2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle

Der perfekte Profi

Fußball: Joshua Kimmich gewann mit dem VfB Stuttgart 2011 den Freeway-Cup. Seine Entwicklung ist geradezu atemberaubend

Im Oktober 2016 sagte Joshua Kimmich folgenden Satz: „Im Augenblick klappt fast alles.“ Dieser Satz wird auch im Januar 2017 noch seine Gültigkeit haben. Mit einer kleinen, aber feinen Änderung: „Im Augenblick klappt alles.“ Die Leistungskurve des Bayern-Stars und deutschen Nationalspielers ist beeindruckend. Im Prinzip ist es gar keine Kurve, sondern ein konstantes Hoch. Und das mit erst 21 Jahren.
Schon beim FreewayCup 2011 wusste Kimmich mit seinen Leistungen zu überzeugen.
Damals noch im Trikot des VfB Stuttgart, marschierte er gemeinsam mit dem Schwaben-Nachwuchs zum Titel im Lübbecke. Nach leichten Anlaufschwierigkeiten zum Turnierstart wurde im Finale Hoffenheim mit 6:2 bezwungen. Mittendrin, statt nur dabei: Joshua Kimmich. Doch der Vorzeigeprofi war schon vor sechs Jahren jemand, der nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen wollte. Kimmich bringt seine Leistung – und das reicht ihm. Keine negativen Auffälligkeiten, keine Proll-Posts in den sozialen Netzwerken. Dies alles gefiele seinem Ex-Trainer Pep Guardiola. Der schwärmte Anfang März 2016 über seinen damaligen Schützling: „Ich liebe diesen Jungen. Er hat Leidenschaft, er hat absolut alles. Mit diesem Spieler kannst du gehen ’’wherever you want’“.
Kimmich spielt da, wo ihn seine Trainer aufstellen. So auch in der Nationalmannschaft. Überraschend für die Europameisterschaft in Frankreich berufen, stand der Rechtsfuß ab dem dritten Gruppenspiel gegen Nordirland plötzlich als Rechtsverteidiger für den Rest des Turniers in der Startelf. Bundestrainer Joachim Löw sagte nach der Viertelfinal-Partie: „Man muss die Italiener mit den eigenen Mitteln schlagen – mit Intelligenz. Heute war es ja so, dass gerade die Youngster wie Jonas Hector und Joshua Kimmich es gut gemacht haben.“
Und Kimmich? Der schüttelt solche Lobeshymnen scheinbar ab, zeigt einfach weiterhin tolle Auftritte au ganz hohem Niveau. An den ersten sieben Bundesliga-Spieltagen dieser Saison kam er sechsmal zum Einsatz – und erzielte dabei vier Tore. Kimmich als Torjäger: Ein Zufall? Von wegen. Auch in der Champions League traf er in den ersten drei Spielen dreimal, in der Nationalelf durfte er in drei WM-Quali-Partien einmal jubeln und bereitete einen weiteren Treffer vor. Ein Vorzeige-Star, der schon beim FreewayCup 2011 in Lübbecke überzeugte.
Aufrufe: 016.1.2017, 14:00 Uhr
Björn KenterAutor