2024-04-24T07:17:49.752Z

FuPa Portrait

Der Kapitän will mehr

Matthias Engler setzt sich beim ESV Lok Döbeln für sein Team ein. Mit dessen Abschneiden ist er nicht zufrieden.

Matthias Engler ist seit drei Jahren Kapitän der Fußballmänner des ESV Lok Döbeln. Nachdem in der abgelaufenen Saison nur der vorletzte Platz heraussprang, soll es im neuen Spieljahr wieder aufwärts gehen. Foto: André Braun

Das war knapp. Matthias Engler ist froh, dass es in der vergangenen Saison in der Kreisliga A Staffel Süd nur einen Absteiger gegeben hat. Sonst wäre sein Verein, der ESV Lok Döbeln, als Vorletzter eine Spielklasse tiefer gerutscht. Engler ist einer, der sich immer für sein Team einsetzt. Als Kapitän versucht er, seine Mitspieler mitzureißen. Auch deshalb ist er beim „Fußball-Spezial“ der 19. Sportlerwahl des Döbelner Anzeigers in der Kategorie „Fußballer/Fußballerin des Jahres 2015/16“ auf die Kandidatenliste gesetzt worden.

„Bei einem Abstieg wäre die Mannschaft auseinandergebrochen“, ist sich Matthias Engler sicher. Dabei war der Start in die Saison vielversprechend. Zum Auftakt gab es zwei Siege. „Aber diese Siege haben wir uns jeweils mit Verletzungen erkauft. Zudem dachten wohl einige Spieler, es geht so weiter“, übt der Kapitän Kritik an der Einstellung einiger Mannschaftskameraden. Besonders ärgert er sich über die Niederlage am letzten Spieltag bei Schlusslicht Sermuth. „Auch hier sind wir zu locker rangegangen. Nerchau hatte bis dahin noch keinen Sieg verbucht, ausgerechnet gegen uns gelingt ihnen das“, so Engler. Mit einem Sieg wäre der ESV Lok auf den zehnten Platz gerückt und hätte nicht um den Klassenerhalt bangen müssen.

Matthias Engler, der als Maschinen- und Anlagenführer in einem Roßweiner Maschinenbaubetrieb arbeitet, kam in der Winterpause der Saison 2010/2011 gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Michael zum ESV Lok Döbeln. „Ich habe schon immer Sport getrieben“, sagt er. Zunächst war er Leichtathlet beim SV Grün-Weiß Niederstriegis, holte unter anderem einen Bezirksmeistertitel im Hochsprung. Nachdem sich die Leichtathletikabteilung auflöste, ging er zum Fußball. Ein Freund lotste ihn zum Kiebitzer SV. Es folgte ein Jahr in Mochau, ehe es nach Döbeln zum ESV ging.

Seit einem halben Jahr ist Matthias Engler stolzer Vater von Söhnchen Mateo. Seine Partnerin Maria, die selbst aus einer fußballbegeisterten Familie stammt, hält ihm nicht nur den Rücken frei, sondern unterstützt ihn auch. So haben beide gemeinsam während des Trainingslagers schon mal für die Verpflegung der Truppe gesorgt. So oft es geht verbringt Matthias Engler die Freizeit mit seiner kleinen Familie.

Trotz regelmäßiger Angebote von anderen Vereinen ist Matthias Engler bisher bei den Großbauchlitzern geblieben. „Ich hatte schon Anfragen vom Döbelner SC, Roßweiner SV, SV Ostrau und Medizin Hochweitzschen“, sagt Engler. Wenn er den Verein einmal wechseln sollte, dann nur gemeinsam mit seinem Bruder Michael. „Entweder beide oder keiner“, so Matthias Engler. Die beiden Brüder ziehen an einem Strang. „Michael hat lange Zeit als Torwart gespielt, ist aber in der abgelaufenen Saison auch als Feldspieler zum Einsatz gekommen. Wir erkennen unsere Leistung gegenseitig an“, sagt Matthias.

Für die neue Saison wünscht sich der Kapitän, der dieses Amt seit drei Jahren inne hat, dass es mit seiner Mannschaft wieder etwas nach oben geht. Es müsse nicht gleich der Aufstieg sein, wie in der Saison 2011/2012, aber mit dem Abstiegskampf wolle er möglichst nichts zu tun haben. „In dieser Aufstiegssaison hat alles gepasst, vor allem haben wir als Team alle an einem Strang gezogen. Dahin müssen wir wieder kommen, das hat mir in der vergangenen Saison etwas gefehlt“, so Engler. Große Hoffnungen setzt er deshalb auch in den neuen Trainer Frank Domaniecki, der bisher die A-Juniorenmannschaft der SG Lok Döbeln/Zschaitz betreute. „Ich denke, dass uns Frank Domaniecki gemeinsam mit Mike Hentzschel und Tino Schnitzer voranbringen wird“, sagt Matthias Engler.

Aufrufe: 022.7.2016, 11:13 Uhr
Frank KornAutor