2024-04-25T10:27:22.981Z

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Diesmal alle Gegner hinter sich lassen: der SV Weil um Wirbelwind Almin Mislimovic (weiß) peilt einmal mehr den Aufstieg an. | Foto: Matthias Konzok
Diesmal alle Gegner hinter sich lassen: der SV Weil um Wirbelwind Almin Mislimovic (weiß) peilt einmal mehr den Aufstieg an. | Foto: Matthias Konzok

Der letzte Anlauf des SV Weil unter Heidenreich

Landesligisten im 12-Punkte-Check: Der SV Weil will endlich in die Verbandsliga zurückkehren - andernfalls geht der Trainer

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Seit zwei Jahren hängt der SV Weil in der Landesliga fest, konnte die Rückkehr in die Verbandsliga nicht realisieren. Nach zwei enttäuschenden dritten Plätzen unternehmen die Blau-Weißen nun einen neuen Anlauf.
1. Ausgangslage
Aus seinen Ambitionen hatte der SV Weil nie einen Hehl gemacht: Aufstieg in die Verbandsliga. Lange befand sich das Team im Meisterrennen – und schenkte den zweiten Platz erst am letzten Spieltag durch eine 4:6-Niederlage in Elzach-Yach her. Weil fehlte es letztlich an Konstanz, erwies sich defensiv als zu anfällig, um die Zielvorgabe umzusetzen.

2. Kommen & Gehen

Acht Neue heizen den Konkurrenzkampf an. „Wir müssen schnell eine Einheit daraus bilden“, sagt Trainer Maximilian Heidenreich auch mit Blick auf die internationale Zusammensetzung der Neuzugänge. Zugleich warnt er vor der Kehrseite des Konkurrenzkampfes: Zu viele unzufriedene Akteure könnten den Frieden im Nonnenholz stören. Auf der Gegenseite muss der SVW seine Schaltzentral der Vorjahre ersetzen, der kreative Kopf Imad Kassem-Saad kickt nun in der Schweiz. Doch gibt es noch einen zweiten, jedoch internen Abgang, der ungemein schwer wiegt. Martin Braun will – wie im Vorjahr – kürzer treten, steht nur noch im Bezirksliga-Kader. „Das ist ein Schlag“, sagt Heidenreich über seinen „versiertesten Abwehrspieler“ und Weiler Stabilität in Person.

3. Atmosphäre im Verein

„Die Enttäuschung hat sich mittlerweile gelegt“, sagt der sportliche Leiter Perseus Knab. Nach dem verpassten Aufstieg mache sich nun wieder Vorfreude im Nonnenholz breit. Der SV Weil versteckt sich nicht, untermauert seinen Anspruch auch in diesem Jahr: der Aufstieg soll endlich her. Zumal Trainer Maximilian Heidenreich warnt: „Nicht dass man sich an die Landesliga gewöhnt.“ Je länger man in dieser Klasse verharre, desto schwerer komme man dort wieder raus. Das gelte auch im Nachwuchsbereich, wo derzeit auf Landesliga-Niveau Schluss ist.

4. Der Trainer

Heidenreich bringt viel Erfahrung mit – aus seiner aktiven Zeit als Profi, aber auch aus seiner bisherigen Trainerkarriere. Der 49-Jährige ist ein Freund klarer Worte, der sich auch selbst immer wieder kritisch hinterfragt. In dieser Saison gibt es für ihn nur ein Ziel, den Aufstieg. „Verfehlen wir das, dann war es meine letzte Saison in Weil“, sagt er klipp und klar.

5. Das Training

Drei Einheiten unter der Woche, in der Regel montags, dienstags und donnerstags. Änderungen ergeben sich durch den Spielplan. Heidenreich richtet das Training nach jenen Problemen aus, die sich in der Liga als gravierend erweisen.

6. Möglicher Spieler der Saison

Almin Mislimovic vereint Qualitäten als Torjäger und als Vorbereiter. Der 23-jährige Wirbelwind könnte auf der linken Außenbahn ein Schlüsselfaktor werden.

7. Der Unterbau

Mit seiner zweiten Mannschaft ist Weil top-besetzt. „Da können andere nur von träumen“, sagt Knab mit Stolz. Doch verhinderte die „Erste“ dreimal in Folge den Aufstieg der Reserve. Im Nachwuchs verpasste die U-19-Mannschaft den Sprung in die Verbandsliga. Im Jugendbereich „hat uns der FV Lörrach-Brombach den Rang abgelaufen“, bekennt Heidenreich. Eine Gefahr, sollte Weil den Anschluss verlieren – und damit auch die besten Talente. Der Verein will dem entgegensteuern, lotste Rolf Sutter als Nachwuchschef aus dem Grütt ins Nonnenholz.

8. Die treue Seele

2000 wurde er zum „Juniorenspieler des SV Weil“ gekürt: Fabian Kluge, damals in der B-Jugend aktiv. Nach zwei Jahren beim 1. FC Pforzheim und Freiburger FC kehrte er 2005 zurück, ist dienstältester Akteur der Blau-Weißen und ihr Kapitän.

9. Der Edelfan

„Armin Schuster“, sagt Knab. Der CDU-Bundestagsabgeordnete ist, wenn möglich, bei den Heimspielen vor Ort und begleitet den SVW zuweilen auch auswärts.

10. Die unangenehmste Auswärtsfahrt

„Die Eindrücke sind ja noch frisch“, sagt Heidenreich mit Blick auf Elzach und weiß vor dem nächsten Gastspiel bei den Sportfreunden: „Das wird nicht so witzig werden.“ Doch sinnt Weil auf Revanche.

11. Kulinarisches Schmankerl

Klare Sache für Knab: die Stadionwurst, „die von unserem Stadionsprecher ja als die beste in Südbaden angepriesen wird.“

12. Aussicht

Der Druck lastet einmal mehr auf den Weiler Schultern. Defensiv zu naiv, im Zweikampfverhalten nicht clever – diese fatalen Mängel, die Heidenreich benannte, müssen die Blau-Weißen abstellen, ebenso wie die Formschwankungen. Nur dann könnte am Saisonende auch der ersehnte Aufstieg stehen.

Auftakt: 14.August, SG Wasser-Kollmarsreute (A)
Aufrufe: 09.8.2016, 07:01 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor