2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Sebastian Harbke
F: Sebastian Harbke

Der gute Zweck gewinnt

VfL-Traditionsteam siegt beim Fontanherzen-Cup, aber das ist nicht das Wichtigste

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Am Ende herrschte bei allen Beteiligten große Einigkeit in der Osnabrücker Schlosswallhalle: Im Mittelpunkt des 3. Fontanherzen-Cups stand weniger das Sportliche, sondern vielmehr der gute Zweck. Schließlich sammelten die Organisatoren des Vereins Fontanherzen e.V. zusammen mit Ex-VfL-Profi Thomas Reichenberger sowie Manuel Grammann und Manuel Weidner bei dem Turnier Geld für herzkranke Kinder.
Trotz dieser Prioritätensetzung legten sich die 13 Teams auch sportlich ins Zeug. In drei Gruppen wurden acht Viertelfinal-Teilnehmer ermittelt. Allerdings gab es Wichtigeres als den sportlichen Vergleich: So wurde eine Partie kurzerhand unterbrochen, als Benefiz- und Friedensläufer John McGurk zusammen mit seinem Team die Halle betrat. Mit wenig Schlaf im Gepäck hatte der Schotte am Morgen seinen Friedenslauf von Osnabrück nach Brüssel beendet, aber er ließ es sich nicht nehmen, nach der Rückkehr noch kurz in der Schlosswallhalle vorbeizuschauen – eine Unterbrechung des Turniers, die auf großen Zuspruch stieß.

Kompetent und mit viel Humor moderierten die Stadionsprecher des VfL Osnabrück, Matthias Wellbrock und Carsten Thye, sowie Silvia Lange vom BSV Rehden das Turnier und kommentierten die Spiele. Die Sympathien der Zuschauer waren schnell verteilt: Der FC Mondial erntete bei seinen Auftritten den größten Applaus. Die Mannschaft besteht aus Flüchtlingen, die seit knapp einem Jahr zusammen trainieren und in der Landwehrkaserne in Eversburg leben. Die jungen Menschen aus Somalia, dem Sudan und dem Südsudan warfen in der Runde der letzten acht die Mannschaft von Florian Molzahn – „Mr. Germany“ und Fontanherzen-Botschafter – aus dem Turnier und stießen bis ins Finale vor. Dort unterlagen sie dann der Traditionsmannschaft des VfL Osnabrück: Turnier-Mitorganisator Reichenberger bejubelte mit Ronald Maul, Christian Claaßen, Andreas Schäfer, Jürgen Schmidt, Christian Weidner, Frank Weglage, Carsten Fuchtmann und Hermann Bücker einen 4:1-Sieg.

Zwei Tore im Endspiel steuerte Reichenberger bei, aber das Sportliche ließ er in seiner Bilanz außen vor: „Wir sind extrem glücklich über alle, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben. Das Interesse war groß, auch wenn uns das gute Wetter ein paar Kapazitäten geklaut hat.“ Tatsächlich waren die Tribünen nicht komplett gefüllt. Trotzdem wurden die Angebote abseits des Turniergeschehens wie eine Schussgeschwindigkeitsmessung, Konzerte und Aktionen für Kinder gut angenommen.

Bei den jüngeren Zuschauern waren Erinnerungsfotos mit Reichenberger und VfL-Stürmer Addy Menga wohl das begehrteste Souvenir des Tages. Die Versteigerung eines signierten VfL-Trikots von 1993 wurde aufgrund der wenigen Zuschauer abgesagt und soll im Internet nachgeholt werden. Dementsprechend ist die Höhe der gesammelten Spenden nur vorläufig zu beziffern. „Ohne Abzüge für die Halle et cetera haben wir bisher circa 4500 Euro eingenommen“, sagte Organisatorin Anna Siepelmeyer. Die Planungen für das nächste Jahr seien bereits in vollem Gange, erklärte sie. Dann wird sich die Organisatorin, die dann in Stuttgart wohnen wird, wieder auf tatkräftige Unterstützung von Weidner, Grammann und Reichenberger verlassen. Letzterer blickte zufrieden auf das Turnier zurück: „Es war ein rundum gelungener Tag, würde ich sagen.“
Aufrufe: 06.4.2016, 09:35 Uhr
Neue Osnabrücker Zeitung Autor

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