2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Das Naturrasenspielfeld in der Bad Uracher Zittelstatt verwildert ungehindert. Niemand scheint bereit zu sein, den Rasen am TSV-Heim bespielbar zu machen. Der KSV Behar darf hier jedenfalls nicht kicken.
Das Naturrasenspielfeld in der Bad Uracher Zittelstatt verwildert ungehindert. Niemand scheint bereit zu sein, den Rasen am TSV-Heim bespielbar zu machen. Der KSV Behar darf hier jedenfalls nicht kicken.
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Der KSV Behar Bad Urach bestreitet alle Spiele auswärts

Bosnier bekommen in Bad Urach kein Nutzungsrecht auf einem Sportplatz - Verwildertes Zittelstatt-Rasenfeld

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Es waren lange Verhandlungen, am Ende stand ein Ergebnis, das für die überwiegend bosnischen Fußballer des KSV Behar Bad Urach alles andere als zufriedenstellend ist: Für ihren Verein wird in der Kur- und Bäderstadt in der anstehenden Saison kein Sportplatz zur Verfügung gestellt.

"Wir fühlen uns nicht gleichbehandelt", sagt der Vorstandsvorsitzende des KSV Behar, Nevzudin Burzic, unverblümt. Er habe mit dem Bad Uracher Bürgermeister Elmar Rebmann "sehr konstruktive" Gespräche geführt, doch letztlich hätten der Kommune wohl die Mittel zur Handhabe gefehlt.

Grund: Lediglich der Kunstrasenplatz in der Zittelstatt ist im Besitz der Stadt Bad Urach und unterliegt somit deren Zugriff, doch schon der Sanitärtrakt mit den Umkleiden gehört dem FV Bad Urach, der somit über die Nutzer bestimmt. "Bei unserer Vereinsgründung haben sich auch einige Spieler des FV Bad Urach uns angeschlossen. Das belastet noch immer das Verhältnis, obwohl annähernd alle handelnden Personen inzwischen gewechselt haben", sinniert Burzic.

Eine Alternative wäre gewesen, den direkt hinter dem Kunstrasen liegenden Rasenplatz des TSV Urach wieder bespielbar zu machen. Der KSV Behar wollte sich eigenem Bekunden nach daran sogar finanziell beteiligen und für die Nutzung der Umkleideräume Miete bezahlen beziehungsweise Reinigungspersonal stellen. Doch ein entsprechender Antrag des TSV-Vorstandes wurde im Frühjahr von der Mitgliederversammlung des Hauptvereins abgeschmettert. Wie unser aktuelles Foto vom Mittwoch beweist, verwildert der Naturrasenplatz des TSV in der Zittelstatt vollkommen. Niemand scheint Interesse daran zu haben, das Spielfeld nutzbar zu machen.

Im Uracher Stadtteil Sirchingen, wo Behar zuletzt seine Heimspiele auf der Albhochfläche ausgetragen hat, wurde dem bosnischen Verein gekündigt, zumal dort Sanierungsmaßnahmen anstehen. Auch die Sportplätze in Wittlingen oder Hengen sind entweder in Klubbesitz oder langfristig von der Stadt Bad Urach verpachtet. Alle haben abgewunken, als Bürgermeister Rebmann mit der entsprechenden Anfrage kam. Bliebe der Diegele-Sportplatz neben Ermstalhalle und Schulzentrum. "Der ist dem Schulsport vorbehalten, zudem ist der Platz nicht bespielbar", so Rebmann.

Eine Anweisung, dem KSV Behar Bad Urach auf dem Kunstrasenplatz in der Zittelstatt eine Möglichkeit zum Spielbetrieb einzuräumen, hat die Verwaltung vermieden. "Der Platz ist voll belegt, man hätte dann den Jugendbereich des FVU beschneiden müssen", begründet der Bürgermeister. "Wenn alle Beteiligten gewollt hätten, hätte man eine Lösung gefunden", meint dagegen Nevzudin Burzic vom KSV Behar.

Sein Verein habe sogar mit dem Gedanken gespielt, auf juristischem Wege die Gleichbehandlung einzufordern. Vor Jahren war ein ähnlicher Fall in Dettingen zugunsten des klagenden Vereins beschieden worden. "Wir haben uns doch anders entschieden - zu viel Ärger", sagt Burzic.

Womöglich kommt der Sinneswandel auch daher zustande, weil er eine andere Lösung im Visier hatte. Dieser hat C2-Liga-Staffelleiter Uwe Stark gestern zugestimmt: "Behar wird in dieser Saison alle seine Spiele auswärts beim jeweiligen Gegner austragen", bestätigt Stark. "Davon profitieren letztlich alle Vereine, die Spielpläne werden entsprechend angepasst."

Somit ist für die am 7. September beginnende C2-Liga-Saison die Teilnahme Behars zwar gesichert, eine langfristige Lösung ist dennoch nicht gefunden. "Wir werden also weitere Gespräche führen", sagen Elmar Rebmann und Nevzudin Burzic übereinstimmend.

Aufrufe: 014.8.2014, 09:30 Uhr
Michael Koch | SüdwespresseAutor