2024-04-23T13:35:06.289Z

Testspiel
Die Regensburger Abwehr um Außenverteidiger Uwe Hesse (r.) ließ den Nürnberger Angreifern (hier Philipp Hercher) nur wenig Raum.  Foto: Weller
Die Regensburger Abwehr um Außenverteidiger Uwe Hesse (r.) ließ den Nürnberger Angreifern (hier Philipp Hercher) nur wenig Raum. Foto: Weller

Der SSV Jahn gewinnt gegen den Club

Ein Klassenunterschied war im Testspiel zwischen Nürnberg und Regensburg auf dem Gelände des ASV Neumarkt nicht zu erkennen

Die 1500 Zuschauer, die am Mittwochabend trotz Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke den Weg aufs Sportgelände des ASV Neumarkt zum Testspiel des 1. FC Nürnberg gegen den SSV Jahn Regensburg gefunden hatten, sahen ein schwungvolles Spiel, in dem sich am Ende der Außenseiter durchsetzte.

Während der FCN zunächst ein leichtes optisches Übergewicht verbuchte, versuchte der SSV sein Glück mit schnellen, meist von Jann George initiierten Kontern über die linke Seite. In der 9. Minute wurde der Neuzugang, der sich schließlich zum Spieler des Tages mausern sollte, von Kolja Pusch herrlich freigespielt und ließ Keeper Patrick Rakovsky mit seinem Schrägschuss von der rechten Seite keine Abwehrchance. Der Zweitligist antwortete mit einer von Rurik Gislason getretenen Ecke, welche der aufgerückte Innenverteidiger Dave Bulthuis über das Tor köpfte (15.).

Nürnberger ohne echten Zugriff

Dennoch aber sollte der FCN keinen richtigen Zugriff auf die Partie bekommen, so dass der Zweiklassenunterschied beider Teams nur auf dem Papier bestand. Die Jahn-Kicker imponierten sogar mit der besseren Spielanlage, was der anwesende Leiter der FCN-Fußballabteilung, Wolfgang Wolf, und Martin Bader, seines Zeichens Vorstand Sport, mit recht sorgenvollen Mienen quittierten.

Die Kicker des engagiert an der Seitenlinie mitgehenden SSV-Trainers Christian Brand indes kombinierten schwungvoll nach vorne. So setzte Marvin Knoll einen Freistoß auf das Tordach (28.) und George prüfte Rakovsky mit einem Flachschuss aus 16 Metern (30.). Die Clubberer machten sich dagegen mit vielen Abspielfehlern und mangelnder Präzision in der Offensive das Leben selbst schwer. Somit war es fast nur folgerichtig, dass deren beste Chance im ersten Durchgang einem Standard entsprang. Nach einem Foul an Philipp Hercher hämmerte Kevin Möhwald die Kugel aus etwa 20 Metern an die Latte (41.). Der Regionalligist aber ließ sich nicht schocken und hatte durch George unmittelbar vor der Pause sogar die Gelegenheit erneut einzunetzen, der aber brachte keinen Druck hinter Schuss.

Während Club-Trainer René Weiler zu Beginn des zweiten Durchgangs sein Team mit sieben Wechseln mächtig durcheinanderwirbelte, vertraute sein Gegenüber auf dieselbe Formation. Dies sollte sich in der 48. Minute prompt auszahlen, als Rakovsky einen Knaller von George nicht festhalten konnte und dieser nervenstark zum 2:0 abstaubte.

Die sichtlich frustrierten Nürnberger versuchten nun mit einigen unfairen Attacken ihren Gegner zu beeindrucken. Zumindest Alessandro Schöpf setzte noch auf Fußballspielen, brachte nach einem tollen Solo über die linke Seite Mariusz Stepinski ins Spiel, der aber drüber zielte (58.).

Mit Elfmeter zum Ehrentreffer

Danach erarbeitete sich der FCN zwar mehr Spielanteile, zu einer echten Chance sollten die aber nicht mehr reichen. So musste ein von Stefan Kutschke verwandelter Handelfmeter (87.) zum 1:2 herhalten, das Resultat etwas erträglicher zu gestalten.

FCN-Coach Weiler zeigt sich entsprechend enttäuscht: ,,Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Auch wenn die Beine schwer waren, muss man gegen unterklassige Vereine gewinnen." SSV-Coach Brand trat hingegen auf die Euphoriebremse: ,,Jann George zeigt gute Ansätze, muss sich aber noch viel verbessern. Überhaupt darf man Testspiele nicht überbewerten."

Aufrufe: 01.7.2015, 21:08 Uhr
Udo WellerAutor