2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Die Rivalität vergangener Tage, als der TSV Neunkirchen deutlich höher als sein Nachbar TSV Brand spielte, hat etwas nachgelassen. Mittlerweile - so Heimtrainer Wüst - gingen die Spieler beider Teams auch mal zusammen weg, mancher wohne auch im anderen Ort. Packende Zweikämpfe und jede Menge Einsätze (unser Bild zeigt das Vorjahresduell) wird es sicherlich auch diesmal geben.F: Harald Hofmann
Die Rivalität vergangener Tage, als der TSV Neunkirchen deutlich höher als sein Nachbar TSV Brand spielte, hat etwas nachgelassen. Mittlerweile - so Heimtrainer Wüst - gingen die Spieler beider Teams auch mal zusammen weg, mancher wohne auch im anderen Ort. Packende Zweikämpfe und jede Menge Einsätze (unser Bild zeigt das Vorjahresduell) wird es sicherlich auch diesmal geben.F: Harald Hofmann

Der Brandbach bebt zur Neunkirchner Kerwa

Vorschau FuPa-Videospiel: Der oberfränkische TSV trifft auf seinen mittelfränkischen Nachbarn und Namensvetter aus Brand +++ Für Gäste-Coach Staudinger ist es als Kleinsendelbacher doppelt interessant

Manuel Menges, Adrian Mahr oder Michael Köhler. Die Offensivabteilung des TSV Neunkirchen am Brand hat namhafte Akteure zu bieten. Der Saisonstart freilich, der lief trotzdem nicht rund. Erst ein defensiveres Spielsystem brachte Besserung. "Wir dürfen nicht ins offene Messer laufen", mahnt Trainer Stefan Wüst seitdem Zurückhaltung an. Auch vor dem Kirchweih-Derby gegen den TSV Brand, das FuPa mit der Videokamera begleiten wird und dem die Fans am Brandbach seit Tagen entgegenfiebern.
TSV Neunkirchen am Brand - TSV Brand 66 (So 15:00)

"Wenn die Null steht, gewinnen wir jedes Spiel", begründet Wüst, der den TSV Neunkirchen seit dem Abstieg aus der Bezirksliga nun im vierten Jahr coacht, die neue Grundausrichtung. Es nutze einfach nichts, "viele Tore zu schießen und trotzdem zu verlieren". Deshalb habe er sich vor dem Match gegen den SV Moggast am fünften Spieltag zu einer Systemumstellung entschieden. Das erst vor der Saison eingeführte 4-2-4 ohne echten Stoßstürmer, dafür mit vier torgefährlichen offensiven Mittelfeldakteuren, musste einer 4-4-2-Anordnung weichen. "Grundsätzlich war das Projekt mit vier Offensiven gut angelaufen. Als dann aber immer wieder unersetzbare Stammspieler ausfielen, klappte es nicht mehr", begründet der 45-jährige Trainer der Brandbachkicker die nun defensivere Spielweise.

"Wir sind eine Mannschaft, die gerne das Spiel macht. Oft wurden wir aber ausgekontert und versuchen deshalb zur Zeit bewusst, den Gegner kommen zu lassen." Ein geglückter Schachzug des Nürnbergers, der im höheren Fußballeralter noch beim TSV Wendelstein (unter HSV-Coach Joe Zinnbauer) und beim FV Wendelstein (Aufstieg in der Landesliga, anschließend Übernahme des Trainerpostens) für Furore sorgte. Seit dem Match gegen Moggast hat Neunkirchen drei seiner vier Spiele gewonnen, 14:5 Tore erzielt und die seit Saisonbeginn anhaltende Abwesenheit von Leistungsträgern damit etwas in der Hintergrund gedrängt. "Wir sehen, dass das System greift und sind rechtzeitig zum Kirchweihderby auf dem richtigen Weg", sagt der diplomierte Mentaltrainer Wüst. "Das Spiel wollen wir unbedingt gewinnen."

