Der Blick geht nicht zu weit nach oben

Vorne mitspielen gerne, aber Aufstieg ist kein Thema für die Eintracht und die Spielgemeinschaft TSV Heumaden/SV Sillenbuch II.

Eintracht Stuttgart

Seit 1967 wird beim SV Eintracht, direkt hinter dem Kickers-Stadion, bereits Frauenfußball gespielt. In den 1980er-Jahren, als es noch keine Bundesliga gab, wurden die Degerlocherinnen mehrfach württembergischer Meister und durften in den Endrunden um die deutsche Meisterschaft spielen. In der Torhüterin Elke Walther (17 Länderspiele, 1991 WM-Teilnehmerin) ging sogar eine Nationalspielerin aus dem Club hervor. Inzwischen werden im weiblichen Bereich bei der Eintracht kleinere Brötchen gebacken, die momentane sportliche Realität ist die Bezirksliga, die zweitunterste Spielklasse im hiesigen Frauenfußball. „Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen, wer will das nicht“, sagt der Trainer Mustafa Göktas, allerdings zähle der Gemeinschaftsaspekt bei seinem Team mindestens genauso viel wie der sportliche: „Wir haben einige Mütter mit kleinen Kindern in der Mannschaft, für uns ist der Sonntag ein gemeinsamer Familientag, bei dem nebenher eben auch gekickt wird“, sagt der Coach.

Etwa 15 Spielerinnen hat er regelmäßig im Training, allerdings hat Göktas vor dem Saisonbeginn am 18. September zuhause gegen den TSV Mühlhausen/Stuttgart vier Abgänge zu beklagen: Melissa Klug hat sich beruflich in Richtung Bodensee verabschiedet, Susann und Anne Fuhrmann sind ins Ausland gezogen und die Torjägerin Ayselguel Sinopluoglu ist für ein Jahr nach Australien. „Irgendwann wollen wir schon wieder in die Regionenliga, aber diesmal wird das vermutlich nichts. Wenn wir in der oberen Tabellenhälfte mitspielen, sind wir zufrieden“, sagt Göktas, der in Ellen Krümpel Rückkehrerin in seinem Team begrüßen darf.

SGM TSV Heumaden/SV Sillenbuch II

Einen Punkt Rückstand hatte die zweite Mannschaft der SGM in der vergangenen Saison vor dem abschließenden Spieltag auf den Tabellenführer SGM Oppenweiler/Strümpfelbach. Mit einem glatten 3:0-Sieg im direkten Duell zog das Team des Trainergespanns Akim Linke und Adnan Mannan Shakir dann aber am Tabellenführer vorbei und sicherte sich den Meistertitel in der Kreisliga A und den Aufstieg. Die Bezirksliga werde nun freilich eine deutlich größere Herausforderung: „Das wird technisch und vom Tempo her ein ganz anderes Niveau, aber wir werden unsere Mannschaft gut vorbereitet in die Saison schicken“, sagt Linke. Dann gibt es zum Auftakt die Revanche mit der Spielgemeinschaft Oppenweiler/Strümpfelbach, die sich über die Relegation der Vizemeister ebenfalls noch nach oben gekämpft hatte. Nicht mehr mit dabei ist die langjährige Spielertrainerin der Ersten, Bianca Zaug, die in der vergangenen Runde im Meisterschaftsendspurt bei der Reserve ausgeholfen hatte. Sie hat ein Traineramt bei den Sportfreunden Gechingen übernommen.

Gut gerüstet sieht Linke seinen altersmäßig bunt gemischten Kader aber für die Bezirksliga, in der er die Sportvg Feuerbach als Titelaspirant auf der Rechnung hat. „Wir werden keinen Durchmarsch in die Regionenliga schaffen, aber ich glaube, wir sind auch kein Abstiegskandidat“, sagt Linke voller Optimismus. Weiter bauen darf das Trainerduo auf die erfahrenste Spielerin im Aufgebot: Sandra Dreizler trug im Aufstiegsspiel zum 300. Mal das Trikot des TSV Heumaden, beziehungsweise der Spielgemeinschaft. Sie arbeitet nun fleißig daran, die 400 und 500 voll zu machen.

Die Bezirksliga der Frauen in Stuttgart in der Übersicht

1. VfB Obertürkheim III 0 0 0 0 0 : 0 0 0 SG Schorndorf 0 0 0 0 0 : 0 0 0 SG Bad Rietenau / Kleinaspach 0 0 0 0 0 : 0 0 0 SG Birkmannswe. / Steinach-Re. 0 0 0 0 0 : 0 0 0 TSV Mühlhausen/Stuttgart 0 0 0 0 0 : 0 0 0 SV Eintracht Stuttgart 0 0 0 0 0 : 0 0 0 SV Grün-Weiss Sommerrain 0 0 0 0 0 : 0 0 0 Sportvg Feuerbach 0 0 0 0 0 : 0 0 0 SG Oppenweiler/Strümpfelbach 0 0 0 0 0 : 0 0 0 SG Heumaden / Sillenbuch II 0 0 0 0 0 : 0 0 0

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