2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
14 Spiele - 19 Tore: In der Ostbrandenburgliga führt Miro Dorenburg vom 1.FC Frankfurt II die Torjäger-Liste an. Foto: F. Schoemann
14 Spiele - 19 Tore: In der Ostbrandenburgliga führt Miro Dorenburg vom 1.FC Frankfurt II die Torjäger-Liste an. Foto: F. Schoemann

Der Kreisoberliga-Bomber

INTERVIEW: Der Top-Torjäger Ostbrandenburgs in der Hinrunde kommt vom 1.FC Frankfurt II / Miro Dorenburg sprach mit FuPa-Brandenburg übers Torschießen

Mit 19 Toren in 14 Spielen führt er die Torjäger-Liste der Kreisoberliga Ostbrandenburg unangefochten an. Gemeinsam mit seinem Sturmpartner Joe Jurchen bilden die zwei Frankfurter das gefährlichste Duo der Liga. Thomas Sabin sprach mit Miro Dorenburg über Schuhticks, über seinen Partner in der Offensive und Mario Gomez.

Hallo Miro. 14 Spiele – 19 Tore. Was ist dein Geheimnis?

Miro: „Puh, da gibt es glaube ich kein Geheimnis. Die Zuspiele meiner Mannschaft stimmen einfach und wenn das passt, dann ist es eben einfach, Tore zu schießen.“

Du kannst also auf deine Hintermänner bauen. Zehn Mann, die dich, als personifizierte Tormaschine, mit dem Treibstoff versorgen, den du brauchst. Vorlagen am Fließband.

Miro: „Ja, auf jeden Fall. Das sind alles talentierte Jungs und in der Hinrunde lief es einfach gut bei uns.“

Du hast sage und schreibe 19 Tore in der Hinrunde erzielt. Wie fühlt es sich für dich an, ein Tor zu schießen?

Miro: „Als Stürmer ist das natürlich immer ein geiles Gefühl. Gerade in den sehr wichtigen Spielen zu treffen und somit zum Sieg beizusteuern, das ist immer toll.“

Aber auch ein Torjäger benötigt das richtige Werkzeug, um zu funktionieren. Das richtige Schuhwerk. Legst du großen Wert auf deine Fußball-Stiefel und zahlst, was nötig ist - oder sagst du: „Hauptsache nicht barfuß auflaufen“?

Miro: (lacht) „Ich und mein Schuhtick. Derzeit besitze ich acht Paar. Klar, achte ich darauf, was ich an meine Füße lasse. Aber ich würde keine 200 Euro für Schuhe ausgeben. Da bin ehrlich gesagt viel zu geizig.“

Acht Paar! Das ist eine Hausmarke. Ein Lieblingspaar hast du bestimmt. Sind es die, die am meisten treffen? Anders gefragt: Bist du abergläubisch und tauschst die Schuhe, wenn es nicht läuft?

Miro: „Nein. Das hab ich früher mal gemacht, aber mittlerweile muss ich mich damit ja auch nicht beschäftigen, ob ich tauschen sollte.“ (lacht)

Du bist auch als Jugendtrainer beim 1.FC Frankfurt tätig. Was gibst du den Kids im Training mit auf den Weg, wenn es ums Tore schießen geht?

Miro: „Ja das ist richtig. Den Kids sage ich immer, dass es egal ist, wer die Tore schießt. Sie treten als Mannschaft auf und nicht als Einzelkönner. Deswegen steht an erster Stelle: Kopf hoch und gucken. Und wenn sich die Möglichkeit bietet, dann Tore machen.“

Wieder zurück zu dir. Und zu deinem Partner. Joe Jurchen (8 Tore in 11 Spielen) stürmt mit dir in der zweiten Mannschaft des 1.FC Frankfurt. Einige Tore habt ihr euch gegenseitig aufgelegt und zusammen somit 27 Buden geschossen. Insgesamt hat der 1.FC Frankfurt II 46 Tore gemacht. Ihr habt also deutlich mehr als die Hälfte erzielt. Versteht ihr zwei euch einfach blind oder was macht euch so stark?

Miro: „Ja, wir ergänzen uns sehr gut im Angriff. Wir sind beide sehr unterschiedliche Spielertypen und von daher denke ich, dass es sehr gut passt.“

Joe ist euer Kapitän und Leitwolf und ein paar Jahre älter als du. Hilft seine Erfahrung euch beiden in der Offensive?

