2024-04-25T10:27:22.981Z

Allgemeines

Der Pokaltraum geht weiter

SV Rödinghausen hat nach dem Sieg in Münster zwei Möglichkeiten, in den DFB-Pokal einzuziehen. Nun winkt ein Livespiel im Fernsehen

Mit einem Motivationsvideo machte der SV Rödinghausen am vergangenen Freitag auf sich aufmerksam. Zu sehen ist eine ruhige Atmosphäre, in der sich die Akteure des SVR auf das Westfalenpokalspiel gegen Drittligist Preußen Münster vorbereiten. Stefan Langemann schaut sich auf einem Tablet seinen 3:2-Siegtreffer gegen den SC Wiedenbrück an, der Rödinghausen im November überhaupt erst in das Viertelfinale brachte.

. In der Nacht kommentierte sogar Ex-Profi Ansgar Brinkmann das Video: „Sehr emotional (...) Möge der Bessere gewinnen“. Womöglich hat auch dieser Kommentar für eine Leistungssteigerung gesorgt: „Das Video hat alles gesagt“, sagte Azur Velagic zur Einstellung innerhalb der Mannschaft, die bei der 1:4-Pleite in Wuppertal noch fehlte. Nachdem der Defensivspieler am vergangenen Samstag aufgrund seiner „katastrophalen Leistung“ zur Halbzeit ausgewechselt wurde, trat er am Dienstag beim 1:0-Sieg als Gast von Preußen Münster sicherer auf. „Ich fand’s einfach, da wir heute viel motivierter in das Spiel gegangen sind. Das erleichtert einiges, weil Jeder für Jeden gekämpft hat“, erklärte der Siegtor-Schütze. „Wir haben uns kämpferisch viel vorgenommen, dies bis zur letzten Minute auch umgesetzt und uns dafür letztlich belohnt“, ergänzte Offensivkraft Marius Bülter, der mit seiner Mannschaft „etwas gut zu machen“ hatte.

Trainer Alfred Nijhuis wirkte nach der Partie ebenso erleichtert: „Wir haben vor dem Spiel in der Kabine total gebrannt und sind weit über unsere Möglichkeiten gegangen. Das Wuppertal-Spiel war gut, um aus diesen Fehlern zu lernen“. Genau das war von Beginn an zu sehen: Die Wiehenelf zollte dem Gegner Tribut und verhinderte einige gute Möglichkeiten. Doch in den letzten Minuten der Pokalpartie war das Zittern groß. Während die mitgereisten Fans vom Wiehengebirge bereits mit „Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin“ die gute Leistung würdigten, verhinderte Tim Paterok zwei sehr gute Chancen. „Zuvor mussten wir den Sack zu machen, die Chancen waren da“, sagte der Trainer zum beispielsweise gefährlichen Pfostentreffer von Konstantin Möllering. Mit Kevin Harder, Neuling aus der Rödinghausener U-19-Mannschaft, der morgens vor dem Spiel sogar noch arbeitete, und Neuzugang Möllering machten zwei Spieler besonders auf sich aufmerksam. „Die beiden sind sehr gut erzogen. Die machen das, was wir ihnen vorgeben und knallen sich rein“, sagte Nijhuis. Und es reichte. Mit grün-weiß-schwarzem Rauch verabschiedeten sich die Fans von den Spielern nach dem verdienten Einzug in das Halbfinale.

Dort wird der SVR am 6. April auf einen vom Verband zugelosten Gegner treffen. Bisher steht außer dem SVR lediglich die TSG Sprockhövel im Semifinale, die restlichen Partien zwischen FC Gütersloh und Sportfreunden Lotte sowie SC Paderborn und SC Verl werden bis Anfang März ausgespielt. „Der Gegner ist mir egal. Wir haben heute gezeigt, dass wir auch gegen höhere Vereine mithalten können“, meinte Nijhuis sicher. Zwar bringt erst ein gewonnenes Finale den Einzug in den DFB-Pokal, jedoch winkt ein Livespiel in der ARD, denn der Sender überträgt am 27. Mai die Pokal-Finalspiele aller Landesverbände, was ein weiteres Novum für die Gemeinde Rödinghausen wäre.

Die zweite Möglichkeit den von Velagic betitelten „DFB-Pokaltraum“ zu leben, besteht darin, in der Liga eine bessere Platzierung als Wattenscheid 09, SC Verl und SC Wiedenbrück zu erreichen, denn der bestplatzierte westfälische Regionalligist spielt gegen den Meister der Oberliga Westfalen einen weiteren Startplatz im DFB-Pokal aus – der Gewinner dieses Spiels wird sicher einen Verein aus der 1. oder 2. Bundesliga zu Gast haben wird.

Aufrufe: 023.2.2017, 08:00 Uhr
Noah WedelAutor