2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Coach Dirk Schneider sieht seine SG Kaarst nicht in der Favoritenrolle. F: Christian Deutzmann
Coach Dirk Schneider sieht seine SG Kaarst nicht in der Favoritenrolle. F: Christian Deutzmann

Der gute Ruf der SG Kaarst

Trainer Schneider dämpft die Erwartungshaltung

Wer in diesen Tagen die Vorberichterstattung zur Bezirksliga-Gruppe 3 verfolgt, vernimmt mindestens ein halbes Dutzend Aufstiegsfavoriten. Hier und da wird auch die SG Kaarst genannt, die die vergangene Saison nach einem knackigen Endspurt auf Platz sechs beendet hat. SG-Langzeit-Coach Dirk Schneider freut sich über die Anerkennung der Konkurrenz, lehnt aber dankend ab.

"Natürlich haben wir Qualität im Kader und haben uns in der Bezirksliga etabliert. Aber Qualität haben andere Klubs auch, insbesondere in dieser Saison", erklärt der Übungsleiter, der im neunten Jahr die oberste Übungsleiter-Position am Kaarster See bekleidet. Vom guten Ruf seines Klubs lässt er sich nicht blenden: "Ich erwarte drei starke Absteiger, vor allem den ASV Süchteln, ich erwarte Aufsteiger mit viel Euphorie und Potenzial, und ich sehe etablierte Klubs wie Rheindahlen, den VfL Jüchen-Garzweiler, TuS Grevenbroich oder eben Holt, die ihr starkes Team gut zusammengeahlten haben und mit einem sehr guten Trainer zu den Favoriten zählen."

Dazu gesellen sich zwei Zweitvertretungen, deren Stärke sich derzeit nur erahnen lässt. Zu einer von beiden reist die SG Kaarst am kommenden Sonntag. "Die Partie beim SC Kapellen II ist garantiert eine heftige Standort-Bestimmung, da weiß man gleich, wo man steht", sagt Schneider, der ansonsten ein Auftaktprogramm erwischt hat, dass schlimmer hätte sein können. "Schon, aber gegen drei Aufsteiger in den ersten Wochen ran zu müssen, kann unangenehm werden. Da herrscht wie gesagt viel Euphorie."

Überhaupt verhält sich Schneider zum Saisonstart gewohnt defensiv. Wie immer ließ der 45-Jährige hart trainieren und glaubt daher frühestens Ende September an ein mögliches Formhoch – zumal zum Auftakt zwei Defensivspezialisten ausfallen. Der verlängerte Arm und Abwehrchef Christian Mausberg fällt mit einer Zerrung aus, Andre Duarte hat nach seinem Bänderriss noch nicht wieder mit dem Training begonnen. Auch Rene Kirstein, der nach einem Kreuzbandriss wieder angreift, wurde durch eine kleine Verletzung zurückgeworfen und wird wohl nicht beginnen.

Kapitän Marc Robin Philipp, der nach Kreuzbandriss und weiteren Rückschlägen in der abgelaufenen Rückrunde kaum zum Einsatz kam, hat sich indes in der Vorbereitung mächtig reingehangen. "Der Junge drängt auf einen Stammplatz", betont Schneider. Allerdings befindet sich Philipp noch auf einem Kurztrip in Finnland, kehrt erst Freitag zurück. Ob es dann für die Startelf reicht, "entscheidet sich wie bei allen elf Akteuren erst kurzfristig", erklärt Schneider lächelnd. Der Trainer lässt sich halt nicht gerne in die Karten schauen und verkürzt die Nachfrage: "Wir werden eine konkurrenzfähige Mannschaft aufbieten."

Beraten kann sich Schneider weiterhin mit seinem Co Mausberg, aber auch mit Joachim Horvath, der zwar nicht mehr als Torwarttrainer, dafür aber als Betreuer dabei ist. "Das ist wichtig für unser Team. 'Herbie' ist ein Fachmann und die gute Seele der Truppe", meint Schneider, der Christoph Schütz als Torwarttrainer dazugewonnen hat. "Noch so ein Typ, den jede Mannschaft gut brauchen kann. Insgesamt sind wir im Trainerteam sehr gut aufgestellt. Es herrscht ein guter Geist und viel Vertrauen. Da schließe ich Oliver Ossenbühl (Trainer der Reserve, A.d.R.) ein, der als Bindeglied zur zweiten Mannschaft fungiert."

Ossenbühl wird am Sonntag vermutlich noch nicht allzu viele Kräfte aus der Ersten bekommen. "Ich nehme alles mit, was ich brauche. Olli hat ohnehin einen richtig guten Kader", erklärt Schneider, dem es in Kapellen wie immer wichtig ist, dass seine Jungs mit exzellenter Einstellung und geschlossen agieren. Das passiert nicht selten, denn die SG besitzt eben seit Jahren über die Stadtgrenzen hinaus einen guten Ruf. Und sollte es am Sonntag zum Sieg reichen, werden die Stimmen, die die Blau-Weißen zu den Favoriten zählen, sicher nicht weniger.

Aufrufe: 022.8.2014, 07:12 Uhr
Christian KurthAutor