bezirksligazeiten. „Wenn du in der Landesliga zwei Fehler produzierst, klingelt es in der Regel einmal davon im Tor“, führt der Trainer weiter aus. Diese Erfahrung hat sein Team machen müssen, und so erklärt er sich auch die vielen Gegentore, insgesamt sind es nach zwölf Spieltagen deren 27. „Wir machen noch zu viele individuelle Fehler.“ Doch sieht er seine Mannschaft auf einem guten Weg. Deshalb kam bei ihm auch nie Panik auf, dass seine Mannschaft keine Chance in der neuen Klasse hätte, da er immer das Potenzial nach oben sah. Als es schlecht lief, half den Hexentälern eine ihrer Stärken. „Die Mannschaft kennt sich schon sehr lange, ist ewig zusammen.“ Grüppchenbildung gibt es im Hexental nicht, alle ziehen an einem Strang. Daher ließ sie nie den Kopf hängen, dabei war dieser Negativlauf zu Beginn eine vollkommen neue Erfahrung für Cosars Mannen. „Bis dahin waren die Jungs es immer gewohnt, die fußballerisch bessere Mannschaft zu sein.“

Bewusst hatte man sich vor der Runde gegen Neuzugänge entschieden. „Das entspricht unserer Philosophie, auf eigene Kräfte zu setzen. Außerdem zahlen wir keine Gelder, da wäre es sehr schwer, neue Leute zu uns zu locken“, erklärt Cosar den Schritt, das Abenteuer Landesliga mit den Spielern zu bestreiten, die den Aufstieg perfekt gemacht haben.

Am achten Spieltag sorgte der SV Au-Wittnau dann endlich für großes Aufsehen. 5:2 wurde die Auswärtspartie beim FV Lörrach-Brombach gewonnen. Der erste Landesligasieg war eingefahrenen und der Knoten geplatzt. Seitdem haben die Hexentäler nicht mehr verloren. Besiegten mit dem VfR Hausen noch ein weiteres Spitzenteam. Auch am vergangenen Spieltag konnte der Zuschauer sich einen Eindruck machen, wie intakt die Moral innerhalb der Mannschaft ist. 0:3 lagen die Wittnauer bei der SpVgg Untermünstertal bereits zurück. Doch die Begegnung wurde noch gedreht, das Feld als 4:3-Sieger verlassen.

Am Wochenende empfangen die Hexentäler mit dem SV Weil erneut eines der Topteams der Liga, liegt der Verein vom Rheinknie doch auf dem zweiten Tabellenplatz. Motivieren muss Cosar vor der Partie seine Elf nicht sonderlich. „Wir wollen uns sicher nicht auf die Schlachtbank führen lassen.“ Warum es bei seiner Truppe gegen die vorn platzierten Gegner leichter läuft, hängt laut Cosar auch mit deren Spielstil zusammen. „Darauf können wir uns besser einlassen, wie auf manch andere Mannschaften.“ Für seine Elf heißt es weiterhin, Punkte zu sammeln wie ein Eichhörnchen, damit dem Ziel Klassenerhalt nichts im Wege steht. Sie sind auf einem guten Weg.
Aufrufe: 030.10.2014, 21:00 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor