Doch obwohl dieser Plan misslang, will Coach Montalto auch am Sonntag bei der Partie gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter (15.30 Uhr, Sportplatz am Grenzweg) das Risiko nicht scheuen. „Wir haben rein gar nichts zu verlieren“, betont er kämpferisch. Richtig einschätzen kann der Wittlaerer Übungsleiter den Gegner nicht. „Es ist schwer, da irgendetwas zu sagen“, sagt er. In der Tat ist das Team von Trainer Georg Mewes bislang noch eine kleine Wundertüte. Am ersten Spieltag ist das Duell der Kalkarer gegen ETB Schwarz-Weiß Essen aufgrund ergiebiger Regengüsse förmlich ins Wasser gefallen – und aus den restlichen drei Partien resultierte lediglich ein magerer Punkt. Wenngleich dahingehend nicht unerwähnt bleiben darf, dass dieser ausgerechnet gegen den Wuppertaler SV erkämpft wurde.
Vielmehr beeindruckt ist Montalto vom Mut und der nüchternen Bodenständigkeit des SV Hönnepel-Niedermörmter, schließlich hatte sich die Truppe von Coach Mewes rein sportlich für die Regionalliga qualifiziert, aus wirtschaftlichen Gründen dennoch auf den Aufstieg verzichtet. „Da wurde wohl die richtige Entscheidung getroffen“, urteilt er. „Genügend andere Beispiele zeigen was geschieht, wenn man das Abenteuer trotz finanzieller Engpässe in Angriff nimmt.“
Eine Spielklasse tiefer haben die Wittlaerer die große Herausforderung der Oberliga angenommen – ohne dabei jedoch ein finanzielles Risiko einzugehen. Und obwohl nach den ersten vier Partien schon zwei Zähler das Konto der Düsseldorfer füllen, möchte Montalto nun endlich den ersten Sieg einfahren. „Eigentlich hätte es schon am letzten Wochenende in Hilden so weit sein müssen, aber jetzt konzentrieren wir uns auf das Spiel gegen Hönnepel“, erklärt er. Bei diesem Unterfangen fehlt neben Shota Meguro (Arbeit) auch Sebastian Brunnen, der in Berlin weilt.
Ganz abgesehen vom personellen Aspekt forder Montalto nun wiederholt die richtige Einstellung ein. „Es reicht nicht, nur Teil einer Oberliga-Mannschaft zu sein“, sagt er mit scharfem Ton. „Man muss das auch auf dem Platz zeigen. Ich erwarte, dass die Jungs ihr ganzes Potential abrufen.“ Und wenn sich zum Risiko auch noch das nötige Glück gesellt, könnte alles passen.