2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Trockenheit bedroht langsam auch die Fußballplätze der Sportvereine. Platzwart Karl Bauer lässt seine Rasensprenger beim SV Buckenhofen morgens und abends für vier Stunden laufen (Foto: Roland Huber).
Die Trockenheit bedroht langsam auch die Fußballplätze der Sportvereine. Platzwart Karl Bauer lässt seine Rasensprenger beim SV Buckenhofen morgens und abends für vier Stunden laufen (Foto: Roland Huber).

Der Kampf ums Grün beginnt vor sieben Uhr am Morgen

Anhaltende Trockenheit erfordert intensive Bewässerung von Fußballplätzen +++ Der SV Buckenhofen profitiert vom eigenen Brunnen

Der A-Platz eines Sportvereines ist traditionell Nationalheiligtum, der Rasen der Fußballer soll Vorzeigeobjekt sein. Aktuell wird denjenigen, die für die Pflege zuständig sind, das Leben durch die Trockenheit erschwert.

Es ist noch nicht einmal sieben Uhr am Morgen, da ist Karl Bauer schon auf dem Gelände des SV Buckenhofen anzutreffen. Die ohnehin nicht gerade stressfreie Tätigkeit des Platzwarts, der zwei Rasenfelder in Schuss hält, erfordert in diesen Tagen zusätzlichen Aufwand. „Seit Wochen hat es nicht richtig geregnet. Ich muss aufpassen, dass mir mein Rasen nicht verbrennt“, sagt der Rentner und überprüft, was die computergesteuerte Bewässerungsanlage über Nacht geleistet hat: „Vor 20 Jahren haben wir groß umgegraben und das System eingerichtet. Es hat sich gelohnt, auch wenn ich die Einstellungen öfter anpassen muss.“

Die alternde Technik spielt nicht immer mit wie gewünscht. An Stellen, den die sieben Sprenger während ihrer vierstündigen Einsatzdauer nicht erreichen, hilft Karl Bauer bei mehreren täglichen Kontrollen per Hand mit Schlauch oder Gießkanne nach. Bei den derzeitigen Temperaturen gehe es richtig schnell, wenn das Wasser fehlt. Der Schaden sei schon nach zwei Tagen in Form von gelb-brauen Grashalmen sichtbar. „Ein verbrannter Rasen kann sich zwar erholen“, weiß Bauer, „aber das wäre gerade zum Punktspielstart keine schöne Sache.“ Als Platzwart will man schließlich den eigenen Leuten und ihren Gästen stets stolz sein Grün präsentieren können. Sind in einigen Gemeinden außerhalb Forchheims sowie in Kersbach Privathaushalte und selbstredend auch Vereine mittlerweile aufgerufen, Wasser zu sparen und nicht unnötig zu gießen, haben sie an der Buckenhofener Staustufe freie Hand. „Wir haben einen eigenen Brunnen. Uns entstehen lediglich Mehrkosten für den Strom, den die Pumpe verbraucht“, so Bauer, der seine Bewässerungsanlage nicht nur morgens, sondern auch abends ab 22 Uhr über Nacht laufen lässt. Die Plätze sind abwechselnd an der Reihe. Wenn es hart auf hart komme, müsse auch unter dem Tag nachgesprenkelt werden. „Es besteht keine Gefahr, dass der nasse Rasen in der prallen Sonne sofort verbrennt. Der Boden trocknet nur schneller wieder aus und ein stärkerer Wind verteilt das Wasser nicht so wie gewollt.“

Ungeliebte Wühlmäuse

Dort, wo der Platzwart mühevoll für genügend Feuchtigkeit sorgt, tritt indes seit einiger Zeit das nächste Problem auf: Wühlmäuse, die den Untergrund aushöhlen und Hügel auf der Oberfläche hinterlassen. „Die sind in der ganzen Gegend zu einer echten Plage geworden“, konstatiert Bauer, der sich trotzdem dringend Regen wünscht. Ohne es sich so recht erklären zu können, weiß er aus jahrelanger Erfahrung: „Im Vergleich zur künstlichen Bewässerung ist der natürliche Niederschlag unersetzlich. Das Grün ist dann noch satter.“ Dass ein Platz ein sensibles Gebilde ist und seine gesunde Farbe auch bei weniger Trockenheit binnen kurzer Zeit einbüßen kann, mussten sie im Sommer 2012 in der Buckenhofener Nachbarschaft erleben. Schuld trug jedoch nicht die Trockenheit, die Burker hatten Rasendünger und ein Mittel gegen Wildwuchs durcheinandergebracht. Der gesamte Verein packte bei der Reparatur mit an, aber es dauerte Monate, bis sich das Geläuf erholte und der neu verpflanzte Rasen wieder bespielbar war.

Aufrufe: 013.8.2015, 10:31 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor