2024-04-24T13:20:38.835Z

FuPa Portrait
Kai Kreher ist gut am Ball ? so gut, dass er jetzt im Nachwuchsleistungszentrum des FC Augsburg spielt. Der Zwölfjährige wurde in Gundelfingen entdeckt. Er möchte später einmal mit Fußball Geld verdienen. 	F.: Felicitas Macketanz
Kai Kreher ist gut am Ball ? so gut, dass er jetzt im Nachwuchsleistungszentrum des FC Augsburg spielt. Der Zwölfjährige wurde in Gundelfingen entdeckt. Er möchte später einmal mit Fußball Geld verdienen. F.: Felicitas Macketanz

Der erste Schritt Richtung Traumfabrik

Der zwölfjährige Kai Kreher ist ein hoch talentierter Fußballer +++ Inzwischen spielt er für die D-Junioren des Bundesligisten FC Augsburg und hat Großes vor

„Ich möchte mit Fußball mein Geld verdienen“, sagt der zierliche Bub im roten Trikot des FC Augsburg. Er heißt Kai Kreher und hat beste Chancen, sein Ziel zu erreichen, denn er spielt seit diesem Sommer in der Talentschmiede des schwäbischen Bundesligisten. Angefangen hat er hier in seiner Heimat, beim FC Günzburg.

„Schon der Bambini-Trainer Günther Gnann hat gesagt, spätestens in der E-Jugend wird Kai entdeckt“, sagt Vater Dieter Kreher. Damals hat Kreher noch über die Worte des Trainers gelacht – heute fahren Kais Eltern dreimal die Woche nach Augsburg zum Training.

Nach seinen Anfangsjahren beim FC Günzburg wechselte der Mittelfeldspieler zum FC Gundelfingen, einem Kooperationspartner des FC Augsburg. Bei den schwäbischen Meisterschaften ist es dann passiert: „Ich bin denen aufgefallen“. Nach ein paar Besuchen im Probetraining durfte er als Gastspieler beim Augsburger Verein antreten. Das hat dem Gymnasiasten so gut gefallen, dass er schließlich seinen Verein – nach einigem Hin und Her – wechselte. „Gundelfingen war mein Zuhause: der Sportplatz, die Freunde und die Kontakte“, gibt der Ausnahmespieler zu. Aber nachdem er gemerkt hatte, dass viele seiner Mannschaftskameraden nicht genug Ehrgeiz zeigten, wollte er den nächsten Schritt wagen und eine neue Herausforderung annehmen.

Sein Vorbild ist dabei der Argentinier Lionel Messi. Der sei sympathisch und könne gut mit dem Ball umgehen, erklärt der Nachwuchs-Fußballer. Und auch Kai mag am liebsten die kleinen Spielchen mit dem Ball: „Dribbeln, Tricks und Finten mag ich am liebsten. Aber auch den Gegner täuschen.“ Fußball bedeutet für den Buben Leidenschaft. Seine Augen strahlen, wenn er über seine Mannschaft spricht. Sein Vater Dieter Kreher sagt dazu: „Ich habe selbst Fußball gespielt, aber nicht so leidenschaftlich. Da gab es für mich auch noch andere Sachen.“ Genau deshalb ist er auch so stolz auf seinen Sohn: „Weil er auch außerhalb des Trainings immer einen Fuß am Ball hat.“

Tatsächlich scheint der Zwölfjährige keine ruhige Minute ohne Fußball zu genießen. Sogar den angestoßenen Zeh vergisst Kai, wenn er seinem Hobby nachgehen kann. Er dribbelt im Garten, als ob er den ganzen Tag nichts anderes tun würde. Sogar die Tore musste seine Mutter abmontieren. Die hat er alle kaputt geschossen. Sich mit Freunden treffen, fällt bei den vielen Trainingseinheiten und Spielen schwer. Ein Ausgleich sind für den Fußballer da die anderen Jungs in der FCA-Jugend. „Ich verstehe mich mit meinen Mannschaftskameraden super. Sie sind sehr gut, nett und hilfsbereit. Sie sind disziplinierter, was den Fußball angeht“, sagt Kai. Das müssen sie wohl sein, denn teilweise reisen seine U-13-Sportsfreunde bis aus Österreich an, um an den Trainingseinheiten teilnehmen zu können.
Für Kais Mutter, Silke Kreher, waren anfangs schon die 50 Kilometer nach Augsburg nicht leicht: „Also, das war mir eigentlich schon zu weit. Aber als ich gehört habe, dass da manche aus Geislingen an der Steige oder gar aus Österreich anfahren, war es kein Problem mehr.“

Mittlerweile hat sich die ganze Familie daran gewöhnt. Kais ältere Schwester hat ihn sogar zu seinem Schritt ermutigt und seine Eltern sind sich einig: „Solange er Spaß hat, ist es gut.“ Beide Elternteile sind der Meinung, dass diese Erfahrung ihren Sohn nicht nur sportlich weiterbringen wird. „Diese Zeit nimmt er mit. Er wird selbstständiger. Das ist wichtig für das Kind, für später“, erklärt Vater Dieter. Zwischen Trainingsstunden und Spielen besucht das Talent das Dossenberger-Gymnasium – bisher ohne Schwierigkeiten, wie er meint. Er darf sogar eine Stunde früher den Nachmittagsunterricht verlassen, um pünktlich auf dem Augsburger Rasen zu stehen. Und dieses Training braucht er auch, wenn er sein großes Ziel verwirklichen möchte.

Doch Kai Krehers ganze Geschichte wäre nicht so glücklich verlaufen, wenn er nicht die Unterstützung seiner Trainer gehabt hätte. Die standen immer hinter ihm, haben ihn gefordert und gefördert. Dafür ist er unglaublich dankbar, sagt der Zwölfjährige.

Aufrufe: 028.7.2015, 15:16 Uhr
Günzburger Zeitung / Felicitas MacketanzAutor