2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Steffen Wohlfarth und der FV Ravensburg empfangen die TSG Balingen im Pokal-Halbfinale. Foto: Tutschner
Steffen Wohlfarth und der FV Ravensburg empfangen die TSG Balingen im Pokal-Halbfinale. Foto: Tutschner
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Der FC Bayern ist (noch) kein Thema

Der FV Ravensburg empfängt im WFV-Pokal-Halbfinale die TSG Balingen (Mi, 17.45 Uhr)

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Ravensburg / sz - Es ist das Heimspiel des Jahres für den FV Ravensburg: Die Mannschaft von Wolfram Eitel empfängt am Mittwochabend (17.45 Uhr) die TSG Balingen im WFV-Pokal-Halbfinale. Der Sieger des Spiels trifft am 6. Mai im Endspiel auf den SSV Reutlingen, dann geht es um den Einzug in die erste Hauptrunde im DFB-Pokal.

"Wir müssen alles, was wir haben, in dieses Spiel reinlegen, um Balingen zu schlagen", sagt der Trainer. Mit dabei sein wird wohl auch Kapitän Steffen Wohlfarth, der zuletzt an einer Muskelverhärtung im Oberschenkel laborierte. "Die Chance ist da, dass er spielt", sagt Eitel, eine endgültige Entscheidung fällt erst vor dem Spiel. Ansonsten hat der Trainer bis auf die Langzeitverletzten Johannes Joser und Chris Barth alle Mann an Bord. Und somit kann der FV wieder auf eine starke Bank bauen, die auch bei einer eventuellen Verlängerung eine große Rolle spielen kann. Im Pokal darf fünfmal gewechselt werden. "Unser ausgeglichener Kader ist ein Segen", sagt Eitel. Mit Nicolas Jann und Omar Jatta kehrten zuletzt zwei starke Spieler zurück. "Vielleicht wird der Matchwinner spät reinkommen", sagt Eitel.

Ein wichtiger Faktor könnten die Standardsituationen werden, vor allem die Balinger haben hier eine gute Statistik vorzuweisen. "Standards sind reine Willenssache", sagt der Trainer. Eine weitere Stärke der Balinger liegt im schnellen Umschaltspiel. "Darauf müssen wir uns einstellen", wenn man das nicht schaffe, werde es schwer, das TSG-Spiel aufzuhalten. Das Elfmeterschießen lässt der Coach nicht trainieren. "Man kann kein Elfmeterschießen nach 120 Minuten simulieren", sagt er. Wer schießt, sei abhängig von der Tagesform und von der Kraft. "Aber das entscheiden wir kurzfristig, unser Ziel ist es, das Spiel schon in den 90 Minuten zu gewinnen."

Eitel erwartet ein ausgeglichenes und hart umkämpftes Spiel. "Die beiden Mannschaften werden sich in der Spielanlage und in der Intensität nichts schenken." Entscheiden werde auch die Tagesform und die nötige Portion Glück. Ein wichtiger Punkt könne das Publikum werden. "Wir hoffen auf die Unterstützung der Zuschauer", sagt Eitel, "dass wir alle zusammen diese historische Chance wahrnehmen." Egal wie es im Spiel stehe, der Trainer hofft auf die Anfeuerung der Fußball-Fans. "Das wäre ein Bonus, den Balingen nicht hat", das könne der kleine Vorteil sein, der das Spiel zum Kippen bringt.

Motivieren muss Eitel seine Mannschaft sicher nicht, vielleicht eher bremsen? "Das ist sicher ein spezielles Spiel", sagt der Trainer, "es ist eine Chance für die Jungs, sich persönlich weiterzuentwickeln, als Fußballer und als Mensch." Die Chance gebe es nicht so oft. "Bei aller Ernsthaftigkeit und Fokussierung muss man das Spiel aber auch mit Vorfreude angehen." Der Trainer hängt die Messlatte gar nicht so hoch: "Was am Ende rauskommt, weiß man nicht, Balingen ist eine gute Mannschaft", sagt Eitel, "das Einzige, was ich erwarte, ist, dass die Jungs alles investieren." Der FV tankte zuletzt Selbstvertrauen in der Oberliga mit einem 2:0-Sieg in Kehl, vor zwei Wochen gewann die Mannschaft bei der TSG Balingen mit 3:1. Die TSG schlug jedoch am Wochenende den Oberliga-Spitzenreiter Spielberg mit 2:0. "Diese Ergebnisse spielen keine Rolle", sagt Eitel, "das ist alles unwichtig." Das Spiel fange bei 0:0 an, es bringe nichts, über alte Spiele nachzudenken. Aber: "Wir wissen, dass wir Balingen vor Probleme stellen können."

Keine Gedanken ans Finale

Wird der FV ein Offensiv-Feuerwerk abbrennen? "Eins ist klar, wir spielen auf Sieg", sagt Eitel. Man wolle sich nicht auf einen Zufallstreffer oder das Elfmeterschießen verlassen. "Wir gehen das Spiel an wie in den Wochen zu vor, die Jungs haben in der Rückrunde eine tolle Entwicklung genommen." An das Finale oder gar an die erste Hauptrunde im DFB-Pokal mit einem Gegner wie dem FC Bayern in Ravensburg will Eitel noch keinen Gedanken verschwenden. "Das ist kein Thema", sagt der Trainer, "wir haben jetzt ein schweres Halbfinale." Auch der mögliche Finalgegner Reutlingen sei eine harte Nuss. "Wir gehen die Aufgaben nacheinander an."

Aufrufe: 021.4.2015, 18:04 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Alexander TutschnerAutor