2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Pokal aus für Oranienburg: Die Spieler des OFC Eintracht nach dem Spiel gegen den BSC Süd. Fotos: Marc Schütz
Pokal aus für Oranienburg: Die Spieler des OFC Eintracht nach dem Spiel gegen den BSC Süd. Fotos: Marc Schütz

Der BSC Süd schmeißt Oranienburg aus dem Pokal

JETZT AUSFÜHRLICH UND MIT GALERIE: 170 Zuschauer sehen eine Partie zwischen Brandenburg und dem OFC, die 90 Minuten lang vor allem eines nicht war: langweilig.

Sie hatten den Oberligisten am Freitagabend am Rand einer Niederlage. Doch am Ende musste sich der Oranienburger FC Eintracht in der zweiten Runde des Landespokals dem Brandeburger SC Süd 05 geschlagen geben. Allerdings nicht kampflos.

Der tragische Held des Pokalspiels zwischen dem Oranienburger FC Eintracht und dem Brandenburger SC Süd: Alexander Schütze. Nach dem Spiel kann er es immer noch nicht so richtig fassen, streicht sich durch die Haare und sagt: "Als Stürmer muss ich kaltschnäuziger sein". Er meint die Situation in der 62. Minute: Nach einem steilen Pass läuft der Oranienburger allein aufs Tor zu. "Dann habe ich im Augenwinkel den Gegenspieler gesehen und rüber gelegt". Ein Fehler, den Alexander Schütze sofort bereut. „Er hat sich leider nicht belohnt. Erfahrungen kann man aber nur sammeln, wenn man Fehler macht", sucht Oranienburgs Trainer Hans Oertwig zumindest ein Quentchen Gutes in dieser vielleicht spielentscheidenden Szene.

Für die Hausherren beginnt die Partie denkbar unglücklich. Nach einer kurz ausgeführten Ecke und einer Flanke von rechts auf den langen Pfosten steht René Görisch völlig frei und köpft zum 1:0 für die Brandenburger ein. Der BSC spielt in dieser Phase Vollgas-Fußball. Der OFC: zu ängstlich, zu zögerlich.

Redebedarf: Vor allem in der zweiten Halbzeit gab es zahlreiche Unterbrechungen.

Allerdings wird die anfängliche Zurückhaltung nach etwa einer Viertelstunde abgelegt. Aus dem Mittelfeld kurbelt Kapitän Sven Hartmann das Offensivspiel an und in der Offensive wirbelt Alexander Schütze. „Wir stellen uns wie eine Schülermannschaft an", schreit René Görisch nach 25 Minuten über den Platz. Und auch Trainer Steffen Borkowski findet für die letzte halbe Stunde der ersten Halbzeit später deutliche Worte: "Man denkt bei einer solch frühen Führung, man könnte das auf einer Arschbacke absitzen. Genau das haben wir getan."

"Das war kein Elfmeter": Steffen Borkowski vom Brandenburger SC Süd.

Dann kommt es, wie es kommen musste: Der OFC dreht auf. Erst wird Alexander Schütze im Sechzehner elfmeterreif zu Fall gebracht, aber der Strafstoß-Pfiff von Schiedsrichter Marcel Riemer bleibt aus (34.). Dann wird dem Angreifer ein Tor per Kopf zurückgepfiffen, weil er zuvor mit der Hand am Ball gewesen sein soll (37.). Aber Schütze ist in dieser Phase nicht zu bremsen. Mit dem Pausenpfiff trifft er nach feiner Vorarbeit von Sven Hartmann zum verdienten 1:1-Ausgleich.

Oranienburgs Alexander Schütze: Erst der Held...

Nach dem Seitenwechsel macht der OFC dort weiter, wo er zuvor aufgehört hat. „Wir haben gutes Pressing gespielt", findet Coach Hans Oertwig. Das gipfelt in jener 62. Minute, in der Alexander Schütze allein auf BSC-Keeper Yannic Crumbach zusteuert. Der Pass, der für Timothy Pritzel gedacht war, kommt nie an.


...dann am Boden.

Nur gut zehn Minuten später lässt Jose Raimundo Silva Magalhaes die Gäste jubeln (65) und es beginnt die wohl turbulenteste Phase des Spiels. Fouls hier, Nicklichkeiten da. Und auf einmal die Antwort des OFC Eintracht: Marc Markgraf gleicht in der 84. Minute aus. "Dann waren wir einfach zu nervös", sagt sein Teamkollege Alexander Schütze. Denn es dauert keine 60 Sekunden, bis Caga Aslan auf der linken Seite durch ist und den Ball in die kurze Ecke hämmert. "Jeder Torwart rechnet mit einem Schuss ins lange Eck", verrät Steffen Borkowski, was er seinen Stürmen desöfteren einbläut. "Deshalb einfach ins kurze und das Ding ist drin. Caga hat das heute endlich mal beherzigt." Und den OFC damit schachmatt gesetzt. MIt dem 2:4 nur fünf Minuten später liefert René Görisch den Knock-out. Schluss.

„Wir haben klare Einschussmöglichkeiten, nutzen diese aber nicht. Mein Team hat trotzdem ein beherztes Spiel abgeliefert, weshalb ich sehr stolz auf meine Spieler bin", schätzt OFC-Trainer Hans Oertwig ein. Durch die Blume sagt das auch sein Gegenüber, Steffen Borkowski: „Der Sieg war am Ende zu hoch". Gefeiert wird er trotzdem.

Jubel in der Dunkelheit: Der BSC Süd gewinnt durch zwei späte Treffer unter Flutlicht.

>>>Den Liveticker zum Spiel mit dem ausführlichen Verlauf findet ihr hier!

Aufrufe: 04.9.2015, 21:24 Uhr
Steffen Kretschmer und Marc SchützAutor