Der TSV Brand baut auf seine positiven Entwicklung

Ein Vorhaben, das Steffen Staudinger unbedingt verhindern möchte. Der in Kleinsendelbach, also ausgerechnet dem einzigen zwischen Neunkirchen und Brand gelegenen Ort, wohnhafte Spielertrainer des TSV Brand hat auf dem Neunkirchener Sportplatz schon so manche Schlacht geschlagen und will deshalb unbedingt dabei sein. "Ich reise am Sonntag früh von einem Kurzurlaub zurück und versuche rechtzeitig da zu sein." Die Favoritenrolle liege zwar bei der Heimelf ("Neunkirchen hat Kirchweih und darf eigentlich nicht verlieren"), sein junges Team gehe jedoch trotz der beiden Niederlagen gegen Auerbach und Ottensoos und dem Remis am Donnerstagabend gegen Diepersdorf keineswegs chancenlos in die Partie. "Die Chancen stehen 50 zu 50", sagt der 29-jährige ehemalige Bezirksligakicker des SV Kleinsendelbach.

Nach vier Siegen am Stück zu Saisonbeginn habe sich anschließend die fehlende Erfahrung seiner Elf bemerkbar gemacht. "Manchmal müssen wir den Ball in Bedrängnis einfach mal Wegschlagen oder ein taktisches Foul ziehen", sagt Staudinger. "Doch das kommt einfach mit der Zeit. Die Jungs sind willig und lernen mit jedem Spiel dazu. Wenn sie zusammen bleiben, kann hier etwas wachsen." 2011 war die Elf unter Coach Arne Schmidt ins Kreisoberhaus aufgestiegen, wo sie mittlerweile eine feste Größe darstellt. Die Zielsetzung des Vorjahressiebten für die aktuelle Saison sei es, mindestens einen Rang besser abzuschneiden.

Beiden Teams fehlen wichtige Akteure

Ins Duell gegen den TSV Neunkirchen, der ja bekanntlich abwartend spielen möchte, geht Steffen Staudinger mit einer ausgedünnten Offensivreihe. Kapitän Stefan Braun fällt seit einigen Spielen mit einem Bruch im Knie aus und auch Tim Schlangenhauer ist längerfristig außer Gefecht gesetzt. Zudem kehrt Jürgen Wilfing erst langsam über die Reserve zurück und Mike Maußner ist erst seit rund einer Woche wieder dabei. Dem TSV Neunkirchen, der am Donnerstagabend in Ottensoos ein 2:2 erspielte, werden zum großen Spiel am Sonntag drei verletzte Leistungsträger nicht zur Verfügung stehen. Manuel Menges, im Vorjahr mit 25 Treffern absoluter Neunkirchner Torgarant, steigt nach seiner durch ein Foul im Moggast-Spiel erlittenen Verletzung erst demnächst wieder ins Training ein. Patrick Schütz laboriert an einem Muskelbündelriss und wird damit ebenso wie Florian Sonnenberg (Schultereckgelenkssprengung) noch längere Zeit ausfallen. Simon Wölfel jedoch, der in Ottensoos aufgrund studienbedingter Verpflichtungen fehlte, ist beim Derby wieder mit dabei.

"Wir hoffen unsere schlechte Heimbilanz aufbessern zu können", ist Stefan Wüst vielleicht auch deshalb selbstbewusst. Bislang gelang dem ehemaligen Bezirksoberligisten erst ein einziger Erfolg vor heimischem Publikum, dieser jedoch jüngst gegen Schnaittach. "Daran wollen wir anknüpfen", sagt Wüst - und hat die Spitzenplätze noch nicht aus den Augen verloren. "Zielsetzung ist weiterhin, ganz vorne dabei zu sein." Ein Vorhaben, das ein Derbysieg gegen die als auswärtsstark geltenden Brander Nachbarn sicherlich beflügeln würde.

Aufrufe: 02.10.2014, 21:02 Uhr
Andreas SchmittAutor