2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Das Spitzenspiel in Sarching gegen den Freien TuS Regensburg – hier Thomas Maier gegen Florian Wagner – endete torlos. Fotos: Schmautz
Das Spitzenspiel in Sarching gegen den Freien TuS Regensburg – hier Thomas Maier gegen Florian Wagner – endete torlos. Fotos: Schmautz

Der Freie TuS verspürt wieder Aufwind

Beim lange gebeutelten Traditionsverein geht es langsam wieder bergauf +++ Nach dem 0:0 in Sarching sind die Aufstiegsränge zum Greifen nah

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Es waren schwere Zeiten, die der Freie TuS Regensburg in den vergangenen Saisonen durchmachen musste. Innerhalb von fünf Jahren stieg der Verein an der Schillerwiese von der Fußball-Bayernliga ab in die Kreisliga 1. Erst im letzten Jahr konnten sich die Regensburger wieder stabilisieren und liegen in diesem Jahr nur vier Punkte hinter der Tabellenspitze.

„Wir sind auf Tuchfühlung mit den ersten beiden Plätzen und haben nur eins der letzten neun Spiele verloren“, sagt TuS-Trainer Serkan Aygün zufrieden: „Wir gewinnen in diesem Jahr auch die Spiele gegen hintere Teams und stehen defensiv sehr gut.“ Nur 14 Gegentore ist ein Spitzenwert in der Liga. Einzig Sarching (11) und Sulzbach (13) haben bisher weniger Tore kassiert. Dass der Freie TuS in diesem Jahr auf Augenhöhe mit den Topteams der Liga ist, hat sich am Sonntag gezeigt: Beim Tabellenführer SV Sarching erkämpfte sich die Aygün-Elf ein 0:0. „Wir haben gut gespielt und hatten auch die besseren Chancen“, sagt der Coach. Dreimal stand seine Mannschaft allein vor dem Tor, konnte die guten Gelegenheiten aber nicht nutzen. So blieb es beim Remis.

Vier Punkte trennen die ersten fünf Teams der Liga, weitere zwei Punkte zurück liegt der SV Sulzbach mit noch einem Spiel weniger. Aber auch wenn der Aufstieg möglich ist, hat für Aygün die spielerische Weiterentwicklung seiner Elf einen höheren Stellenwert: „Natürlich ist der Aufstieg im Fußball immer das oberste Ziel. Aber wir wollen schönen Fußball spielen und die junge Mannschaft fördern. Darauf liegt mein Hauptaugenmerk“, sagt der Coach: „Die Liga ist sehr stark besetzt. Da wollen wir nicht vom Aufstieg sprechen, sondern abwarten, was am Ende rausspringt.“

Aygün ist im zweiten Jahr Cheftrainer bei den Regensburgern. Zuvor war er drei Jahre als Co-Trainer tätig und erlebte die schwere Phase des TuS hautnah mit: „Es sind viele Fehler gemacht worden und es wurde viel Kredit verspielt. Aber aus dieser Zeit sind nur noch wenige Personen im Verein“, erklärt der Trainer: „Mit den neuen Leuten und den vielen jungen Spielern ist hier wieder Aufwind zu spüren.“ Mittlerweile wird beim Freien TuS auch auf die lange vernachlässigte Jugendarbeit wieder Wert gelegt: „Wir sind auf dem richtigen Weg, auch wenn dieser sehr weit ist“, sagt der Trainer: „Aber wir denken langfristig und wollen keine teuren Spieler holen, sondern den Weg mit jungen Spielern bestreiten.“

Daher steckt der Trainer, der auch als Spieler bereits beim TuS war, sehr viel Arbeit in seine Tätigkeit: „Ich mache mir viele Gedanken über jedes einzelne Training. Die Jungs wollen gefordert werden. Und da wir nicht mit Geld punkten können, müssen wir die Spieler eben mit guter Trainingsarbeit halten.“ Seine Arbeit als Stützpunkttrainer hat Aygün aus beruflichen und privaten Gründen – Aygün ist seit drei Monaten Vater – mittlerweile aufgegeben. Aber die Arbeit beim Freien TuS wird der Trainer nicht aufgeben: „Vielleicht gelingt es uns irgendwann wieder, die zweite Macht in Regensburg zu werden.“ Die Kehrtwende ist auf alle Fälle geschafft.

Aufrufe: 031.10.2016, 15:00 Uhr
Matthias Brunnbauer, MZAutor