2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Wie sein Namensvetter ein Torjäger bester Güte: 32 Treffer erzielte Achim Lewandowsky in der Saison 2013/14 für den FC Mainburg. Foto: Grassl
Wie sein Namensvetter ein Torjäger bester Güte: 32 Treffer erzielte Achim Lewandowsky in der Saison 2013/14 für den FC Mainburg. Foto: Grassl

Der "falsche" Lewandowsky legt vor

Der Torjäger des FC Mainburg setzt seinem Namensvetter vom FC Bayern mit 32 Treffern eine Vorgabe

Den Zusatz bringt Achim Lewandowsky umgehend an, wenn es um die Namensgleichheit geht - "mit -y- hinten, nicht mit -i-." Der Stürmer des Fußball-Kreisklassisten FC Mainburg hat im Bundesliga-Profi Robert Lewandowski (mit -i-), der zur Sommerpause von Borussia Dortmund zum FC Bayern wechselt, einen prominenten Namensvetter. Und weil der Unterschied beim letzten Buchstaben nicht zu hören ist, wird der 25-Jährige immer wieder auf den polnischen Torjäger angesprochen, der im übrigen auch 25 Lenze zählt.

Eine Episode erlebte der Mainburger Lewandowsky in München. "Ich bin dort ab und zu wegen meiner Knie bei einem Arzt, der auch den TSV 1860 München betreut. Er hat sofort gefragt: ,Verwandt mit Robert Lewandowski?'" Der Hallertauer Goalgetter, der es in der abgelaufenen Kreisklassen-Spielzeit in 24 Partien auf fulminante 32 Tore brachte, muss verneinen, "leider, ich hätt' schon gerne einen Teil des Gehalts..." Einen Vorteil hat die Sache aber: "Man merkt sich meinen Namen leichter. Ich glaube, in Bayern käme der sonst nicht so leicht über die Lippen."

,,Ich hol' mir sein Bayern-Trikot"

Woher die Lewandowskys stammen, weiß der Rudelzhausener nicht. "Ich habe meinen Vater gefragt, aber wir dürften schon viele Generationen in Deutschland sein", sagt der Junior-Chef eines Sicherheitsdienstes für Werks- und Gebäudeschutz. Geboren ist der 25-Jährige in Dachau und kam bald darauf mit seinen Eltern in die Hopfenregion. Mit vier Jahren begann er beim TSV Rudelzhausen und spielte lange dort. 2012 wechselte er zum FC Mainburg. "Der Sportliche Leiter Michael Reitmeier hatte bei mir immer wieder angefragt, seit ich 17 bin." Die Mainburger waren nicht die einzigen, die den Angreifer haben wollten. "Angebote gab und gibt es rauf bis in die Landesliga."

Eigentlich sei er bis zur vergangenen Saison nie ein echter Knipser gewesen, sagt Lewandowsky. "Ich habe oft hängende Spitze gespielt und ein paar Türl gemacht." In der ersten Spielzeit für den FC waren es vier Tore, allerdings in nur neun Spielen. "Vor der abgelaufenen Saison habe ich mit ,Major' Reitmeier eine kleine Wette abgeschlossen: Ich schieße 20 Treffer, war meine Ansage." Der Torjäger gewann die Wette haushoch - mit 32 Bummerl. "Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet." Sein Dank geht an Vorbereiter wie Roland Junker. "Der tanzt zwei, drei Gegenspieler aus und legt dir das Leder vor die Füße. Viel kann man da nicht falsch machen."

Sein Namensvetter Robert Lewandowski brachte es in der letzten Bundesliga-Saison auf 20 Tore. Seit er 2010 von Lech Posen zu Dortmund kam, erzielte der Pole insgesamt 74 Treffer. "In der Bundesliga ist es ungleich schwerer zu treffen. Die Marken von Lewandowski sind schon einmalig", sagt Lewandowsky. Der Bayern-Fan aus der Hallertau freut sich über den Wechsel des BVB-Profis zum Rekordmeister. "Ich werde mir unbedingt ein Bayern-Trikot mit seinem Namen holen. Es fehlt nur noch, dass er die Nummer sieben hat - die trag' ich." Die ,,7" ist beim FCB aber an einen Herrn Franck Ribéry vergeben.

Er schwärmte für Thierry Henry

Der Mainburger Torjäger kann zwischen sich und dem polnischen Nationalspieler Parallelen im Spiel erkennen. "Wir sind beide keine klassischen Stoßstürmer, ich suche auch den Weg über die Flügel, gehe kurz oder versuche ein, zwei Spieler auszudribbeln. Technisch bin ich gut drauf und auch schnell und wendig." Dass es ein riesen Unterschied zwischen Profi- und Amateur-Fußball ist, weiß der Rudelzhausener. "Richtig vergleichbar ist das selbstverständlich nicht." Als Teenie schwärmte der Kicker für den französischen Superstar Thierry Henry. "Der spielte unheimlich elegant." Dennoch war er kein Vorbild. "Ich schaue immer auf mich selbst und versuche, mein Spiel zu verbessern."

Eine Parallele gebe es noch, auch der Mainburger Lewandowsky hatte im Sommer Wechselangebote. "Ich stand wirklich kurz davor, in eine höhere Liga zu gehen. Das Umfeld beim FC ist aber super und mit dem neuen Coach Andreas Klein sehe ich klar das Ziel Aufstieg in die Kreisliga." Außerdem wolle er nicht die langen Fahrtstrecken einer Landesliga auf sich nehmen. "Meine Lebensgefährtin wäre auch nicht begeistert." Die Mainburger, schätzt Lewandowsky, hätten in der Kelheimer Kreisklassen-Staffel gute Chancen auf einen Platz ganz oben.

Pizzaro in Lokal getroffen

Die Möglichkeit, seinen Namensvetter Robert Lewandowski in München mal zu treffen, schätzt Achim Lewandowsky als gering ein ("Ich würde ihn fragen, was er sich für Ziele bei Bayern setzt."). "Am ehestens noch im Münchner Nachtleben", schmunzelt der Mainburger Kicker. Früher war er oft in der Landeshauptstadt auf Achse - und begegnete in einem Nachtclub Claudio Pizzaro und Hasan Salihamidzic. An eine Begrüßungsformel dachte er damals noch nicht: ,,Gestatten, Lewandowsky, mit -y-".

Weiterer Torjäger kommt

Torgarant: Der FC Mainburg freut sich über die Rückkehr eines verlorenen Sohnes. Mit Yavuz Caglar (27) verstärkt ein Spieler von Kreisklassen-Absteiger TSV Wildenberg die Hallertauer. Caglar spielte vor vielen Jahren schon in Mainburg, versuchte sich dann auch in der Landesliga (SpVgg Landshut) und geht nun über Wildenberg wieder zu seinem Heimatverein. Mit ihm kommt vom TSV auch Hakan Durmaz zum FC Mainburg. Er ist ebenfalls 27 Jahre alt und spielt im Mittelfeld.

Aufrufe: 028.6.2014, 05:30 Uhr
Von Martin RutrechtAutor