Borussia Mönchengladbach II - Bonner SC (Fr 19:30)
Der Fußball-Regionalliga-Aufsteiger Bonner SC sammelte nach 14 Spielen 20 Punkte – also die halbe Miete. Keine schlechten Voraussetzungen also, die derzeit höchste Hürde in der Liga heute Abend (20 Uhr, Grenzlandstadion Rheydt) mit dem Auswärtsspiel beim Primus Borussia Mönchengladbach II in Angriff zu nehmen.
Vor der drittletzten Aufgabe in der Hinrunde – danach folgen die kaum weniger schweren Duelle gegen den Wuppertaler SV und Viktoria Köln – warnt BSC-Trainer Daniel Zillken dennoch vor voreiliger Zufriedenheit. „Wir dürfen uns keinesfalls zurücklehnen. Dass wir 20 Punkte gesammelt haben, ist schön, aber kein Ruhekissen. Velbert hatte schon 30 Zähler und ist am Ende abgestiegen. Wir wollen den einen oder anderen Punkt in der Hinrunde noch mitnehmen.“
Die Bonner Delegation fährt also mit Zuversicht zur derzeit stärksten Mannschaft der Liga. Das 3:1 in Wiedenbrück nach zuvor sechs sieglosen Partien hob die Stimmung beträchtlich. Vor allem die wieder einmal solide Abwehrarbeit fiel zur vollsten Zufriedenheit des BSC-Trainers aus. Besonders verlässlich agierte das Innenverteidiger-Duo Andreas Dick und Mario Weber. Aber auch die beiden Sechser Ricardo Retterath und Dario Schumacher harmonierten prächtig. „Wir haben sehr wenig Chancen des Gegners zugelassen“, lobt Zillken.
Der nach studienbedingter Abwesenheit lange vermisste Weber bestritt in Wiedenbrück sein erstes Saisonspiel überhaupt und spielte, als wäre er nie weg gewesen. Für Zillken eigentlich logisch. „Da greifen die Automatismen“, sagte der BSC-Coach. Dick und Weber spielten schließlich in der Aufstiegssaison in der Mittelrheinliga zusammen und hatten maßgeblichen Anteil daran, dass der BSC seinerzeit die wenigsten Gegentore kassierte. Überhaupt fanden sich beim 3:1-Auswärtserfolg in der Startelf erstmals mehr Spieler, die schon länger das BSC-Trikot tragen, als Neuzugänge. Lediglich Connor Krempicki, Dario Schumacher und Urgul Dündar spielten in der Saison 2015/2016 noch nicht für den BSC.
Über die Vorzüge des kommenden und noch ungeschlagenen Gegners hat Zillken klare Vorstellungen. „Die Gladbacher sind ein Team, das konstant auf hohem Niveau spielt und sich deshalb vom Rest der Liga abhebt.“ Spieler wie Mike Feigenspann, der bereits elfmal traf, und Kwame Yeboah, zweifacher Torschütze beim 4:2 am vergangenen Samstag in Aachen, verfügen laut BSC-Coach über eine enorme Dynamik und Schnelligkeit. „Wir dürfen Gladbach so wenig Raum wie möglich lassen. Wenn uns das gelingt, haben wir eine Chance“, meint Zillken, der außer dem grippeschwächten Markus Wipperfürth und dem angeschlagenen Gordon Addai aus dem Vollen schöpfen kann. Einschneidende Veränderungen wie vor der Partie in Wiedenbrück, als Zillken die Startelf auf fünf Positionen veränderte, sind nach dem Sieg nicht zu erwarten.