Dringend suchen die 60er daher Testspielpartner, um sich ein Bild von der Mannschaft zu machen – bei diesem Wetter einfach, Kunstrasenplätze sind rar gesät, und nicht jeder Verein, der einen solchen sein Eigen nennt, kann zusätzlich eine halbwegs konkurrenzfähige U19-Mannschaft als Gegner präsentieren. Die Weisendorfer als Bezirksoberligist trauten sich, hatten aber nach drei Minuten Bedenken, als sie da schon gegen den zweiten Anzug der Münchner im Rückstand gerieten. Aber der ASV fing sich, startete aus einer stabilen Abwehr heraus immer wieder schnelle Gegenstöße und kam nach 15 Minuten zum 1:1 durch Michael Süß. Zwar fielen vor immerhin 250 Zuschauer bei strömendem Regen bis zur Pause noch zwei Treffer (30., 44.) für die Gäste, doch war Coach Manfred Schmidt schon bis dahin sehr zufrieden.
Seine Miene sollte sich sogar noch mehr aufhellen. Denn als die Löwen nach der Pause ihre nominell beste Elf mit allen Vertragsspieler aufboten, hielten seine Jungs noch besser dagegen als in den ersten 45 Minuten. Bis zur 87. Minute ließen sie keinen weiteren Gegentreffer mehr zu; mit 1:4 endete dieser interessante Vergleich. Gästetrainer Schlüter war sehr dankbar für diese aufschlussreiche Partie, denn genau mit der Vorgabe, selbst das Spiel machen zu müssen, seien die „Jung-Löwen“ in dieser Saison bisher denkbar schlecht zurechtgekommen – und auch die unterklassigen Weisendorfer hätten diese Schwäche aufgedeckt.
Was Manfred Schmidt am meisten gefreut hat: Der Bundesliganachwuchs verschwand nach dem Abpfiff nicht sofort, sondern setzte sich mit dem ASV-Team noch zum Bratwurstessen im Sportheim zusammen – und da wurde schon lose über ein weiteres Aufeinandertreffen an gleicher Stelle geplaudert.