2024-03-28T15:56:44.387Z

Vereinsnachrichten
Christian Kähne (30), Vorsitzender des SV Germania Berge, mit Töchterchen Miriam.  ©Faltin
Christian Kähne (30), Vorsitzender des SV Germania Berge, mit Töchterchen Miriam. ©Faltin

Der Fall Germania Berge ist geklärt

Der SV muss kein direkt Geld zurückzahlen. Stattdessen werden die 24 000 Euro, die zu spät und nicht zweckentsprechend abgerechnet wurden, nun verrechnet.

Am Montagabend wurde den Stadtverordneten in Nauen der detaillierte Prüfbericht vorgestellt, nun ziehen nahezu alle an einem Strang. Der SV Germania 90 Berge muss rund 24 000 Euro an die Stadt Nauen nur indirekt an die Stadt zurückzahlen - das Geld wird verrechnet.

"Es wird kein Geld zurückgefordert, sondern es wird verrechnet, bis die Kosten ausgeglichen sind. Ab dem 30. Juni ist dann der Verwendungszweck einzuhalten", sagte Nauens Bürgermeister Detlef Fleischmann (SPD). Er sehe der Entwicklung optimistisch entgegen. "Es war heftig, aber notwendig", meinte er.

Auch Christian Kähne, der neue Vereinsvorsitzende von Germania 90, der erstmals den Stadtverordneten vorgestellt wurde, war sichtlich erleichtert über die Wendung: "Ich fand es schön zu sehen, dass alle Hand in Hand an einer Lösung gearbeitet haben". Kähne sprach am Ende sogar von einem sehr positiven Prüfbericht.

Dem Bericht zufolge hatte der Verein in den Jahren 2012 bis 2014 die eigentlich zweckgebundene Gelder waren, anderweitig genutzt, so wurden die Zuwendungen etwa zum Ausgleich eines Defizits und damit ideell genutzt. So erfolgte im Fall des Vereins Germania Berge die Abrechnung der Verwendungsnachweise für die Jahre 2012 und 2013 nicht fristgemäß, sondern mit wesentlichen zeitlichen Verzögerungen, wie es im Bericht heißt.

Eine Rückforderung der nicht zweckentsprechenden Zuwendungen konnte daher bisher nicht erfolgen. Als Konsequenz sollen nun ab 2016 alle Verträge mit den Sportvereinen in Nauen generell überarbeitet werden. Ein halbjährlicher Abrechnungsturnus soll zudem Tendenzen besser erkennbar machen, falls ein Verein in finanzielle Schieflage gerät.

Manuel Meger (LWN), der sich als ehemaliger Vereinsvorstand nicht nur mit dem Bericht beschäftigt, sondern die Schieflage offenbar auch maßgeblich mitverschuldet hat, wollte den Sachverhalt kommentieren, durfte es aber aufgrund des Mitwirkungsverbots nicht. Er verließ daraufhin protestierend den Saal, woraufhin die komplette Fraktion von LWN+B ihm solidarisch folgte. Nach Abschluss dieses Tagesordnungspunktes fand sich dann aber die komplette SVV wieder im Saal ein.

Aufrufe: 020.5.2015, 07:15 Uhr
MOZ.de / Norbert FaltinAutor