Miro: „Ja, das trifft zu. Man merkt sofort, wenn er nicht da ist, dass was fehlt. Mit seiner langjährigen Erfahrung bringt er allen aus der Mannschaft was. Dazu kommt, dass er stets und ständig einfach immer 110 Prozent gibt. Wie er die Bälle im Zweikampf festmacht, sucht schon seinesgleichen im Umland.“

Du hast lange nicht mehr so viele Tore geschossen wie jetzt allein in der Hinrunde. Letzte Saison waren es zum Ende hin elf Tore. Was ist diese Saison anders oder was stimmte letzte Saison nicht?

Miro: „Ich glaube einfach, dass ich seit langer Zeit mal wieder richtig fit bin und mir das in meinem Spiel weiterhilft. Gerade nach meinem Kreuzbandriss hat es eine ganze Weile gedauert, um wieder der alte zu werden.“

Du bist also zurück im Geschäft, wie man so schön sagt. Das trifft sich gut, da ihr ja in die Landesklasse aufsteigen und als Ausbildungskader eurer ersten Männermannschaft (Oberliga) das Niveau anheben wollt. Wie realistisch schätzt du dieses Ziel in der aktuellen Saison ein?

Miro: „Naja, wir wollen das Wort Aufstieg mal noch nicht in den Mund nehmen. Klar will jeder Sportler das Maximum aus einer Saison herausholen, aber derzeit wollen wir erst mal oben dranbleiben und den Abstand zu Woltersdorf verkürzen. Und dann schauen wir mal, was am Ende bei rumkommt.“

Es sind noch drei Punkte, die den Woltersdorfern als Vorsprung dienen. Die Verfolger Union Frankfurt und Victoria Seelow kleben euch an den Fersen. Glaubst du, dein Team ist stark genug, um sich am Ende durchsetzen zu können?

Miro: „Ja, auf jeden Fall. Die Qualität in unserer Mannschaft ist da. Wir müssen halt auf uns schauen und unsere Spiele positiv bestreiten und dann kommt alles von allein.“

Das ist euch in der Hinrunde bereits gut gelungen. Was hat sich in eurem Team im Gegensatz zum vergangenen Jahr geändert?

Miro: „Wir haben gute Verstärkungen zum Saisonbeginn bekommen und diese fügen sich nahtlos ein. Aus diesem Grund sind wir konstanter in unseren Ergebnissen.“

Bisher seid ihr auf einem guten Weg, eure Ziele zu erreichen, doch was ist dein persönliches Ziel? Wie viele Tore sollen es am Ende der Saison werden?

Miro: „Also vor der Saison waren es 20 Tore. Aber wenn es weiter so läuft, möchte ich schon die 30-Tore-Marke knacken.“

Sportlich, aber nicht unrealistisch. Deine Statistik spricht für sich. Aber auch hinten sieht es bei euch gut aus. Ihr habt die beste Defensive der Kreisoberliga. Was macht eure Hintermannschaft aus?

Miro: „Das ist Erfahrung ohne Ende. Ob Ecki Kreutzer, Siggi Reich, Tony Schnürer oder Chrischi Schneider. Alle haben jahrelang auf hohem Niveau gespielt und das bringt die gegnerischen Stürmer teilweise zum Verzweifeln. Aber insgesamt als Team verteidigen wir gut und das macht die gute Hinrunde aus.“

Gibt es eigentlich einen Fußballprofi mit dem du dich identifizieren kannst?

„Direkt identifizieren kann ich mit keinem aber würde man meine Spielweise vergleichen, dann wohl mit Mario Gomez.“ (lacht)

Mario Gomez ist bekannt dafür, naja wie soll ich sagen, den ein oder anderen Hochkaräter liegen zu lassen und ab und an durch den Strafraum zu stolpern. Trifft das auf dich zu?

„Ja, ich denke das passt.“ (lacht)

Mario Gomez ist auch bekannt dafür viele Tore zu schießen. Gerade jetzt ist er wieder in Topform. So wie du. Doch ab und zu wird auch er ausgewechselt. Was geht in dir vor, wenn du auf die Bank musst?

„Das ärgert einen natürlich aber man muss da seinen Egoismus nach hinten stellen und an die Mannschaft denken.“

Wie bist du, wenn du auf dem Platz stehst? Ist Trash-Talk eine Option für dich?

„Das ist unterschiedlich. Ab und zu versucht man die Gegner natürlich aus dem Rhythmus zu bringen und provoziert dann etwas aber nach dem Spiel ist alles abgehakt und man gibt sich in den meisten Fällen die Hand.Ich glaube das gehört einfach zum Sport dazu.“

Dann geben auch wir uns jetzt die Hand. Vielen Dank Miro.

Aufrufe: 05.1.2016, 07:00 Uhr
Thomas SabinAutor