Der Mann mit dem Kistl macht Schluss

Ein Großteil der Spieler des aktuellen Landesliga-Kaders hat bereits die Zusage für eine weitere Saison gegeben. Getroffen wurden auch, was das Trainerteam betrifft, zwei weitere Entscheidungen. Stefan Riederer, Schlussmann des Chamer Landkreisrivalen 1. FC Bad Kötzting, verlässt den Roten Steg (wir berichteten) und wechselt zum ASV. Der 31-jährige Ex-Profi wird neuer Torwarttrainer der Chamer und tritt damit in die Fußstapfen von ASV-Urgestein Josef Brandl.

Nur bei Not am Mann

Zwischen den Pfosten wird Riederer nur noch stehen, wenn Not am Mann sein sollte. Nachdem sich Chams Stammkeeper Andreas Lengsfeld nach dieser Spielzeit nach drei Jahren von den Kreisstädtern verabschiedet und zum TV Geiselhöring wechselt, baut man im Chamer Lager zukünftig auf die Talente aus den eigenen Reihen. Neben Johannes Groitl, bei dem bereits fünf Landesliga-Einsätze zu Buche stehen, und Tobias Vogl, der in dieser Saison zweimal Andreas Lengsfeld vertreten hat, rückt aus der U19 mit Fabian Meier ein weiteres hoffnungsvolles Nachwuchstalent in den Seniorenbereich. Mit Sepp „Hoppl“ Brandl beendet indes eine Torwarttrainer-Legende zum Saisonende seine Tätigkeit bei den Rot-Weißen. Mit 67, so sagt Brandl, dessen Holzkistl, das er bei jedem Training dabei hat, längst zum Markenzeichen geworden ist, dürfe man auch mal aufhören und den Platz für Jüngere freimachen.

Zehn Jahre hat Sepp Brandl den Torwarttrainer-Posten ausgefüllt und hatte dabei nicht nur viele erfahrene Keeper – wie zuletzt auch Andreas Lengsfeld – unter seinen Fittichen. Viele Keeper aus den eigenen Reihen oder aus unteren Ligen zum ASV Cham gewechselte Torhüter hat Brandl mit seiner Art und Weise als Trainer auf Landesliga-Niveau gebracht. Brandl war nicht nur Torwart-Trainer, sondern zugleich auch Co-Trainer unter Sepp und Wolfgang Beller oder Jan Homola. Vor allem in den 90er Jahren hatte Brandl großartige Erfolge als Chamer Junioren-Trainer. So stieg er beispielsweise mit der B- und A- Jugend in die damalige Bayernliga auf und schaffte mit ihnen auch immer den Klassenerhalt. Später übernahm er auch noch das Traineramt in der zweiten Mannschaft des ASV.

Sein Nachfolger Stefan Riederer dürfte den Fußballfans im Landkreis und darüber hinaus bestens bekannt sein. Als 18-Jähriger hat der aus Chamerau stammende Schlussmann beim damaligen Bayernliga-Neuling 1.FC Bad Kötzting bereits das Tor gehütet. Aufgrund seiner herausragenden Leistungen fiel er natürlich auch Profivereinen auf. 2006 wechselte Riederer schließlich zur SpVgg Unterhaching, wo er zunächst für die zweite Mannschaft in der Bayernliga kickte. Zugleich trainierte er aber auch schon bei den Profis mit. Nach einjährigem Abstecher in die Pfalz, wo er in der Saison 2008/09 beim 1. FC Kaiserslautern II unter Vertrag stand, ging es zurück zur SpVgg Unterhaching. 75 Einsätze sollten es schließlich in den vier Jahren, in denen er im Tor des damaligen Drittligisten stand, werden. Bevor es zurück in die Heimat zum 1. FC Bad Kötzting ging, schnupperte Riederer auch noch für zwei Spielzeiten Luft im Osten beim Chemnitzer FC. Beim ASV Cham soll er den drei jungen Keepern dabei helfen, sich zu gestandenen Landesliga-Torleuten weiterzuentwickeln.

Hofmann steht an Fuidls Seite

Seit Samstag ist auch fix, wer in der neuen Spielzeit Roland Fuidl als Co-Trainer unterstützen wird. Karl-Heinz Hofmann (28) , ein langjähriger Weggefährte von Roland Fuidl, wird ab Sommer bei den Rot-Weißen als Co-Trainer fungieren. Beim 1. FC Bad Kötzting hatte Hofmann alle Jugendmannschaften durchlaufen. Nach seinem Wechsel in den Seniorenbereich hat er noch ein Jahr in der zweiten Mannschaft bei den Rotblauen gekickt. Anschließend wechselte Hofmann zum 1. FC Miltach, bei dem er vier Jahre aktiv war (Bezirks- und Bezirksoberliga). Roland Fiudl war damals Co-Trainer neben Walter „Just“ Wanninger und später sogar Chefanweiser bei der Ersten.

Anschließend wechselte der in Grafenwiesen aufgewachsene und heute bei einem großen Chamer Baustoffhändler im Außendienst beschäftigte Hofmann zur Sportvereinigung Lam, für die er seit fünf Jahren am Ball ist (zwei Jahre Bezirksliga, drei Jahre Landesliga). Aufgrund einer Hüftverletzung musste Hofmann die aktive Karriere beenden. Nun steigt er mit 28 Jahren ins Trainergeschäft ein.