2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Der Ball muss ins Tor: Diese Weisheit von Otto Rehhagel wollen die Amberger (r. Tobias Wiesner) in Frohnlach umsetzen.<b>F: Eberhardt</b>
Der Ball muss ins Tor: Diese Weisheit von Otto Rehhagel wollen die Amberger (r. Tobias Wiesner) in Frohnlach umsetzen.<b>F: Eberhardt</b>

Der FC Amberg hält es wie Otto Rehhagel

Mit "kontrollierter Offensive" soll am Mittwoch um 18.30 Uhr beim VfL Frohnlach gepunktet werden +++ Aufwärtstrend fortsetzen und Chancenverwertung verbessern

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Otto Rehhagel setzte auf Libero und Manndecker – und seine ebenso berühmte wie berüchtigte „kontrollierte Offensive“. Libero und Manndecker kommen im modernen Spielsystem des Fußball-Bayernligisten FC Amberg nicht vor, aber mit der von der Trainer-Legende genannten taktischen Ausrichtung will sein Kollege Timo Rost am Mittwoch um 18.30 Uhr beim VfL Frohnlach punkten. „Wenn wir unseren zuletzt gezeigten Aufwärtstrend fortsetzen, dann ist das möglich“, sagt Ambergs Sportlicher Leiter Bernd Scheibel.

Wenngleich ihm vollkommen bewusst ist, dass dies kein leichtes Unterfangen werden wird. „Frohnlach besitzt eine sehr gute und junge Truppe, die körperlich ungemein stark ist“, charakterisiert Scheibel den nächsten Gegner. Zwar hätten die Oberfranken mit Christian Brandt und Paul Scheller (beide zur SpVgg Bayern Hof) und Kristian Böhnlein (zur SpVgg Oberfranken Bayreuth) wichtige Spieler aus der letzten Saison verloren, der „Eingespieltheit des VfL“ habe dies jedoch keinem Abbruch getan. „Da müssen wir schon alles die Waagschale werfen“, weiß Scheibel.

Eine vollkommen richtige Einschätzung, denn der VfL Frohnlach blieb nach der 2:3-Auftaktniederlage zuhause gegen den SC Eltersdorf zuletzt im dritten Spiel hintereinander ungeschlagen: Dem 1:1 gegen Neudrossenfeld und dem 3:1 gegen Ansbach folgte am Wochenende ein 1:1 beim SV Alemannia Haibach. Gerade für die sehr junge und recht unerfahrene Mannschaft um Kapitän Sinan Bulat (Altersdurchschnitt von 21,76 Jahre) kann diese Serie Gold wert sein. Das unterstreicht auch VfL-Trainer Stefan Braungardt: „Für jede Mannschaft ist ein guter Start in die Saison wichtig. Wir haben durch unseren tollen Serienauftakt viel Selbstvertrauen tanken können. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass wir in jedem Spiel bislang mit 1:0 geführt haben.“

Inwieweit das neu gewonnene Selbstvertrauen auch bei jedem Spieler angekommen ist, wird sich gegen den FC Amberg zeigen. Braungardt hat großen Respekt vor den Vilsstädtern: „Amberg ist sicherlich ein Meisterschaftsfavorit, auch wenn sie mäßig gestartet sind. Von den Einzelspielern hat der FC, neben Forchheim, die am besten besetzte Truppe der Liga. Vielleicht haben wir Glück und sie sind noch nicht so gut eingespielt. Wir gehen die Herausforderung mit Respekt, aber ohne Angst an. Wir haben schließlich nichts zu verlieren.“

Ein Respekt, der auf Gegenseitigkeit beruht, vor allem auch deswegen, weil es beim FC Amberg in dieser Saison bislang noch nicht ganz so rund läuft. „Eine Steigerung war erkennbar, wenngleich wir uns noch richtig finden müssen“, weiß Scheibel. Die Automatismen im Spiel müssten noch perfektioniert werden, wobei die Ansätze schon sehr gut seien.

„Letztendlich werden heuer die Mannschaften vorne stehen, die die beste Konstanz an den Tag legen. Dazu wollen und werden auch wir gehören“, ist Scheibel überzeugt. Allerdings müsse dazu ein großes Manko, dass sich schon in der letzten Spielzeit wie ein roter Faden durchgezogen hatte, abgestellt werden – die Chancenverwertung. „Hier haben wir noch deutlich Luft nach oben“, sagt Ambergs Sportlicher Leiter, der das bisherige Abschneiden aber nicht ausschließlich daran festmachen will. „Wir dürfen uns, wie gegen Erlenbach, wo wir das Match über 90 Minuten bestimmt haben, keine Fehler erlauben“, fordert der Sportliche Leiter. Denn jeder Fehler werde aufgrund der gestiegenen Leistungsniveaus in der Liga von den Teams eiskalt bestraft, wie es auch Erlenbach tat. Dementsprechend verweist er auf zwei weitere Zitate von Otto Rehhagel, die da lauten: „Modern spielt, wer gewinnt. In diesem Geschäft gibt es nur eine Wahrheit: Der Ball muss ins Tor.“

Um diese Trainer-Weisheiten in Frohnlach in Zählbares umzumünzen, bietet der FC Amberg den nahezu gleichen Kader wie am Sonntag im Heimspiel auf, nur zwei Änderungen gibt es: Torhüter Christopher Sommerer hat seine Hüftprellung soweit auskuriert, dass er als Ersatz-Keeper wieder zur Verfügung steht. Auch der zuletzt wegen eines Schlages in die Wade außer Gefecht gesetzte André Karzmarczyk ist mit von der Partie.
Aufrufe: 029.7.2014, 19:30 Uhr
Stephan LandgrafAutor