2024-05-02T16:12:49.858Z

Testspiel

Der Star ist das Stadion

2.500 Zuschauer sehen eine starke Leistung des SC Verl im Eröffnungsspiel der Sporclub Arena gegen den Bundesligisten Bayer Leverkusen

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Aus dem vollen Training heraus und ohne seine EM-Fahrer sowie die Teilnehmer an der Amerikameisterschaft absolvierte Bayer Leverkusen sein erstes Testspiel der Saison beim SC Verl. Trotzdem konnte Trainer Roger Schmidt in beiden Halbzeiten noch starke Formationen aufbieten, die den gut 2.500 Zuschauern in der Sportclub Arena ein umso munteres Fußballspiel boten, als die Gastgeber beim gerechten 1:1 tapfer dagegenhielten.

Star des Abends war gestern allerdings das neue Stadion. Mit 2,2 Millionen Euro haben der Sport-Club und die Stadt Verl an der Poststraße die modernste und attraktivste Spielstätte im Kreis Gütersloh hochgezogen. „Schade, dass wir damals nicht aufgestiegen sind, dann hätten wir vielleicht auch so ein Schmuckkästchen bekommen“, schaute Roger Schmidt, ein ehemaliger Spieler des Sport-Clubs, erst anerkennend in die Runde und dann ein paar Jahre zurück. Kollege Andreas Golombek hatte indes so seine Bedenken: „Heute, bei der Eröffnung, da kommen die Zuschauer, aber wir brauchen sie auch in der Serie.“

Allerdings machte seine Elf mächtig Werbung in eigener Sache. „Wir haben uns gut verkauft, gegen einen Top-Bundesligisten nicht so viel zugelassen und mit mutigen Aktionen Nadelstiche gesetzt“, sah Julian Schmidt seine Truppe für den Meisterschaftsstart in zwei Wochen gut gerüstet. „Einfach toll“, fand der SCV-Kapitän die Atmosphäre. „Man hat ja das Gefühl der Laden ist voll und wird richtig angetrieben“, ergänzte ihn Fabian Großeschallau, der Ur-Verler im Team.

Spitzenwerte erreichte die Stimmung im jetzt voll überdachten Rund, als Sinisa Veselinovic einen Foulelfmeter cool zum 1:0 (85.) verwandelte. „Ein geiles Gefühl vor dieser Kulisse und gegen diesen Gegner“, sagte der Neuzugang aus Rödinghausen. „Aber leider habe ich ja auch das zweite Tor geschossen.“ Andreas Golombek fand das unglückliche Eigentor zum Ausgleich eigentlich gar nicht so schlimm. „Denn wenn du so ein Spiel gewinnst, denken in Verl gleich alle, die Bäume wachsen in den Himmel.“ Umso zufriedener registrierte der SCV-Coach dafür, dass er sich mit der Verjüngung des Kaders auf einem guten Weg befindet.

Tatsächlich meldete nicht nur Torhüter Robin Brüseke mit klasse Paraden gegen Nationalspieler Lars Bender (12.), Julian Brandt (38.) (32.) oder Kevin Volland (61.) Ansprüche auf einen Platz in der ersten Elf an. Der 19 Jahre alte Jan Luca kannte auf der Sechserposition genauso wenig Respekt vor den großen Leverkusener Namen wie Nachwuchsstürmer Haralambos Makridis, der die zweitbeste (75.) und die drittbeste Verler Chance (77.) des Spiels vergab. Mit der besten war Marco Kaminski an dem auf der Linie klärenden Andre Ramalho gescheitert (23.). „Schade, das wäre es gewesen, das erste Tor in dieser geilen Hütte zu schießen. „Aber da machst du alles richtig, spielst den Torhüter aus und der Verteidiger wird auf der Linie immer größer“, ärgerte sich der Altmeister.

SC Verl, 1. Halbzeit: Brüseke – Großeschallau, Schmidt, Stöckner, Unzola – Hecker, Mikic, Liehr, Kaminski – Haeder, Maier.

Bayer Leverkusen, 1. Halbzeit: Lomb – da Costa, Ramalho, Papadopoulos, Abu Hanna – Schreck, Havertz, Bender, Brandt – Kießling, Öztunali.

Verl, 2. Halbzeit: Brüseke – Großeschallau (77. Choroba) , Schmidt, Stöckner (77. Kalinowski), Unzola – Hecker (71. Schaal), Schröder, Geisler, Makridis – Haeder (61. Veselinovic), Maier.

Leverkusen, 2. Halbzeit: Lomb – Da Costa, Cacutalua, Toprak, Hilbert – – Bellabrabi, Akkaynak, Kampl, Kruse Volland, Pohjanpalo.

Zuschauer: gut 2.500

Schiedsrichter: Florian Exner (Beelen).

Chancen: 7:10 (2:4)
Ecken 2:8 (2:5)

Tore: 1:0 (85.) Sinisa Veselinovic; der Neuzugang versenkt einen Strafstoß links unten. Danny da Costa hatte Jannik Schröder gefoult.
1:1 (89.) Sinisa Veselinovic, Eigentor nach einer Flanke von links.

Aufrufe: 016.7.2016, 09:00 Uhr
Marcel GrabbeAutor