2024-04-16T09:15:35.043Z

Interview der Woche
Treibende Kraft beim FC Coburg: Sertan Sener im Spiel gegen Leinach.
Treibende Kraft beim FC Coburg: Sertan Sener im Spiel gegen Leinach.

"Der Erfolg meiner Mannschaft steht im Mittelpunkt."

Sertan Sener spielt seit dem Sommer 2014 für den FC Coburg +++ Dort avancierte er schnell zum festen Bestandteil der Offensive

Sertan Sener ist gerade einmal 20 Jahre jung und stellt schon jetzt eine tragende Säule des Landesligisten dar. Der in Coburg aufgewachsene Türke schnupperte schon als junger Teenager die Bayernligaluft, entschied sich vor eineinhalb Jahren aber für einen Wechsel zum damaligen Bezirksligisten Coburg. Im FuPa-Interview erzählt er nicht nur von den Beweggründen seines Wechsels, er gibt auch einen Ausblick in Richtung persönliche Zukunft.

FuPa: Herr Sener, letzte Saison haben Sie mit 15 Treffern einen maßgeblichen Teil am Aufstieg dazu beigetragen. Ist dies ein Verdienst des Trainers?

Sener: „Es ist nicht nur ein Verdienst des Trainers, sondern auch ein maßgeblicher Anteil meiner Mitspieler, die mich sehr gut in der Mannschaft aufgenommen haben und mir es unglaublich leicht gemacht haben.“

FuPa: In der Landesliga halten Sie sich mit vier Treffern aber noch relativ bedeckt. Woran liegt es?

Sener (lacht): „Fußball ist ein Mannschaftssport, da wäre ich doch fehl am Platz, wenn ich mich alleine in den Fokus stellen würde um meinen Egoismus zu pushen. Der Erfolg meiner Mannschaft steht im Mittelpunkt und wenn ich am Ende meinen Mitspielern und Trainern nicht mit Toren sondern Vorlagen helfen konnte, dann ist das auch positiv hervorzuheben.“

FuPa: Sie scheinen ein sehr rustikaler Spieler zu sein. Sechs Gelbe und eine Rote Karte stehen zu Buche. Ehrgeiz eines jungen Stürmers oder Naivität?

Sener: „Ich denke es ist eher der Ehrgeiz eines jungen Stürmers mit einer gewissen Unerfahrenheit (lacht). Während der 90 Minuten bin ich voll konzentriert und versuche mit allen Mitteln meine Gegenspieler vom Ball zu trennen. Dass man da ab und zu einen Schritt zu spät kommt, gehört zum Fußball dazu. Bei der Roten Karten gegen Kleinrinderfeld sind die Emotionen etwas hochgekocht. Ich habe meiner Mannschaft durch eine Dummheit geschadet. So etwas darf nicht vorkommen und wird auch nicht mehr vorkommen. Da muss man sich einfach im Griff haben. Das unterscheidet einen Fußballer von einem sehr guten Fußballer.“

FuPa: Mit Christian Beetz verlässt ein Spieler den Verein, der eine Führungsrolle im Team innehatte. Kann man den überhaupt gleichwertig ersetzen?

Sener: „Ich denke die Lücke, die Christian Beetz hinterlassen hat, ist schwierig zu ersetzen. Unser Trainer wird sich mit Sicherheit etwas einfallen lassen. Wir haben genug gute Spieler in unseren Reihen, die diese Lücke stopfen werden. An dieser Stelle wünsche ich Christian sowohl sportlich als auch privat alles Gute für die Zukunft. Er hat mir während der Zeit in Coburg enorm weitergeholfen und dafür bin ich ihm bis heute dankbar.“

FuPa: Beetz ist zum VfL Forhnlach gewechselt. Sie spielten vor drei Jahren auch noch für den Club. Wieso haben Sie sich für einen nach Coburg entschlossen?

Sener: „Das eine Jahr in Frohnlach hat mich unglaublich weit gebracht. Mein Wechsel nach Coburg war rein sportlich zu sehen. Mir war der Sprung in die Bayernliga noch zu groß. Ich will Erfahrungen sammeln und zu diesem Zeitpunkt hat das Konzept in Coburg einfach gepasst. Letztendlich habe ich mich dafür entschieden, dass ich dann den Wechsel nach Coburg wahrnehme.“

FuPa: Am Samstag steigt das erste Testspiel gegen Bayreuth. Wie groß ist die Vorfreude?

Sener: „Es ist natürlich immer ein Highlight, sich gegen solche Mannschaften präsentieren zu können. Gerade wenn es gegen Bayreuth und selbstverständlich gegen meinen Kumpel Tayfun Özdemir geht, mit dem ich privat sehr viel Zeit verbringe. Umso mehr freut es mich, gegen ihn mal spielen zu können und nicht immer nur auf der Konsole (schmunzelt).“

FuPa: Hat der FC Coburg das Potential, diese Saison noch oben anzugreifen?

Sener: „Unser Ziel war es von Anfang an die Liga zu halten, alles andere ist Zugabe. Generell traue ich unserer Truppe alles zu. Wir sind zwar eine blutjunge Mannschaft, aber ich würde uns besser als einen eingespielten Haufen beschreiben. Hier greift ein Rad ins andere. Auf dem Platz wollen wir uns auf unser Spiel konzentrieren und fokussieren. Die Erfahrung von älteren Spielern und den jungen hungrigen Leuten ist hier eine perfekte Mischung.“

FuPa: Und wie ist es privat – haben Sie viel mit der Mannschaft zu tun?

Sener: „Außerhalb des Platzes haben wir auch viel miteinander zu tun. Sei es, wenn wir auf anderen Plätzen sind und Fußball schauen. Von der Bezirksliga bis rauf in die Bayernliga. Oder wenn wir daheim abends am Wochenende ein gemütliches FIFA-Turnier machen, wo natürlich keiner eine Chance gegen mich hat (lacht). So etwas schweißt die Mannschaft zusammen. Ich denke es ist wichtig, dass man außerhalb des Platzes auch eine gute Stimmung hat.“

FuPa: Die Mannschaft hat mit Daniel Sam den Top-Torjäger der Liga. Was können Sie von ihm als Stürmer noch lernen?

Sener: „Ich kann auf jeden Fall die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor lernen. Daniel Sam ist ein sehr erfahrener Spieler, der uns enorm weiterhilft und die ganze Mannschaft mitzieht.“

FuPa: Letzte Frage: Was für persönliche fußballerische Ziele verfolgen Sie für die Zukunft?

Sener: „Jeder ehrgeizige Fußballer hat Träume und Ziele. Mein Ziel ist es einfach höherklassig zu spielen, tagtäglich zu trainieren und mich immer wieder zu verbessern. Alles andere ist Zukunftsmusik. Was im Laufe der Zukunft passiert, lasse ich auf mich zukommen. Momentan möchte ich die Saison mit dem FC Coburg positiv beenden und versuchen, unser Saisonziel Klassenerhalt erfolgreich zu gestalten.“





Aufrufe: 029.1.2016, 15:30 Uhr
Kai HeermannAutor