2024-05-08T14:46:11.570Z

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SSV-Fußballobmann "Jupp" Geisler sagt, dass seine Mannschaft in der Relegation ohne Druck aufspielen kann. Foto: Hoene
SSV-Fußballobmann "Jupp" Geisler sagt, dass seine Mannschaft in der Relegation ohne Druck aufspielen kann. Foto: Hoene

Der Aufstieg käme noch zu früh

"Jupp" Geisler über seine Arbeit als Obmann beim SSV Bergneustadt

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Haben Sie damit gerechnet, dass sie nach der Abstiegssaison gleich wieder um einen Platz in der Kreisliga A kämpfen?

Hermann-Josef Geisler: Nein, natürlich nicht. Wir kommen aus einem maroden Gebilde einer Seniorenabteilung, deren Mannschaft seit Jahren kaum ein Spiel gewonnen hat. Aber die Trainer haben gute Arbeit gemacht und die Mannschaft hat sich im Verlauf der Saison gefunden. Gleich wieder um den Wiederaufstieg mitzuspielen, kommt mir aber zu früh.

Warum?

Geisler: Die Mannschaft hat einen Altersschnitt von knapp über 23 Jahren. Wir können glücklich sein, noch drei Spiele machen zu dürfen, aber wir müssen nicht aufsteigen. In den nächsten zwei Jahren sollten wir soweit sein. Ich hoffe, dass unsere Zuschauer bei den Relegationsheimspielen zahlreich erscheinen und die Mannschaft unterstützen, auch wenn es in den Spielen Phasen gibt, in denen es mal nicht rund laufen sollte. Wir sind die schlechteste Mannschaft in der Relegation.

Das klingt sehr pessimistisch. Was haben die Gegner ihrem Team voraus?

Geisler: In Sachen Cleverness und Erfahrungen haben die anderen gegenüber uns große Vorteile. Die Herkenrather Zweitvertretung ist sicher motiviert, als Unterbau für das Mittelrheinliga-Team eine Klasse höher zu spielen, und bekommt vielleicht Unterstützung aus der ersten Mannschaft. Die werden alles reinwerfen. Holpe hat sowieso eine starke, erfahrene Mannschaft und TuRa Dieringhausen hat gegen die Top-Teams aus der Kreisliga A einige Achtungserfolge erzielt. Aber wir haben die Relegation nicht umsonst erreicht. Die Jungs können befreit aufspielen und ich will nicht sagen, dass wir chancenlos sind.

Die Talfahrt der ersten Mannschaft scheint immerhin gestoppt. Wie ist die Lage denn insgesamt?

Geisler: Aus wirtschaftlicher Sicht gut. Es mussten viele Dinge aufgearbeitet werden, aber das ist Vergangenheit. Wolfgang Lenz, unser erster Vorsitzender, und Kassenwart Norbert Siepe haben das Finanzielle in die richtigen Bahnen gelenkt, sodass wir agieren können. So ein Verein muss, meiner Meinung nach, wie eine Firma geführt werden. Wir haben immer noch eine gute Jugendarbeit, auch wenn die Teams nicht in den höchsten Klassen spielen. Aber der Plan ist, die Spieler langfristig hier zu behalten.

Wie wollen Sie das machen?

Geisler: Die A-Jugend trainiert schon mit den Senioren. Wir werden eine zweite Mannschaft melden, denn ich will keinem sagen müssen: Du kannst hier nicht spielen, weil wir keine Mannschaft für dich haben. Wir wollen nicht mehr, dass Erfolge anderer Vereine auf der Jugendarbeit des SSV beruhen. Wir wollen auch Spieler zurückholen, die in Bergneustadt schon einmal gespielt haben. Schon jetzt hat jeder in der ersten Mannschaft Stallgeruch. Zu verdienen gibt es bei uns aber nichts. Prämien und Kilometergeld wird es geben. Wir möchten, dass sich Spieler engagieren. Marcel Walker, der vom WSV Wenden zurückkommt, wird mit Bodgan Spasic die A-Jugend trainieren und Sebastian Korioth übernimmt die B-Jugend gemeinsam mit Kevin Siegmund.

Haben Sie auch Ambitionen, als Trainer zu arbeiten?

Geisler: Nochmal den Trainer zu geben, kann ich mir nicht vorstellen. Ich werde mich mehr um Privates und den Beruf kümmern. Es fehlt einfach die Zeit, um zwei Mal pro Woche auf dem Trainingsplatz zu stehen und auch noch jeden Sonntag dort zu verbringen. Ich bleibe bei den organisatorischen Dingen.

Wie verbringen Sie die Wochen während der Fußball-Europameisterschaft und wie ist ihre Prognose, wer den Titel gewinnt und wie weit es die deutsche Mannschaft schafft?

Geisler: Das weiß ich noch gar nicht. Auf jeden Fall viel Fußball schauen. Ich glaube, Frankreich wird Europameister. Die deutsche Mannschaft kommt unter die besten vier.

Aufrufe: 011.6.2016, 09:00 Uhr
KSTA-OVZ/Thomas GiesenAutor