Der neue TuSpo-Trainer Daniel Honnef hat den Stürmer mit Bedacht verpflichtet. "Wir haben Rizzelli geholt, weil er viel Erfahrung mitbringt und ein guter Stürmer ist. Er ist schon Mitglied des Mannschaftsrates. Auf dem Platz macht er vorne immer viel Theater", meint der TuSpo-Coach. Dennoch wird Marco Martinus (26) die Kapitänsbinde tragen und Michal Pawlik (24) der Stellvertreter sein. Auch Rizzelli, der mit Abstand älteste Spieler des Teams, wird neben den beiden eine Führungsrolle einnehmen.
Als der Italiener im Jahr 1998 seine Laufbahn im Seniorenbereich begann, waren einige seiner heutigen Mitspieler erst wenige Jahre alt. Bei den Sportfreunden Baumberg sammelte Rizzelli in der Bezirksliga erste Erfahrungen. Später trug der 1,74-Meter-Stürmer vier Jahre lang das Trikot des SSV Berghausen, ehe er nach Richrath wechselte. "Unter dem damaligen Trainer David Moreno erlebte ich die schönsten Jahre in meiner Laufbahn", betont Rizzelli, der gelernter Autolackierer ist. Anschließend wechselte er häufig: Baumberg, Union Solingen, Baumberg, Berghausen, Reusrath, SV DITIB Solingen und wieder Reusrath. Nun folgte die Rückkehr an den Schlangenberg. Warum er Vereine so regelmäßig verließ? "Ich wollte immer neue Erlebnisse haben, einen neuen Kick", sagt Rizzelli.
Jetzt hilft er Richrath beim Neuaufbau. "Ich will den Kick haben, dem Verein wieder einen Namen zu geben", meint der Angreifer, "ich versuche, den Jungs etwas mitzugeben. Es ist schwer, es zu packen. Mein erster Eindruck ist aber gut, weil die Mannschaft mitzieht und fast immer alle Spieler beim Training sind." Dass der Klassenerhalt das einzige realistische Ziel ist, steht außer Frage. Schließlich müssen es besonders die jungen Spieler erst schaffen, dem Niveau der Kreisliga A gerecht zu werden.
Im ersten Saisonspiel musste TuSpo eine 1:3-Niederlage gegen den VfL Witzhelden hinnehmen. Dabei fiel Rizzelli positiv auf, als er den 1:1-Ausgleich von Nikolai Köhler vorbereitete. "Früher hätte ich den alleine gemacht", meint Rizzelli, "aber heute ist es mir egal, wer das Tor macht. Hauptsache, die Mannschaft gewinnt." Diese Einstellung könnte den Neu-Aufbau beflügeln. Und ganz nebenbei sind persönliche Erfolgserlebnisse ja nicht verboten. Deshalb passte es sogar perfekt, dass der Routinier am Donnerstagabend selbst zur Stelle war - und durch seinen Treffer den wertvollen 1:0-Sieg im Lokalderby beim GSV Langenfeld sicherte.