2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Wo nun der erste Spatenstich erfolgte, sollen schon bald wieder die Bälle rollen. Den Startschuss für die Arbeiten am neuen Kunstrasenplatz des SK Lauf gaben (v. li.) Planer Gerhard Baumann, Bürgermeister Benedikt Bisping, zweiter Vorsitzender Peter Leonhard und erster Vorsitzender Michael Braun. F: Baer
Wo nun der erste Spatenstich erfolgte, sollen schon bald wieder die Bälle rollen. Den Startschuss für die Arbeiten am neuen Kunstrasenplatz des SK Lauf gaben (v. li.) Planer Gerhard Baumann, Bürgermeister Benedikt Bisping, zweiter Vorsitzender Peter Leonhard und erster Vorsitzender Michael Braun. F: Baer

Der SK Lauf bekommt einen Kunstrasenplatz

Ende August soll die neue Spielfläche spielbereit sein

Beim SK Lauf haben die Arbeiten für den Bau eines Kunst­rasenplatzes begonnen. Das Feld, mit dem sich der Sportverein für die Zukunft rüsten will, wird einschließlich einiger Zusatzarbeiten rund 600 000 Euro kosten. Beim ersten Spatenstich gab Laufs Bürgermeister Benedikt Bisping ein klares Bekenntnis zu dem Projekt ab, das von der Stadt mit 400 000 Euro bezuschusst wird. Ende August soll die neue Spielfläche fertig sein.
Die Sorgen des SK Lauf hätte so mancher Verein ganz gerne: Wegen des starken Zulaufs von Nachwuchsfußballern reicht das Platzangebot schon seit Jahren nicht aus. 23 Mannschaften haben die Laufer derzeit gemeldet, für deren Trainings- und Spielbetrieb die zwei Plätze und das Übungsfeld an der Schützenstraße seit langem nicht mehr genügen. Deshalb muss der SKL Platzzeiten beim SV Osternohe, beim SV Simonshofen, beim TSV Rückersdorf und sogar in Nürnberg mieten, obwohl die Laufer Nachwuchskicker auch zeitweise auf städtische Plätze zurückgreifen können.

Das jetzt begonnene Bauvorhaben soll die große Platznot nachhaltig lindern. Denn dabei wird nicht nur aus dem bisherigen B-Platz ein ganzjährig nutzbares Kunstrasenfeld, sondern mit dem dort anfallenden Erd­aushub wird der C-Platz zu einem vollwertigen Junioren-Kleinfeld ausgebaut. Dafür hat der SKL kürzlich ein angrenzendes Gartengrundstück zugekauft, um die benötigte Fläche zu haben. Dieses zusätzliche Projekt treibt die Kosten auf insgesamt rund 600 000 Euro. Was nicht durch Zuschüsse abgedeckt wird, muss der Sportklub über Darlehen finanzieren.

Die Kosten für den Kunstrasenplatz an sich veranschlagt Planer Gerhard Baumann auf rund 550 000 Euro. Bezuschusst wird der Bau vom Bayerischen Landessportverband (BLSV) mit rund 90 000 Euro, vom Landkreis Nürnberger Land mit etwa 20 000 Euro und von der Stadt Lauf, die mit bis zu 400 000 Euro den Löwenanteil übernimmt. Das ist viel Geld für die Kommune und stößt angesichts aktueller Streichungen und Sparmaßnahmen nicht überall in der Stadt auf ungeteilte Begeisterung.

Das weiß auch Bürgermeister Benedikt Bisping, der deshalb beim ersten Spatenstich auf dem Sportplatz nochmals ein klares Bekenntnis zu dem Projekt abgab. Als der Stadtrat im Oktober 2013 mit einer 20:7-Mehrheit dem Zuschussantrag des SK Lauf zustimmte, hatte die Kommune noch über 800 000 Euro nicht abgerufene Fördermittel zur Verfügung. So sahen die Räte mehrheitlich genügend Finanzspielraum, um dem Sportklub für sein Vorhaben grünes Licht zu geben. Daran erinnerte der Bürgermeister angesichts der mittlerweile nicht mehr so rosigen Finanzsituation der Stadt, machte aber auch unmissverständlich deutlich, dass er nach wie vor zum Bau des Kunstrasenplatzes steht.

„Botschafter der Stadt“

Die Förderung sei eine standortpolitische Entscheidung und auch eine Anerkennung der „Erfolgsnummer SK Lauf“ und seiner hochklassig spielenden Jugendmannschaften als „Botschafter der Stadt“. Die Entscheidung sei nicht nur angesichts des damals verfügbaren Investitionsbudgets, sondern auch heute noch verantwortbar. Er hoffe, dass sich Skeptiker und Vertreter anderer Vereine noch von den Vorteilen des Projekts überzeugen lassen, schließlich soll das Feld in gewissem Umfang auch für Laufer Schüler und Vereine nutzbar sein. Er appellierte an den SKL, hier die „Zugangshürden“ möglichst niedrig zu halten.

Für den Sportklub bedankten sich erster Vorsitzender Michael Braun und dessen Stellvertreter Peter Leonhard für die große Unterstützung der Stadt, ohne die das Vorhaben nicht realisierbar gewesen wäre. Nach der Fertigstellung könne der Klub unter wesentlich verbesserten Bedingungen arbeiten und sei auch in der Zukunft überlebensfähig.

Was der Verein für das Geld bekommt, erläuterte Planer und Bauleiter Gerhard Baumann. Der erfahrene Fachmann ist Sachverständiger für Sportplatzbau und hat beispielsweise den Stadionumbau in Oberhausen ebenso geplant und umgesetzt wie etwa die Sportanlagen des TSV Feucht oder das Kunstrasenfeld des TSV Rothenburg.

Viel teurer, aber haltbarer

In Lauf baut er die nach seinen Worten nachhaltigste Variante eines Kunstrasenplatzes. Auf Schotter kommen hier eine Bitumentrag- und eine Elastikschicht, auf der dann die eigentlichen Rasenmatten liegen. Der Vorteil der aufwändigen Konstruktion sei die prognostizierte Haltbarkeit von 40 Jahren.

Eine ebenso mögliche, nur halb so teure Variante bringe es auf eine „Lebenserwartung“ von 15 Jahren. In Lauf habe man sich deshalb seiner Ansicht nach nicht nur für die bessere, sondern die langfristig preiswertere Möglichkeit entschieden.

Aufrufe: 015.5.2015, 15:02 Uhr
Patrick Baer (Pegnitz Zeitung)Autor