Der FC Amberg nistet sich vorne ein

„Wir sind voll im Soll und haben erneut an die zuletzt gezeigten guten Leistungen angeknüpft“, freute sich nach dem Schlusspfiff Ambergs Sportlicher Leiter Bernd Scheibel. „Bis auf eine kurze Schwächephase fünf Minuten vor der Halbzeit haben wir die reifere Spielanlage gezeigt. Im zweiten Durchgang waren wir dann überlegen und machten zu den richtigen Zeitpunkten die Tore.“

Verzichten musste Ambergs Trainer Timo Rost in dieser Partie auf Alexander Jobst, der sich gegen Ansbach einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte und während der Woche operiert wurde, auf Marco Seifert (Bänderdehnung im Sprunggelenk), auf Frank Lincke, der wegen einer beruflichen Fortbildung ausfiel, und auf den in die zweite Mannschaft versetzten Michael Brandl. Somit baute der Amberger Coach seine Anfangself auf zwei Positionen um: Für Jobst begann der wiedergenesene Andreas Graml, für Lincke der ebenfalls wieder fitte Kai Hempel. Haibachs Coach Klaus Hildenbeutel brachte nach dem 0:5 in Aschaffenburg drei frische Kräfte. Im Tor stand dieses Mal Patrick Emmel für Dominik Stürmer, und für Christian März, der zunächst auf der Bank saß, und dem fehlenden Fnan Tewelde durften Michel Sauer und Slava Bauer von Beginn an ran.

Die Abwehr der Gastgeber schien sich noch im kollektiven Tiefschlaf zu befinden, denn bereits nach 120 Sekunden klingelte es das erste Mal im Haibacher Kasten: Michael Dietl stand nach einer tollen Kombination über rechts über Oliver Gorgiev goldrichtig. Der hatte den Ball mustergültig auf den mitgelaufenen Stürmer zurückgelegt, der ihn aus elf Metern unhaltbar ins Tordreieck wuchtete. Ein Weckruf für die Haibacher, die in der siebten Minute zu ihrer ersten Möglichkeit kamen: Bauer brachte eine Ecke gefährlich vors Tor, zunächst klärte Amberg, der Nachschuss war kein Problem für FCA-Schlussmann Matthias Götz.

Der nächste Aufreger nur drei Minuten später, als Damien Letellier eine tolle Hereingabe von Christian Huth direkt abnahm, den Ball aber in die Wolken setzte. Ansonsten kamen beide Mannschaften in der ersten Halbzeit zu kaum nennenswerten Chancen, was an der konzentrierten Defensivleistung lag. Bis zur 41. Minute, als die Vilsstädter und deren mitgereiste Fans den Torjubel schon auf den Lippen hatten. Benjamin Werner beförderte das Spielgerät im Nachschuss in die Maschen, doch Referee Tobias Fenkl hatte zuvor angepfiffen. Angeblich hatte FCA-Kapitän Michael Plänitz zuvor bei seinem Lattenkopfball der Haibacher Schlussmann behindert. So blieb es nach durchaus sehenswerten 45 Minuten, in denen sich beide Teams auf ihre Keeper verlassen konnten, bei der knappen Amberger Führung.

Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs war ein Spiegelbild des ersten, nur dauerte es dieses Mal fünf Minuten, ehe die Vilsstädter zum zweiten Mal trafen. Marco Wiedmann (51.) trug sich in die Torschützenliste ein, als die Haibacher nach einem nicht gegebenen Elfmeter gedanklich diesen noch nicht verarbeitet hatten, schlug es erneut im SV-Gehäuse ein. Einen Konter über Werner legte dieser auf seinen Teamkollegen zurück, der aus fünf Metern vollstreckte.

Für die endgültige Entscheidung sorgte schließlich der immer besser in der Bayernliga zurecht kommende Neuzugang Michael Dietl (67.). Bei wiederum einem schnell vorgetragenen Angriff landete das Leder bei ihm. Dietl ließ noch einen Gegenspieler aussteigen und schloss mit einem trockenen Flachschuss aus 16 Metern sicher ab.

In der Endphase der Begegnung kontrollierten die FCA-Kicker das Geschehen und ließen keine nennenswerten Möglichkeiten der Gastgeber mehr zu – ein erneut starker Auftritt der Gelb-Schwarzen zum Abschluss der Hinrunde.

SV Alemannia Haibach – FC Amberg 0:3 (0:1)

SV Alemannia Haibach: Emmel – Uworuya, Fröhlich, Schneider, Sänger - Sauer, Letellier, Breuning, Bauer (71. Stenger) – Huth (66. März), Trapp (80. Meyer).

FC Amberg: Götz – Gorgiev, Plänitz, Ceesay, Wiedmann – Seitz (64. Knorr), Hempel, Werner, Graml (74. Konjevic) – Dietl (69. Karzmarczyk), Wiesner.

Tore: 0:1 Dietl (2.), 0:2 Wiedmann (51.), 0:3 Dietl (67.).

Zuschauer: 250.

Schiedsrichter: Tobias Fenkl (Wasmuthhausen).