Der Ex-Profi in der Kreisklasse

2001 wechselte der Waidler zum FC Schweinfurt 05, der gerade eben den Aufstieg in die 2.Bundesliga geschafft hatte. "Das war natürlich eine tolle Sache für mich", erinnert sich der heute 31-Jährige gerne zurück. "Diese Zeit werde ich nie vergessen. Fußballprofi zu sein, war immer mein Kindheitstraum." Die Saison in Deutschlands zweithöchster Spielklasse verlief für die tradtionsreichen "Schnüdel" nicht unbedingt nach Wunsch, denn man holte nur 24 Zähler und stieg sofort wieder ab. Michael Miedl wurde immerhin 17mal eingesetzt.

Später schnürte der Blondschopf seine Fußballschuhe noch für die Bayernligisten TSV Aindling und FC Ismaning. Allerdings legte Miedl bereits zu dieser Zeit den Schwerpunkt auf seine berufliche Zukunft. "Ich habe gesehen, dass es als Fußballer nicht nach ganz oben reicht, deshalb war mir mein beruflicher Werdegang sehr wichtig." Mittlerweile ist der Wirtschaftsingenieur bei einer Münchener Firma tätig und spielte die letzten fünf Spielzeiten noch beim Süd-Landesligisten BCF Wolfratshausen. Private Gründe gaben den Ausschlag für den Wechsel zum Heimatverein, wo Miedl ab und zu noch seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen will. "Ich bin mittlerweile verheiratet und wir haben uns in Spiegelau ein Haus gekauft. Ich bin ein sehr heimatverbundener Mensch und bin gerne daheim bei meiner Familie. Wenn ich im Lande bin, dann spiele ich natürlich gerne für meinen Heimatverein, denn ganz ohne Fußball will und kann ich auch nicht sein", erzählt der Ex-Profi.

Beim SV Schöfweg spielt der Vollblutstürmer nun an der Seite seines Bruders Armin, der in der Elf von Ex-Bayernligaspieler Fred Schwankl in der Abwehr agiert. "In Schöfweg haben wir eine super Truppe. Das sind lauter hochtalentierte Eigengewächse, die prima harmonieren", berichtet Miedl, der einen beeindruckenden Einstand hinlegte. Beim 8:1 Auftakterfolg bei Aufsteiger TSV Ludwigsthal netzte er gleich viermal ein. "So darf es weitergehen", schmunzelt der Wahl-Münchener, der am kommenden Freitag im Heimspiel gegen den TSV Finsterau aber passen muss. "Ich mache noch ein nebenberufliches Studium und habe da am Samstag eine Prüfung zu schreiben." Tags darauf steht Miedl dann aber beim schweren Auswärtsspiel beim TSV Frauenau wieder zur Verfügung. "Ich kann sicher nicht jede Partie bestreiten, aber wenn es irgendwie geht, dann spiele ich gerne." Auch die sportliche Zielsetzung ist für den Ex-Löwen eine klare Angelegenheit. "Wir möchten den Sprung in die Kreisliga schaffen."