2024-05-10T08:19:16.237Z

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Zusammenhalten: Der Club steht vor einer schweren Saison. F: Hippel
Zusammenhalten: Der Club steht vor einer schweren Saison. F: Hippel

Der Aufstieg ist beim 1. FC Nürnberg abgesagt

Die Club-Fußballerinnen leiden unter der Vergangenheit

Es wird eine schwierige Saison für die Club-Fußballerinnen - das steht schon vor dem ersten Punktspiel fest.
„Hirngespinste, von wem auch immer, sind fehl am Platz.“Trainer Norbert Frey redet nicht drum herum, wenn die Rede auf die Aufstiegschan­cen der Regionalliga-Fußballerinnen des 1. FCN kommt. Zu dieser Einschät­zung hätte es des 1:4 (0:2)-Dämpfers in der ersten DFB-Pokalhauptrunde beim Verbandsligisten SV Hegnach nicht bedurft - er bestätigte im ersten Pflichtspiel der Saison 2015/16 nur den Eindruck einer unzureichenden Vorbereitung.

„Mit Friede, Freude, Eierkuchen kann man in der Regionalliga keine sportlichen Ansprüche anmelden oder gar erreichen“, reagiert Frey verär­gert auf seine Erkenntnis, dass die Entwicklung bei den Clubfrauen in den vergangenen ein, zwei Jahren „indiskutabel“ war; angesichts stän­dig wechselnder Trainer kein Wun­der. Aktuell reduzieren Verletzte und Kranke den alles andere als üppig besetzten Kader, stärker fällt jedoch ins Gewicht, dass mit den Spielerin­nen nicht einmal Urlaubspläne abge­sprochen waren, bisher konnte noch nie kom­plett trainiert werden.

Die Folge: In Hegnach saßen neben der eingewechselten Leonie Vogel, in der Nacht zuvor aus dem Urlaub gekommen, drei U17-Juniorinnen auf der Bank. Dennoch war mehr möglich als der Treffer von Marina Büttel zum 1:3 (73.), aber der clevere Gegner nutz­te die zu vielen Ballverluste.

Inzwischen wurde zwar im Umfeld der Mannschaft einiges aufgearbeitet, wurde die Organisation verbessert, im sportlichen Bereich ist jedoch weiter­hin Improvisation angesagt. Auch in den ersten Regionalliga-Wochen noch, denn erst ab dem 5. Oktober steht Frey der stärkste Kader zur Ver­fügung. Das Thema Aufstieg in die 2. Liga ist daher tabu. Der Trainer erwartet eine schwierige Saison.

Von einer Einheit könne (noch) kei­ne Rede sein angesichts ständig wech­selnder Aufstellungen und damit vie­ler Positionswechsel; Flexibilität, die dem Trainer für die Entwicklung der Spielerinnen durchaus in sein varia­bles Konzept passt, die jedoch auch ein gewisses Überraschungs- und Risikopotenzial beinhaltet. Einen Vor­wurf macht er den Spielerinnen nicht, „sie sind die Leidtragenden“, weil in der Vergangenheit einiges zu locker gehandhabt wurde. Körperlich und taktisch sieht er Fortschritte, das Feh­len einer Stürmerin mit Tor­garantie, ist aber weiterhin ein Manko.

Einfacher wird die Situation im Angriff nicht, hat sich Stürmerin Nico­le Munzert kurzfristig dem Zweitligisten Duisburg angeschlossen. Vorerst allerdings erst ein Fall für die Sport­instanzen, hat sie doch trotz fehlender Freigabe durch den Club bereits für die Westdeutschen gespielt. Frey nimmt’s gelassen: „Jetzt herrscht Klar­heit und damit wieder Ruhe.“ Lange allerdings nicht, hält der Regionalliga-Auftakt mit dem Aus­wärtsspiel bei Schwaben Augsburg, einem der Titelaspiranten, am 6. Sep­tember doch gleich einen Härtetest bereit. „Alles andere als rosig“, wie Frey annimmt, der ein erstes Zwi­schenfazit erst nach dem 4./5. Spiel­tag ziehen will: „Sind wir dann einigermaßen im sicheren Bereich, bin ich zufrieden. Dann können wir uns über den nächsten Schritt Gedanken machen.“

Aufrufe: 025.8.2015, 09:23 Uhr
Wieland PeterAutor