2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

„Der FC Gütersloh gehört in den Heidewald“

Der Unternehmer Thomas Hagedorn bekennt sich zum insolventen Fußball-Oberligisten und kündigt schon vor der Spendengala am Sonntag an, in dessen Sponsorenkreis zurückzukehren

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Insolvenz des FC Gütersloh, Auflösung des Vereins, kein Fußball mehr im Heidewald. Winkt da nicht ein ordentlicher Auftrag, Herr Hagedorn? Der erfolgreiche Gütersloher Unternehmer, der sich unter anderem auf Abbruch, Altlastensanierung und Entsorgung spezialisiert hat, kann trotz des ernsten Hintergrundes herzhaft über „so eine verrückte Idee“ lachen und antwortet: „In den altehrwürdigen Heidewald gehört der FC Gütersloh und nicht ein Abbruchbagger.“

Aus Sicht von Thomas Hagedorn könnte dieses Szenario aber Wirklichkeit werden, wenn es nicht gelingt, den FCG zu retten. Dann sieht auch der 45-Jährige dort keine Chance mehr für eine attraktive Fußballstätte, sondern tatsächlich den Verlust eines wichtigen Teils der Güterloher Stadtgeschichte. Ebenso wäre es für ihn – auch im Vergleich mit den Nachbarstädten – ein großer Imageverlust und einem starken Wirtschaftsstandort wie Gütersloh nicht würdig, wenn der Heidewald nicht erhalten und der FCG trotz geringer Ansprüche nicht gerettet und in die Spur gebracht würde.

„Der FCG hat noch immer einen großen, bundesweiten Bekanntheitsgrad und vertritt in diesem Sinne die Stadt Gütersloh”, sagt Hagedorn. Dem Unternehmer geht es bei seiner Bereitschaft wieder im Sponsorenkreis mitzumachen neben den tapferen Trainern und Spielern, die Nerven und Kampfgeist gezeigt hätten, auch um die 250 Kinder, die irgendwann gerne in der ersten Mannschaft des FCG spielen möchten, und natürlich um die ehrenamtlichen Betreuer und Helfer, die sich für den FC Gütersloh zerreißen würden. Beeindruckt habe ihn zudem, dass in dieser schwierigen Situation die künftige Vorstandsmannschaft mit dem von ihm geschätzten Hans-Hermann Kirschner und Heiner Kollmeyer sowie dem beratend mitwirkenden Hermann Korfmacher diese Rettungsinitiative ergriffen hätten, damit der FCG wieder in die Spur kommt.

Gerade der Vorsitzende des Westdeutschen Fußball-Verbandes habe ihm in persönlichen Gesprächen ein extrem gutes Gefühl gegeben. „Und dieses Engagement ist ja kein Selbstzweck, sondern für den Verein und für die Stadt. „Ich würde mich schlecht fühlen, wenn ich diese Persönlichkeiten, die es richtig ehrlich meinen und sich in dieser schwierigen Zeit dem Verein und dieser Aufgabe annehmen, nicht unterstützen würde”, sagt Hagedorn. „Die Wirtschaftskraft eines guten Vereins muss aber auf mehreren Schultern verteilt sein”, stellt der bekennende Fußballfan fest. Deshalb sieht er sich auch nur als einen von vielen Premiumpartnern des FCG, die einen Großteil des benötigten Budgets zusteuern.

„Der benötigte Jahresetat von 500.000 Euro muss über drei Jahre gesichert sein, damit der neue Vorstand in Ruhe arbeiten, den Verein vernünftig aufstellen und auch ausbauen kann“, zeigt Hagedorn Verständnis für eine Bedingung, die von den Vorstandskandidaten aufgestellt worden ist, damit sie sich der Mitgliederversammlung zur Wahl stellen. Er hoffe, dass sich nun ein Kreis von vielleicht zehn Unternehmen findet, um einen Großteil dieses Betrages aufzubringen und andere wenigstens wieder auf den Werbebanden im Heidewaldvertreten sein werden. „Toll wäre es natürlich, wenn die beiden großen Firmen in Gütersloh auch mitmachen würden”, wünscht sich Hagedorn.

Es müsse jetzt endlich Schluss sein mit den alten Negativgeschichten des FCG und angepackt und nach vorne geschaut werden, sagt der bundesweit tätige Unternehmer. Passend zum Thema spricht Hagedorn vom entscheidenden Elfmeter für den FCG, der verwandelt werden müsse, um im Wettbewerb zu bleiben. „Ich bin fest davon überzeugt, dass die Gütersloher Wirtschaft das ähnlich sieht und dem neuen Vorstand des FCG die Chance gibt, sich zu beweisen und mit ins Rad packt!”

Aufrufe: 011.3.2017, 10:00 Uhr
Uwe KrammeAutor