2024-04-25T10:27:22.981Z

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Gehen für die Ippesheimer bald auf Punktejagd: die Neuzugänge vom SV Türkgücü.	Foto: Türkgücü Ippesheim
Gehen für die Ippesheimer bald auf Punktejagd: die Neuzugänge vom SV Türkgücü. Foto: Türkgücü Ippesheim

Der Neuanfang nach dem Neuanfang

SV Türkgücü Ippesheim will mit Verstärkungen und neuem Spielertrainer ganz oben mitspielen

Bad Kreuznach. Neuer Spielort, neuer Trainer, neue Mannschaft: Der SV Türkgücü Ippesheim geht in der neuen Runde neue Wege. In der vorigen Saison hatte man mit Trainer Ferdi Özcan und einer deutlichen Auffrischung der Mannschaft von einem Neuaufbau gesprochen und den Erfolg dieser Umstrukturierung auch immer wieder ausdrücklich betont. Da mutet es jetzt erst einmal etwas merkwürdig an, dass man zur neuen Runde 18 Neuzugänge einschließlich Spielertrainer Cihan Ceylan präsentiert, der vom Salinental in die neue Türkgücü-Heimat in Winzenheim gewechselt ist.

Mit der vergangenen Saisonbilanz zufrieden

„Wir waren mit der Runde sehr zufrieden und haben mehr erreicht als wir uns anfangs vorgenommen hatten“, unterstreicht allerdings der Sportliche Leiter Gökhan Barsikan ausdrücklich, dass die jetzt erneut große Erneuerung keinesfalls ein Zeichen dafür sei, dass das vergangene Jahr vielleicht doch nicht so gut gelaufen sei – ganz im Gegenteil: „Die Maßnahmen vor einem Jahr waren die besten Entscheidungen, die der Vorstand treffen konnte“, unterstreicht Bariskan: So hatte man Ruhe in den zuletzt öfter von Unruhen erschütterten Verein gebracht. Die jetzigen Änderungen seien einfach nur der nächste Schritt auf dem Weg zum großen Ziel, dass man 2019 zum 50-jährigen Jubiläum der damals ersten türkischen Fußball-Abteilung in Rheinland-Pfalz eine schlagkräftige Mannschaft in der Bezirksliga haben wollte.

Beim grundlegenden Umbruch 2015 hätten allerdings ein paar ins Auge gefasste Spieler nicht ganz an den frischen Wind geglaubt. So konnte die im „Vierjahresplan“ vorgesehene Verjüngung der Mannschaft im Hinblick auf deren die Zukunftsfähigkeit nur teilweise realisiert werden. Etliche der vor einem Jahr zögernden Spieler hätten sich jetzt aber eines Besseren belehrt von sich aus gemeldet. Von unschätzbarem Wert sei dabei auch der Kunstrasen. Türkgücü hatte allerdings auch Spieler gebraucht, um die Lücken zu schließen, die durch den Weggang einiger Leistungsträger entstanden. Torjäger Serdar Yildiz ist zwei Klassen nach oben zur SG Alsenztal gerückt, Spielertrainer Ferdi Özcan pausiert aus beruflichen Gründen und weil er Vater wird. Sein Neffe Cem Özcan zieht es zurück Richtung Heimat ins Rheinhessische.

Zudem musste man auch die Kader etwas aufstocken, um die Zweite zur stärken und den Konkurrenzdruck anzufachen. „Am Ende der vergangenen Runde, als wir nicht mehr aufsteigen konnten, hatten wir gerade noch 13, 14 Mann in der A-Klasse“ gibt Bariskan zu. Da spiele auch ein wenig die türkische Mentalität mit, dass man mitunter etwas lustlos reagiere, wenn es vielleicht nicht ganz so laufe, wie man wolle.

Unter den Neuen auch etliche „Heimkehrer“

Diese Einstellung könnte sich jetzt noch etwas mehr in Richtung deutsche Disziplin ausschlagen, weil der Kader längst nicht mehr rein türkisch ist. „Von den 20 Spielern in der ersten Mannschaft haben die wenigsten türkische Wurzeln“, sagt Ceylan. Er ist begeistert vom ersten Eindruck seiner Truppe, die gerade einmal ein Durchschnittsalter von 23,25 Jahren hat. „Da bin ich mit 31 Jahren schon der Älteste“, schmunzelt er. Seine Jungs seien fleißig, trainierten gut mit und hätten auch viel Potenzial. „Das macht einfach Spaß.“

Bariskan spricht von einer „geilen Truppe“ und hofft, dass das die Zuschauer wieder Spaß am Zuschauen bekommen und die Heimspiele zum Fest machen. Die riesigen Lücken, die Özcan und Yildiz hinterlassen hätten, könne man natürlich nicht schließen, dafür habe Mann aber viele schnelle und leistungsstarke Spieler, die auch technisch versiert seien und sich weiter entwickeln könnten. Etliche der Neue sind „Heimkehrer“, die schon einmal in Ippsheim gespielt hatten. Andere hat Ceylan mitgebracht, unter anderem aus seiner Trainerzeit bei der Weinsheimer A-Jugend. Die Truppe ist international gemischt. Neben türkischen und deutschen Spielern gibt es Kameraden mit Wurzeln in Portugal, der Dominikanischen Republik, Russland, Jugoslawien, Mexiko oder Vietnam.



Aufrufe: 020.7.2016, 14:30 Uhr
Heidi SturmAutor