2024-04-15T13:50:30.002Z

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Der letzte Schritt

Mit einem Sieg gegen Borussia 93 will Wittensee letzte Zweifel am Klassenerhalt beseitigen

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Nein, Glückwünsche wehrt Peter Thede noch ab. ,,Es sieht zwar ganz gut aus, aber warten wir mal das kommende Wochenende ab", sagt der Trainer des Wittenseer SV. Mit einem Sieg am Sonntag gegen Borussia 93 Rendsburg kann der Aufsteiger einen Haken hinter den Klassenerhalt in der Kreisliga machen.

,,Wir wollen den letzten Schritt machen. Wenn wir gewinnen, ist das Thema durch." Doch schon jetzt spricht vieles, ja fast alles dafür, dass der WSV auch in der kommenden Spielzeit in der höchsten Klasse auf Kreisebene um Tore und Punkte kämpfen wird. Sechs Spieltage vor Saisonende hat das Team von Peter Thede 14 Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Und selbst wenn der TuS Rotenhof aus der Verbandsliga absteigen und sich dadurch die Anzahl der Absteiger aus der Kreisliga auf drei erhöhen sollte, wird am Wittensee niemand nervös. Das Polster auf den Tabellen-14. Borussia 93 Rendsburg beträgt satte 13 Zähler - und mit einem Sieg am Sonntag wäre der WSV in den letzten fünf Spielen nicht mehr vom kommenden Gegner einzuholen. ,,Selbst ein Unentschieden dürfte wohl reichen", sagt Thede.

Dass man sich bereits weit vor Saisonende mit der Planung für eine weitere Spielzeit in der Kreisliga beim WSV befassen kann, überrascht ein wenig, denn die Mitaufsteiger SG BSV/EMTV (15.) und SV Fleckeby (16.) müssen aller Voraussicht nach wieder zurück in die A-Klasse und auch der WSV ließ in den ersten Wochen in der neuen Spielklasse jegliche Kreisligatauglichkeit vermissen. Bereits am 1. Spieltag fanden sich die Wittenseer nach einer 2:8-Packung beim TuS Bargstedt am Ende des Klassements wieder. Auch an den nächsten Spieltagen änderte sich wenig an dem Tabellenbild. Der WSV bekam die Grenzen aufgezeigt, und das teilweise recht deutlich wie bei der 0:9-Heimniederlage gegen den designierten Meister Büdelsdorfer TSV.

,,Das war eine schwierige Phase, da kamen schon so leichte Zweifel auf, ob es richtig war, aufzusteigen. Denn der Unterschied zwischen der A-Klasse und der Kreisliga ist doch gewaltig", sagt Thede rückblickend. Nachdem man auch im fünften Spiel, einem 2:4 beim Osdorfer SV, den Rasen als Verlierer verlassen musste, setzten sich Trainer und Spieler an einen Tisch und suchten nach Lösungen aus der Misere. ,,Wir haben rege diskutiert, was wir besser machen können, um besser zu werden", erzählt Thede. Das Ergebnis war nicht überraschend. Thede: ,,Wir haben fortan intensiver trainiert. Und jeder hat an sich individuell noch ein bisschen gearbeitet."

Der Erfolg stellte sich prompt ein. Am 6. Spieltag feierte der Aufsteiger mit einem 4:1 daheim gegen den SV Fleckeby sein erstes Erfolgserlebnis. Eine Woche später zeigten die Wittenseer laut Aussage ihres Trainers beim 2:0 bei der SG Felde/Stampe ihre bislang beste Saisonleistung. Thede: ,,Das war auch für den Kopf ganz wichtig. Da haben alle gesehen, dass der Sieg gegen Fleckeby kein einmaliges Erlebnis war, sondern dass wir in dieser Klasse mithalten können." Sechs Mal in Folge blieb der WSV ungeschlagen und sammelte dabei 14 Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Bis auf Platz 7 der Tabelle sprang die Thede-Elf, ehe sie nach acht Spielen ohne Sieg wieder in bedrohliche Nähe der Abstiegsplätze abrutschte. ,,Das war aber hauptsächlich den starken Gegnern geschuldet", sagt Thede, denn in dieser Phase der Saison ging es fast ausschließlich gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte.

Auch jetzt verfiel niemand in Panik. Die Mechanismen im Fußball, die in solchen Fällen oft greifen und nicht selten zur Entlassung des Trainers führt, wurden beim WSV außer Kraft gesetzt. Thede, der mit kurzer Unterbrechung seit 2009 am Wittensee das Sagen hat, konnte in Ruhe weiter arbeiten. Und dass sich sein Team in den vorangegangenen Wochen weiter entwickelt hatte, belegen die Ergebnisse. Dem 1. FC Schinkel und dem TuS Jevenstedt trotzte man ein 2:2 ab, beim 0:1 gegen den BTSV zog sich der Aufsteiger mehr als achtbar aus der Affäre. Und mit den nicht mehr ganz so starken Gegnern kehrte anschließend auch der Erfolg wieder zurück. Zuletzt gelangen fünf Siege am Stück und der Sprung auf Rang 8.

,,Wenn wir den bis zum Saisonende verteidigen könnten, wäre das klasse", sagt Thede. Denn mehr dürfte bei acht Punkten Rückstand auf den Tabellensiebten Eckernförder SV II in dieser Saison nicht mehr möglich sein. ,,Aber immerhin haben wir uns im Gegensatz zu unseren Mitaufsteigern in der Kreisliga behaupten können", frohlockt Thede. Die Basis dafür waren die guten Ergebnisse gegen die direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Thede: ,,Fast immer, wenn es wirklich wichtig war, haben wir gewonnen." Das wollen die Wittenseer am Sonntag gegen Borussia Rendsburg erneut unterstreichen - und den letzten Schritt Richtung Klassenerhalt machen.
Aufrufe: 025.4.2015, 08:00 Uhr
SHZ / Joachim HobkeAutor