2024-04-16T09:15:35.043Z

Vereinsnachrichten
Einen großen Kampf lieferten Marius Ehrenstein (Mitte), Andreas Moog (rechts) und der FC Hennef 05 dem Spitzenreiter Alemannia Aachen. Foto: Wolfgang Henry
Einen großen Kampf lieferten Marius Ehrenstein (Mitte), Andreas Moog (rechts) und der FC Hennef 05 dem Spitzenreiter Alemannia Aachen. Foto: Wolfgang Henry

Der FC Hennef stürzt den Spitzenreiter

Bäumer-Elf vor 1500 Zuschauern 1:1 gegen Aachen. Gästetrainer kommt nicht zur Pressekonferenzl

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Wer das letzte Spiel vor der kurzen Winterpause nicht gesehen hat, kann kaum glauben, dass Marco Bäumer, Trainer des Fußball-Regionalligisten FC Hennef 05, mit dem 1:1 (0:0) des Schlusslichts gegen den bisherigen Tabellenführer TSV Alemannia Aachen nicht uneingeschränkt zufrieden war. Denn immerhin stürzten die Gastgeber mit dem Remis den Primus und bauten ihre Serie auf fünf Partien ohne Niederlage aus.

Die gut 1500 Zuschauer, unter ihnen fast 1000 Aachener, die trotz widriger Wetterverhältnisse am Samstag ins Hennefer Stadion gekommen waren, sahen zunächst die erwartete Anfangsoffensive der Alemannia, die aber die Abwehr der Gastgeber nicht ernsthaft in Verlegenheit bringen konnte. Durch frühes Attackieren gelang es den Gästen zumindest, einen konstruktiven Spielaufbau der Bäumer-Elf schon im Ansatz zu verhindern.

Diese versuchte es immer wieder mit langen Bällen auf Martin Notz, der aber im Sturmzentrum meist allein auf weiter Flur stand. Lediglich zweimal kam der Tabellenletzte in der ersten Halbzeit gefährlich vor das Tor des Spitzenreiters: Nach einem Freistoß von Tobias Günther, den Andreas Moog mit dem Kopf verlängerte, klärte ein Aachener auf der Torlinie (16.), und wenig später wurde ein Schuss von Dennis Eck in letzter Sekunde abgeblockt (20.).

Nachdem sich auch die Kaiserstädter erste gute Möglichkeiten durch ihre Sturmspitze Kevin Behrens erspielt hatten, wurden die Entlastungsangriffe der Hausherren immer seltener, aber die FCH-Defensive hielt dem Druck stand.

Gleich nach der Pause benötigten die Gastgeber allerdings das Glück des Tüchtigen, als Behrens, der allein auf Hennefs Torwart René Monjeamb zulief, auf dem nassen, holprigen Rasen der Ball versprang (47.). Einem Flachschuss von Tobias Günther von der 16-Meter-Raum-Linie, den Aachens Keeper Frederic Löhe gerade noch zur Ecke lenkte (52.), folgte die Szene, die für Jubel bei den Hennefern und für viel Ärger bei den Gästen sorgte: Notz erkämpfte sich 25 Meter vor dem Tor den Ball, passte auf Günther, der von rechts in den Strafraum eindrang und Nils-Simon Remagen so perfekt bediente, dass dieser nur noch einzuschieben brauchte (55.).

Weil TSV-Torhüter Löhe danach beim Unparteiischen heftig eine Abseitsstellung Günthers reklamierte, sah er erst "Gelb" und kurz danach "Gelb-Rot". Dies schien die Aachener in einer immer hektischer werdenden Begegnung zu noch mehr Druck zu motivieren. Schließlich aber war es eine Standardsituation, die den Aachenern einen Punkt rettete: Michael Lejan schlenzte die Kugel an der Mauer vorbei ins Eck. Monjeamb war noch mit den Fingerspitzen am Ball, konnte das 1:1 jedoch nicht verhindern (71.).

Auf der anschließenden Pressekonferenz musste dann Aachens Vizepräsident Thomas Deutz für seinen nicht erschienenen Trainer Hans-Peter Schubert einspringen. "Vielleicht hat er sich so geärgert, dass er nichts mehr zum Spiel sagen möchte", suchte Deutz nach einer Erklärung für die "Respektlosigkeit", wie Bäumer das Fernbleiben seines Kollegen bezeichnete. "Hennef hat seine Sache sehr gut gemacht, so dass wir unser Spiel nicht wie gewohnt aufbauen konnten. Am Ende müssen wir froh sein, einen Punkt mitnehmen zu können", so Deutz weiter.

"Vor der Partie wäre ich mit einem Punkt zufrieden gewesen. Dass wir jetzt einen möglichen Sieg vergeben haben, ist schade. Trotzdem ein dickes Lob an meine Mannschaft, die sich in den vergangenen fünf Spielen in die Liga gekämpft hat. Ich war mit meinen Assistenten immer überzeugt, dass wir mit dieser Truppe jedem Gegner die Stirn bieten können. Das haben wir auch heute gegen den Spitzenreiter einmal mehr bewiesen", sagte Bäumer. "Ein sportlich schönes Jahr geht zu Ende. Die Aufholjagd hat heute begonnen", gab er das Motto für die restlichen, bereits am 7. Februar beginnenden Meisterschaftsbegegnungen aus.

0 FC Hennef 05: Monjeamb, Inger, Ehrenstein, Moog, Yegenoglu, Habl, Schöller, Günther (79. Binot), Remagen (65. Ullmann), Eck, Notz (90. + 3 Reitz).

Aufrufe: 015.12.2014, 07:49 Uhr
General-Anzeiger / Harald StrossAutor