2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligavorschau
Genießt für die Rückrunde das Vertrauen seines Trainers Paul Esser: der Erftstadt-Lechenicher Youngster Markus Klausmeyer (links)., Foto: Brackhagen
Genießt für die Rückrunde das Vertrauen seines Trainers Paul Esser: der Erftstadt-Lechenicher Youngster Markus Klausmeyer (links)., Foto: Brackhagen

Der Letzte empfängt den Ersten

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Im ersten Spiel nach der Winterpause gastiert der Spitzenreiter aus Bonn in Erftstadt. Das Tabellenschlusslicht ist klarer Außenseiter. Der TSC Euskirchen empfängt am Sonntagnachmittag Borussia Freialdenhoven im Erftstadion.

Nachdem der Nachwuchs bereits seit ein paar Wochen im Einsatz ist, endet an diesem Wochenende auch in den Senioren-Spielklassen die Winterpause. Und dann rollt auch bei den Kreisvertretern in der Fußball-Mittelrheinliga endlich wieder der Ball.

Hier konnte der Euskirchener TSC im ersten Saisonabschnitt mit starken Leistungen überzeugen: Dank elf Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen überwinterte der ETSC auf dem zweiten Tabellenplatz — vier Zähler hinter dem Bonner SC. Nicht nur für die Euskirchener Anhängerschaft, sondern auch für die Konkurrenz stellt sich nun also die Frage, ob der ETSC an die beeindruckende Vorrunde anknüpfen kann.

Denn die Mannschaft von ETSC-Trainer Kurt Maus musste in der Winterpause den Verlust ihres vermeintlich talentiertesten Abwehrspielers verdauen: Marcel Radschuweit wechselte zum Regionalligisten FC Hennef 05. Die Lücke, die er hinterlassen hat, wurde nicht durch eine Neuverpflichtung geschlossen; stattdessen entschied sich der Verein dafür, eine interne Lösung zu finden.

So wurden in der Vorbereitungssequenz zahlreiche Kandidaten in der Innenverteidigung getestet — unter anderem versuchten sich Kapitän Joannis Foukis, Norman Saar und Youngster Joran Sobiech auf dieser Position. Wer im Heimspiel gegen den SC Borussia Freialdenhoven (So., 15 Uhr) den Zuschlag erhält, wollte der Trainer noch nicht verraten. Klar ist dagegen, dass der ETSC zum Start gerne auf dem Rasenplatz des Erftstadions auflaufen würde — ein Privileg, welches dem Tabellenzweiten in den vergangenen Wochen aufgrund des Wetters versagt blieb.

Auch die Generalprobe gegen den Landesligisten SSV Merten, die dank der Treffer von Valdon Halimi und Sebastian Kaiser verdient mit 2:0 gewonnen werden konnte, fand auf benachbarten Kunstrasen statt. „Ich hoffe auf gutes Wetter”, sagt Kurt Maus, der mit dem Verlauf der Vorbereitung insgesamt durchaus zufrieden war. In Anbetracht der Bilanz — sieben Spiele, davon vier Siege und ein Unentschieden bei einem Torverhältnis von 29:12 — durchaus nachvollziehbar, wenngleich außer dem FC Hennef kein Gegner vom Kaliber des kommenden Spielpartners dabei war.

Borussia Freialdenhoven hat auf Platz sechs liegend zwar zehn Zähler weniger auf dem Konto als die Gastgeber, doch für Maus stellt das Team von SC-Trainer Wilfried Hannes „eine der besten Mannschaften der Liga” dar. Konnte die Borussia dies zu Beginn der Saison noch nicht unter Beweis stellen, so steigerte sich der Klub im zweiten Teil der Vorrunde ganz erheblich: Lediglich eine der letzten sieben Begegnungen verlor Freialdenhoven, viermal spielte der SC dabei sogar zu Null.

Der Euskirchener Trainer erwartet deshalb eine ausgeglichene Partie. Dafür spricht auch, dass die Duelle zwischen beiden Vereinen bislang immer eine äußerst knappe Angelegenheit waren.

Mehr nahezu aussichtslose Angelegenheit dürfte unterdessen die Rettungsmission des SC Erftstadt-Lechenich werden. Außerhalb des näheren Umfelds glauben zumindest nur noch die kühnsten Optimisten an den Ligaverbleib der Germania. — zehn Punkte Rückstand zur Nicht-Abstiegszone scheinen eine zu große Hypothek zu sein. SC-Trainer Paul Esser lässt sich davon nicht sonderlich beeindrucken: „Die ersten fünf bis sechs Spiele werden zeigen, ob wir den Anschluss noch einmal herstellen können. Ich glaube nach wie vor, dass diese Saison für uns positiv ausgehen kann.”

Daran ändert auch der Umstand nichts, dass der abschließende Test gegen die SpVg Wesseling-Urfeld mit 0:4 verloren ging und der kommende Gegner kein geringerer als der Tabellenführer Bonner SC (So., 15 Uhr) ist. „Was haben wir am Sonntag denn schon zu verlieren?”, fragt Esser rhetorisch. Nichtsdestotrotz weiß er auch, dass seine Schützlinge mit einem positiven Start ein deutliches Signal setzen könnten — getreu dem Motto: Mit uns ist auf jeden Fall zu rechnen.

Das Vertrauen des Erftstadt-Lechenicher Coaches genießen dabei besonders die jungen Spieler, die dem Verein — unabhängig vom Ausgang der Meisterschaft — die Treue halten werden. Dies betrifft unter anderem Markus Klausmeyer, Muhammet Sim und Simon Koch, denen Esser gute Chancen einräumt, am Sonntag im Heimspiel gegen den Spitzenreiter in der Anfangsformation zu stehen. „Wir brauchen eine laufstarke Mannschaft, die dagegenhalten kann. Und alle drei haben in der Vorbereitung einen sehr engagierten Eindruck hinterlassen”, so Esser.

Aufrufe: 05.3.2015, 20:20 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BrackhagenAutor