Vielleicht erfüllt sich der Wunsch von Steffen Kircheis, „mit einem Erfolg und damit mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen“, steht doch noch das Nachholspiel beim TSV Heideck am Sonntag auf dem Spielplan. Und wenn nicht, dann ändert das auch nichts an der Zuversicht des Katzwanger Trainers, den vor seinem Team platzierten FV Dittenheim, eben Großschwarzenlohe und DJK Schwabach einen heißen Kampf um den Meistertitel und den wichtigen zweiten Relegationsplatz zu liefern.
Natürlich hat den Trainer das 0:2 und damit das Ende der Erfolgsserie gewurmt, weil der Gast – vorher eingestuft als „dankbar, weil er mitspielt“ – sich mit enormer Laufbereitschaft und Aggressivität dann doch als äußerst undankbar erwies. Extremes Pressing setzte die Gastgeber unter Druck und ließ selten eine geordnete Spieleröffnung zu. Dem 0:1 durch Sven Bauers Foulelfmeter (17.) ließ wiederum Bauer das 0:2 (38.) nach einer Unaufmerksamkeit in der Katzwanger Abwehr folgen. Das lautstark von Kircheis an der Seitenlinie geforderte „Leute, ein bisschen mehr muss her“ verstärkte zwar die Bemühungen, änderte jedoch grundlegend nichts daran, dass Katzwang spielerisch keinen Rhythmus fand.
Zwar fehlte es in Halbzeit zwei nicht am deutlich größeren Bemühen, wurden die Aktionen etwas sicherer – zwingend gefährlich wurde es aber nur zweimal: Manuel Metz (67.) schoss überhastet über das leere Tor, eine Minute später verpasste Max Thümler mit seinem Schuss nur knapp das Ziel und damit den möglichen Anschlusstreffer. Ob er die Verkrampfung gelöst, zu einer Wende geführt hätte? Der Trainer antwortet erst mit Schulterzucken und dann mit klaren Worten. „Bei uns hat es heute nicht gelangt, wir haben kein Mittel gefunden“, räumte Kircheis ein.
Seine Erkenntnis für den Lernprozess der Mannschaft: Wichtig sei, sich nicht so leicht beeindrucken und von der Linie abbringen zu lassen. Die eigenen Ambitionen bleiben dennoch hoch, dafür gibt es einige gute Gründe: Die Verletztenliste hat sich gelichtet, mit Pascal Abele (SpVgg Ansbach) und Robin Hermel (Bayernliga-A-Jugend des SK Lauf) kommen zwei Katzwanger Talente zurück und auch beim langzeitverletzten Jan-Paul Spyra gibt es positive Anzeichen auf eine Fortsetzung seiner Karriere. Es gibt sie also die Hoffnungen, dass sich die Qualität im Kader nach der Winterpause weiter verbessert.
Vor allem setzt der Trainer jedoch auf die tadellose Einstellung und den Zusammenhalt aller Spieler, „jeder ist auf seine Weise für uns wichtig“, sagt er. Das beste Beispiel dafür ist Marcus Dasch. Der 32-Jährige stand gegen Großschwarzenlohe bereits zum siebten Mal in dieser Spielzeit im Tor, obwohl sein Name offiziell gar nicht im Kader zu finden ist. Probleme auf der Torhüterposition machten seinen Einsatz notwendig. Dass er seit sechs Jahren in Neu-Ulm wohnt, ist kein Hinderungsgrund, denn als Nummer eins der zweiten Mannschaft kommt er „wenn es irgendwie geht“ (Dasch) ohnehin einmal in der Woche zum Training und zu den Spielen – auf eigene Kosten übrigens.
„Katzwang ist meine Fußball-Heimat, hier fühle ich mich wohl, ich kenne fast jeden und fast jeder kennt mich“, erzählt der Roßtaler, der seit der B-Jugend, mit einigen Jahren Unterbrechung wegen der Berufsausbildung, im Verein spielt. Seine Aufgabe erledigte er am Sonntag gewohnt tadellos, mit aller Routine und in aller Ruhe – kein Wunder, er ist ja Finanzbeamter. Und wenn Lukas Mitterreiter, eigentlich die Nummer eins und derzeit privat in den USA, zurückkommt, hat Dasch keine Probleme damit, wieder in der „Zweiten“ zu spielen.
„Fantastisch“ nennt Kircheis diese Einstellung, schätzt sich als Trainer und den gesamten Verein „glücklich, wenn man solche Spieler in seinen Reihen hat.“ Da muss es intern stimmen – Grundvoraussetzung für den Erfolg, den Katzwang trotz der harten Konkurrenz auch nach dieser Niederlage noch vor Augen hat.