2024-05-10T08:19:16.237Z

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Daniel Heißenstein wird aus erfreulichem Grund nicht mehr das Trikot des ASV Pegnitz tragen. F: Zink
Daniel Heißenstein wird aus erfreulichem Grund nicht mehr das Trikot des ASV Pegnitz tragen. F: Zink
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Der ASV Pegnitz verliert seinen torgefährlichsten Stürmer

Daniel Heißenstein wird aus erfreulichem Grund nicht mehr für den Landesligisten spielen

Stürmer Daniel Heißenstein wird in der Rückrunde nicht mehr für Landesligist ASV Pegnitz auflaufen. Der Grund ist erfreulich, knapp drei Monate alt und heißt Lion.

Nach dem letzten Spiel vor der Winterpause, auswärts beim FSV Bayreuth, hatte sich der 28-Jährige schon von seinen Mitspielern verabschiedet. Das Pendeln nach Pegnitz machte dem Mistelbacher sowieso schon zu schaffen, außerdem arbeitet er bei einem Werkzeughersteller im Drei-Schicht-Betrieb. Seit Mitte November ist Heißensteins Leben noch stressiger - und die Nächte kürzer. Mit Sohn Lion kam das zweite Kind zur Welt und ließ den Vater überlegen, ob er seine Freizeit nicht lieber seiner Familie widmen möchte anstatt dem Sport. „Mit Fußball verdient man kein Geld. Da ist mir die Entscheidung zugunsten meiner Familie nicht schwer gefallen“, sagt Heißenstein.

Beim ASV wollten sie ihn gerne trotzdem halten. „Wir haben versucht, seine private und die sportliche Situation unter einen Hut zu bringen“, sagt Trainer Heiko Gröger. Die sportliche Situation sieht nämlich so aus: Die Pegnitzer stehen auf Abstiegsrelegationsplatz 15, möchten aber so schnell es geht über den ominösen roten Strich springen. Da hätten sie ihren Top-Torjäger (elf Treffer in 18 Spielen) gut brauchen können. Auch, weil Eigengewächs Yannik Podgur zurück zum ASV kommt und mit Heißenstein ein vielversprechendes Sturm-Duo hätte bilden können. „Beide haben unterschiedliche Qualitäten“, sagt Gröger, „Daniel ist sehr sicher am Ball und kann auch mit dem Rücken zum Tor gefährlich werden. Yannick bringt dafür enorme Geschwindigkeit und Laufbereitschaft mit. Ich hätte gerne beide aufgestellt.“

„Menschlich bombig“

Daraus wird nichts, weil Heißenstein sich nicht mehr überreden ließ. Den ASV wird er in guter Erinnerung behalten: „Auf die Pegnitzer lasse ich nichts kommen. Menschlich sind hier alle bombig.“ Bis Sommer möchte Heißenstein neben dem Beruf ausschließlich Vater sein. Und danach? „Höherklassig werde ich auf keinen Fallmehr spielen“, sagt er, „vielleicht werde ich mich bei einem kleinen Verein fit halten. Ich weiß es noch nicht.“ Sein nun ehemaliger Trainer weiß dafür, dass ihn eine schwierige Rückrunde erwartet. „Ich mache mir schon Sorgen um den Klassenverbleib, aber die hätte ich mir auch mit Daniel im Team gemacht“, sagt Gröger.

In guter Frühform sind die Pegnitzer immerhin. Vergangenes Wochenende bestritten sie ihr erstes Testspiel während der Vorbereitung auf die Anfang März beginnende Rückrunde. Gegner war der SV Sorghof aus der Landesliga Mitte. Der ASV gewann mit 3:0. Podgur gehörte zu den Torschützen und Trainer Gröger gefiel, was er sah: „Man hat gemerkt, dass die Jungs wieder richtig Lust auf Fußball haben. Yannik hat seine Qualitäten gleich gezeigt.“

Aufrufe: 011.2.2017, 10:58 Uhr
Marcel Staudt (NN Pegnitz)Autor