2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
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Der Buxtehuder SV hält seinen Traum am Leben

1:0-Erfolg gegen HSV BU

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Die Oberliga-Fußballer des Buxtehuder SV haben ihr Heimspiel gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst verdient mit 1:0 gewonnen. Der Tabellenletzte darf nach dieser sehr engagierten Leistung weiter vom Klassenerhalt träumen.
BUXTEHUDE.Dass der Klassenerhalt noch in weiter Ferne ist, weiß auch Trainer René Klawon. "Aber jetzt genießen wir erstmal diesen Erfolg", sagte er nach dem Abpfiff. Der Erfolg hatte viele Namen, allen voran die beiden Sechser Manuel Detje und Nico Matern machten ein überragendes Spiel und wurden ihrem Status als Leistungsträger gerecht. Aber auch die beiden Innenverteidiger Ben Murray und Philip Inacio, nicht gerade die schnellsten und wendigsten Spielertypen, verdienten sich ein Sonderlob: Murray gewann jeden seiner unzähligen Kopfbälle, beide zeichneten sich durch gutes Stellungsspiel aus und bekamen in den entscheidenden Momenten immer einen Fuß an den Ball und entschärften so vermeintlich gefährliche Situationen.

Und dann war da natürlich noch der Torschütze Rabii Msalemi. Dessen goldenes Tor sehenswert war. Und dann wäre auch fast noch "ein König" gekrönt worden.

Der Sieg: Der BSV kam schwer ins Spiel, die Angst spielte mit beim Tabellenletzten. Trainer Klawon beklagte dies in den ersten Minuten des Öfteren lautstark. Zu viele Ballverluste, zu hektische Spieleröffnungen, zu viel Platz für den Gegner. Dies änderte sich mit dem ersten gelungenen Angriff des BSV nach knapp 20 Minuten: Matern dribbelte durchs Mittelfeld, spielte klug auf Gerrit Siegismund, der den schnellen Msalemi auf die Reise schickte, Msalemi zog an die Grundlinie und am Gegner vorbei und spielte quer auf Stürmer Fadi Hamze, der in den Ball rutschte, aber am starken BU-Torhüter Andre Tholen scheiterte. Es hätte die Führung sein müssen. Nun war das BSV-Spiel erwacht. "Das sieht ja richtig nach Fußball aus", urteilten der einstige BSV-Oberligaspieler Niki Nitschke und der einstige BSV-Betreuer Horst Lehmann beim Zuschauen und Mitfiebern. Die Buxtehuder ließen nun eine Kombination auf die andere folgen, machten dabei das Spiel breit und erspielten sich drei gute Chancen. Das 1:0 lag in der Luft. Und fiel in der 38. Minute mit dem vierten gelungenen Angriff: Alassane Sama hatte den Ball nach einem unnötigen Dribbling schon verloren, unterband den drohenden Konter an der Mittellinie aber, indem er sich mit seinen schlaksigen Beinen in den Pass warf, sich sofort aufrappelte und den Ball auf Detje spielte, dieser zog auf der rechten Seite zur Grundlinie und spielte einen feinen Querpass in den Rücken der BU-Abwehr, wobei Kepper Sousa da Silva drei Gegenspieler auf sich zog und so den Weg freimachte für Msalemi - der legte sich den Ball zurecht und drosch diesen unhaltbar ins kurze obere Eck. Sehenswert. Nach der Pause machte sich das intensive BSV-Spiel bemerkbar. Vor allem Matern konnte nicht mehr sein Powerspiel konsequent durchziehen. BU hatte mehr Ballbesitz, wusste damit aber nicht viel anzufangen gegen die kompakt verteidigende BSV-Mannschaft.

Die vertagte Krönung: Dariusch Hassunizadeh, der Torjäger der Buxtehuder U19-Oberligamannschaft, trainiert auch bei den Herren mit. Der 18-Jährige feierte gegen BU sein Debüt. Klawon brachte ihn in der 66. Minute. "Es war klar, dass er kommt. Ich wollte ihn auf jeden Fall für seine Trainingsleistungen belohnen", sagte Klawon. Hassunizadeh lief sich als einsame Spitze den Wolf, störte die Verteidiger beim Eröffnungsspiel. Er setzte sich zwei Mal durch und konnte nur durch Foulspiel gestoppt werden. Und dann kam seine Szene. In der 86. Minute erläuft er einen langen Ball, schirmt diesen gegen seinen fast doppelt so großen Gegenspieler ab, kommt frei vor den sich breit machenden BU-Torwart Tholen zum Abschluss - und schießt an die Brust von Tholen. "Er wäre heute der König gewesen", sagte Klawon. "Eigentlich muss ich den machen", sagte Hassunizadeh, "ich wollte den Ball einfach vorbeischieben, aber ich habe das Gleichgewicht verloren." Gerade körperlich sei Herrenfußball eine ganz andere Nummer, so der Debütant.

Klawon war voll des Lobes für seine Mannschaft, hob neben den Genannten auch noch den starken Torhüter Dennis Bock hervor. Die Mission Klassenerhalt schätzt Klawon so schwer ein, wie sie die Tabelle unmissverständlich darstellt. Genau die drei Mannschaften vorm BSV gilt es zu besiegen und noch abzufangen.
Aufrufe: 05.3.2017, 21:17 Uhr
Tageblatt / Jan BröhanAutor