Doch die richtige Geschichte des Spiel ereignete sich zwischen der 61. und 68. Minute. In diesen sieben Minuten wandelten die Gäste einen 0:1-Rückstand in eine 4:1-Führung. Danach war die Luft raus. Die Praester waren konsterniert und konnten auch mental nicht mehr dagegenhalten. "Dass die Mannschaft zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zurückschlagen konnte, kann man ihr nicht vorwerfen", meinte Kock.
Im ersten Durchgang passierte lange überhaupt nichts. Die beiden Teams belauerten sich. Echte Torgefahr blieb hüben wie drüben aus. Die Gelb-Schwarzen standen sehr sicher in der Verteidigung. Beim Spiel nach vorne fehlte jedoch die zündende Idee beziehungsweise die Genauigkeit beim finalen Pass in die Spitze. Daher fiel die Führung 36 Sekunden nach Wiederbeginn für die Platzherren auch durchaus überraschend. Eine hohe Hereingabe von der linken Seite köpfte Sven Dienberg Richtung Tor. Torhüter Tom Tüshaus konnte das Leder nur ungenügend abwehren, so dass Michael Schulz mit einem Abstauber der Nutznießer war (46.).
Doch plötzlich waren die Praester vollkommen von der Rolle. Zudem trafen die Krechtinger auch aus teilweise unglaublichen Situationen und Positionen. Das 1:1 war eine sehenswerte Volleyabnahme von Benedikt Hoves (61.). Keine Minute später köpfte André Kortstegge nach einer Ecke praktisch von der Torauslinie hinter dem zweiten Pfosten zur Führung ein (62.). Vollkommen hilflos präsentierte sich die Praester Defensive vier Minuten später, als ein hoher Ball ewig lang in der Luft war und trotzdem erneut Kortstegge mit einem Kopfball traf.
Die 68. Minute sollte es dann richtig in sich haben. Jan Gasse köpfte an die Latte des Krechtinger Tores. Die Gäste spielten danach einen langen Ball in die Spitze, so dass RSV-Keeper Markus Jansen weit aus seinem Tor eilen musste. Die Fußabwehr des Torhüters landete bei Marco Moscheik, der den Ball aus 45 Metern im verlassenen Tor versenkte. Jetzt war die Moral des RSV gebrochen. Krechting konnte die Partie mühelos nach Hause bringen. Nichtsdestotrotz kamen die Gäste noch einmal vor das Tor der Hausherren. Und wieder gab es einen Einschlag Marke Tor des Monats. Muhsim Kurum drosch das Leder in den Winkel zum 1:5 (84.).
RSV Praest: Jansen - Zwiekhorst (70. Schwarz), Szczepinski, Schulz, Wolff, Thyssen, Gottschling, Dienberg (57. Gasse), Hülsmann (75. Wolters), Müller, Ising.