„Mit Friede, Freude, Eierkuchen kann man in der Regionalliga keine sportlichen Ansprüche anmelden oder gar erreichen“, reagiert Frey verärgert auf seine Erkenntnis, dass die Entwicklung bei den Clubfrauen in den vergangenen ein, zwei Jahren „indiskutabel“ war; angesichts ständig wechselnder Trainer kein Wunder. Aktuell reduzieren Verletzte und Kranke den alles andere als üppig besetzten Kader, stärker fällt jedoch ins Gewicht, dass mit den Spielerinnen nicht einmal Urlaubspläne abgesprochen waren, bisher konnte noch nie komplett trainiert werden.
Die Folge: In Hegnach saßen neben der eingewechselten Leonie Vogel, in der Nacht zuvor aus dem Urlaub gekommen, drei U17-Juniorinnen auf der Bank. Dennoch war mehr möglich als der Treffer von Marina Büttel zum 1:3 (73.), aber der clevere Gegner nutzte die zu vielen Ballverluste.
Inzwischen wurde zwar im Umfeld der Mannschaft einiges aufgearbeitet, wurde die Organisation verbessert, im sportlichen Bereich ist jedoch weiterhin Improvisation angesagt. Auch in den ersten Regionalliga-Wochen noch, denn erst ab dem 5. Oktober steht Frey der stärkste Kader zur Verfügung. Das Thema Aufstieg in die 2. Liga ist daher tabu. Der Trainer erwartet eine schwierige Saison.
Von einer Einheit könne (noch) keine Rede sein angesichts ständig wechselnder Aufstellungen und damit vieler Positionswechsel; Flexibilität, die dem Trainer für die Entwicklung der Spielerinnen durchaus in sein variables Konzept passt, die jedoch auch ein gewisses Überraschungs- und Risikopotenzial beinhaltet. Einen Vorwurf macht er den Spielerinnen nicht, „sie sind die Leidtragenden“, weil in der Vergangenheit einiges zu locker gehandhabt wurde. Körperlich und taktisch sieht er Fortschritte, das Fehlen einer Stürmerin mit Torgarantie, ist aber weiterhin ein Manko.
Einfacher wird die Situation im Angriff nicht, hat sich Stürmerin Nicole Munzert kurzfristig dem Zweitligisten Duisburg angeschlossen. Vorerst allerdings erst ein Fall für die Sportinstanzen, hat sie doch trotz fehlender Freigabe durch den Club bereits für die Westdeutschen gespielt. Frey nimmt’s gelassen: „Jetzt herrscht Klarheit und damit wieder Ruhe.“ Lange allerdings nicht, hält der Regionalliga-Auftakt mit dem Auswärtsspiel bei Schwaben Augsburg, einem der Titelaspiranten, am 6. September doch gleich einen Härtetest bereit. „Alles andere als rosig“, wie Frey annimmt, der ein erstes Zwischenfazit erst nach dem 4./5. Spieltag ziehen will: „Sind wir dann einigermaßen im sicheren Bereich, bin ich zufrieden. Dann können wir uns über den nächsten Schritt Gedanken machen.“